Spiele gerade einen meiner allerliebsten C64-Titel, den aber wahrscheinlich niemand außer mir kennt, nämlich "
Verlies". Verlies ist ein deutsches Spiel, das damals von Imperator Software vertrieben wurde und es ist eine Mischung aus Rollenspiel in Ego-Ansicht (mit in meinen Augen sehr charmanter Grafik) und Textadventure.
Man wird vom bösen Zauberer Zerborax in den Finsterwald gezaubert, wo sich das Verlies des Todes befindet. Ganz tief unten im Verlies ist ein magischer Kristall, den der Zauberer braucht, um die Weltherrschaft an sich reißen zu können. Dummerweise wird der Kristall von einem mächtigen Drachen bewacht (sowie natürlich zig anderen Gegnern auf dem Weg dahin). Nun soll man als Spieler den Kristall besorgen, ansonsten wird einen der Zauberer sofort töten. Und ja, man kann es tatsächlich drauf ankommen lassen, indem man z.B. versucht, den Zauberer direkt am Anfang draußen im Wald zu attackieren. Tut man das, war es ein sehr kurzes Spiel
Das Verlies besteht aus 9 einzelnen, übereinander liegenden Gewölben, die man aus der Ego-Ansicht erkundet. Dabei sieht man alles in Standbildern und bewegt sich mit den Pfeiltasten (Gehe vorwärts, drehe nach links usw.). Die einzelnen Gewölbe/Etagen werden anfangs vollkommen zufällig generiert und sind wirklich ziemlich groß, so dass man entweder einen sehr guten Orientierungssinn braucht oder per Hand eine Karte mitzeichnen sollte, wenn man sich nicht verlaufen will.
Im Großen und Ganzen bestehen die Etagen nur aus Gängen (in denen rein gar nichts passiert) und Räumen. In den Räumen befinden sich Monster, die es in einem rundenbasierten Kampf zu besiegen gilt und in den meisten Fällen auch Schatztruhen. Die Truhen können gute Items wie Fackeln, Gold, neue Waffen und Rüstung oder Zaubersprüche, manchmal aber auch Fallen enthalten. Manchmal ist auch einfach nur wertloser Plunder drin ("Ein schimmeliges Brot. Igitt...").
Naja, im Prinzip geht es halt darum, sich langsam durch die 9 Gewölbe zu schlagen, den Drachen zu besiegen und am Ende wieder herauszukommen. Auf dem Weg sollte man tunlichst zusehen, immer die neuesten Waffen und Ausrüstungsgegenstände mitzunehmen, da das Spiel sonst schnell sehr schwer werden kann. Es gibt auch noch ein paar speziellere Gegenstände, die es zu finden gibt wie ein Kompass oder ein Pendel, das man über Truhen benutzt, um Fallen rechtzeitig zu erkennen.
Ich habe das Spiel als Kind geliebt und obwohl ich es seit bestimmt 20 Jahren nicht mehr gespielt habe, waren die Erinnerungen noch immer frisch in meinem Kopf. Und auch jetzt macht es mir wieder viel Spaß, mich durch die Gewölbe zu schlagen und dabei Gegner wie Riesenratten, Runzelhexen oder Moderschrate zu besiegen
Ohne zuviel verraten zu wollen, kann ich sagen, dass sogar verschiedene Enden möglich sind.
Wer sich noch für C64-Gaming begeistern kann und das Spiel bislang nicht kannte (was sehr wahrscheinlich ist), sollte es sich vielleicht mal anschauen.