Bloodborne bleibt mein liebstes From Software Spiel, obwohl die Souls-Spiele nun auch nicht wirklich schlechter sind. In Sachen Wiederspielwert sind sie sogar besser, weil man deutlich mehr Charakteroptionen hat.
Sekiro ist halt völlig anders.
Was ich dem Spiel vorwerfe, ist der sehr unausgeglichene Schwierigkeitsgrad. Die Spieltwelt lässt sich wie auf einem gemütlichen Spaziergang erkunden und dann trifft man auf die Bosse, die sich anfühlen als würde man auf den letzten Boss in einem Beat‘em up treffen und jemand hat den Schwierigkeitsgrad mal eben auf die höchste Stufe gestellt.
Finde diese beiden Extreme nicht so optimal, weil eigentlich kein echter Spielfluss entsteht. Den Großteil der Spielzeit hängt man an einem Boss fest, stirbt wieder und wieder und tastet sich langsam Schritt für Schritt an einen Sieg ran. Damit fühlt sich das Erkunden der Welt für mich irgendwie eher nebensächlich an, auch wenn man da besondere Items finden kann.
Am Ende läuft es aber bei mir darauf hinaus: Erkundung 10-15 Minuten, Bosskampf 1-2 Stunden. Das steht irgendwie in keinem gesunden Verhältnis zueinander. Das wird sicher vermutlich noch extremer werden, wenn die Bosse noch schwerer werden...
Bei den vorherigen From Software Spielen lag eigentlich eher das Erkunden der Welt im Vordergrund und der Bossfght am Ende eines Areals war dann der krönende Abschluss. Dieses Feeling hab ich bei Sekiro nicht.
Die Bossfights sind oftmals erstmal wie Tritte in die Eier. Finde vor allem die „Mini“-Bosse nerviger als die Großen, da bekommt man wenigsten eine pompöse Musik samt cooler Inszenierung. Wenn mich aber ein total unspektakulärer Gegner mit zwei schnellen Schlägen in 3 Sekunden besiegt, ist das irgendwie fast nur noch nervig.
Aktuell bin ich jetzt bei Genishiro auf dem Dach. Der Fight ist zum Beispiel wieder sehr geil inszeniert und hier macht es mir Spaß mich nach und nach ranzutasten, weil ich nicht in 6 Sekunden tot bin, sondern auch wenn ich scheitere zumindest einigermaßen lange Spielzeit dabei ist, ehe ich ins Gras beiße.
Mittlerweile gehe ich in die Kämpfe eh nicht um zu gewinnen, sondern erstmal um zu lernen, wie man sämtliche Attacken pariert und optimal auskontert.
Den Fuzzi davor im blauen Bademantel, der einen mit zwei Schlägen ins Jenseits befördert und der im Grunde auch NICHTS anderes macht als diese zwei Schläge, fand ich total nervig. 6 Sekunden Kampf, 30 Sekunden Ladebildschirm und das Wiederholt man so lange, bis man das Timing für das Parieren raus hat und dann ist der Kampf auch in 10 Sekunden vorbei.
Recht eigenwillig würd ich sagen.
Ich mag Sekiro, aber ich kann absolut nachvollziehen, wenn Fans der anderen From Software Spiele hier irgendwie enttäuscht sind oder entnervt das Spiel beiseite packen.