An Dark Souls muss man sich aber erstmal ran trauen
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Ich hab es bis jetzt nur mal ganz kurz Probiert und wieder aufgehört, weil am ersten Gegner gleich Tod.
Ich werd das Spiel nicht schlecht reden und es sicherlich noch mal Probieren, aber wie doof kann man als Entwickler sein sich solchen Scheiß aus zu denken. Lernkurve?
Dark Souls ist kein Spiel für Zwischendurch oder etwas, was man mal "eben kurz" anspielen kann. Das Spiel verlangt absolute Konzentration vom Spieler. Einmal nachlässig und schon bekommt man auf's Maul. Einmal zu forsch und man stirbt. Geduld, Vorsicht und Demut sind angesagt. Exaktes studieren der Gegner und des Umfelds sind notwendig. Man bekommt so gut wie nichts geschenkt, wird gnadenlos für jeden Fehler bestraft und muss sich in einer verschlungenen Welt ohne Karte, Questlog, Autohealing und Kompassnadel zurecht finden.
Es gibt keine großartige Story oder fetten Zwischensequenzen, hochpowern der Charakterwerte ersetzt niemals den Skill des Spielers oder machen es einfach. Man kann das Spiel nicht durchspielen, wenn man sich nicht seinen Regeln beugt. Ohne Skill hast du keine Chance.
Warum man es dennoch spielen sollte? Warum man so viel Zeit, Geduld aufbringen sollte? Lernt mit den stellenweise krassen Frust zurecht zu kommen, um auch nach dem zigsten, virtuellen Tod weiter zu machen?
Weil das Spiel den Spieler auf der anderen Seite belohnt mit Dingen, die sonst kaum ein anderes Spiel so gut vermitteln kann.
Es belohnt mit einmaligen Emotionen.
Das Triumphgefühl, wenn man den Boss nach harten Kampf doch niederringen konnte: Einmalig! Du klopfst dir auf die Schulter, ballst die Faust, weil es so schwer war und du das Gefühl hast, tatsächlich etwas geschafft zu haben.
Das Spiel lässt dich glauben, du seist mutig, nur weil du dich in die tiefsten Tiefen der Katakomben des Spiels wagst. Es macht dir regelmäßig Angst, aber um es zu schaffen, musst du diese Angst überwinden. Ich denke, es gibt nur wenig Spiele, bei denen du glaubst, mutig zu sein.
Und irgendwann, wenn du am Ball geblieben bist und einfach weiter und weiter gemacht hast, kippt die Stimmung in dem Spiel. Irgendwann ist da nicht mehr Frust über die schweren Gegner und fiesen Fallen. Irgendwann weckt es den Ehrgeiz in dir, du willst, dass es NOCH schwerer wird.
Jedes Hindernis ist nur eine weitere Herausforderung, die es zu meistern gilt. Areale und Gegner, die zu Anfang bockschwer sind, werden irgendwann Routine, weil dein Skill einfach tatsächlich besser geworden ist. Was zu Anfang unmöglich wirkt, wird irgendwann doch gemeistert.
Irgendwann können die Bosse dich nicht mehr schocken, sondern ein gewinnendes Lächeln umspielt deinen Mund, wenn endlich wieder ein Gegner kommt, der es wert ist bekämpft zu werden!
Und wenn es 100 Versuche kostet: Du gibst nicht auf, kein Gegner wird dich aufhalten, irgendwann fallen sie alle, irgendwann ist die Schwachstelle erkannt und der Boss besiegt! Und was für ein herrliches Gefühl es ist, die Schwachstellen zu entdecken! Dass ist mindestens genauso befriedigend wie den Gegner dann letztendlich niederzuringen.
Das unglaublich Geniale an Dark Souls ist, dass es einerseits bockschwer ist, aber andererseits nicht wirklich unfair. Wenn du weißt wie, besiegst du jeden Gegner im Handumdrehen, ohne großen Schaden zu nehmen. Du musst eben nur lernen, wie es geht. Und genau hier liegt die große Kunst des Spiels.
Ich glaube, da draußen gibt es kaum noch eine zweite Spieleschmiede, die erstens den Mut hätte ein stellenweise so krass schweres Spiel zu entwickeln und zweitens die Befähigung hat dies auf diese genial. motivierende Weise zu tun, die einen ab einem gewissen Zeitpunkt wünschen lässt, dass es noch schwerer wird, weil man sich an dem Spiel messen möchte. Man möchte herausgefordert werden! Das ist die wahre Kunst hinter dem Spiel.
Ich werde nie den Bossfight in diesem Spiel gegen zwei gewisse Herren vergessen. Der Kampf, in welchem ich den Sieg gegen sie errang, hat mich etwa 45 Minuten gekostet. Minuten voller Spannung, Angst, Geduld und Abwägen, wann ich zu blocken habe und wann ich angreifen kann. Immer wieder ein Kampf mit sich selbst, nicht die Geduld und den Mut zu verlieren. Stellenweise haben mir die Hände gezittert vor Anspannung. Und dann war dieser Moment, in dem du merkst, dass es DER Kampf sein könnte, in welchem du es schaffst diesen verdammt schweren Kampf zu gewinnen.
Dieser Moment, in welchem dir ein kalter Schauer über den Rücken läuft, weil du weißt, dass du es diesmal schaffen kannst, dass deine Geduld und dein Können belohnt werden: Einmalig! Und wie die Hände, dann erst recht anfingen zu zittern! Aber du gibst nicht auf und du bringst es zu Ende. Das sind Emotionen, welche mir bislang kaum ein anderes Spiel so vermitteln konnten!
DAS ist Dark Souls!
Und als der Kampf vorbei war und der Schriftzug erscheint, dass man gewonnen hat: Welch erhabener Moment und du weißt: So einen Kampf bietet dir so gut wie kein anderes Spiel mehr
Also bleib am Ball. Es könnte sie lohnen, wenn du nicht aufgibst