Na toll, jetzt bin ich da schon wieder rein geraten. Neeee, so meinete ich das nicht. Also nicht das derjenige nicht normal ist.
Bei dir löst das nix aus? Man, wenn da einer einen Bolzenschneider an der Achilessehne ansetzt, dann hab ich beim schauen schmerzen im Fuss.
Ne, bei mir bist Du nicht rein geraten. Mir war schon klar, wie Du das meintest. Das Problem besteht IMO darin, dass sich Gewaltdarstellungen wie die mit dem Bolzen-Schneider irgendwann abnutzen, d.h. inflationieren. Dadurch werden solche Szenen für mich als Zuschauer irgendwann zur "Normalität", obwohl sie auf mich eigentlich "unnormal" (weil: krank) wirken müssten. Man stumpft also ab, so dass einen irgendwann gar nix mehr richtig "schocken" kann. Eben darin sehe ich das Problem.
Aber wie hier schon richtig gesagt wurde, sind die Geschmäcker unterschiedlich (was auch okay ist) und damit auch die Vorstellungen davon, was "guten Horror" ausmacht.
Man kann es auch auf andere Bereiche übertragen: Was ist aufregender? Eine vorteilhaft angezogene oder eine nackte Frau? Also ich finde eine (anfangs) vorteilhaft angezogene Frau viel spannender? Und warum? Weil ich mir vorstellen muss, wie es dahinter aussieht und weil ich dann noch was zum "Auspacken" habe. Was ich vielen heutigen Filme- und Spiele-Machern vorwerfe, ist, dass sie zu wenig mit verborgenen Reizen spielen. Es wird im Akkord nur noch rum gerutscht und rum gestöhnt (rein/raus) bzw. Köpfe rollen durch die Gegend, Organe werden bei lebendigem Leibe raus gerissen, das Gehirn klatscht bei Beschuss an die Zimmerdecke usw. . Sorry, aber sowas muss ich doch nicht wirklich spannend finden, zumal dann nicht, wenn das
nur noch so dargestellt wird.