Gestern habe ich einen Klassiker "nachgeholt" und den ersten Dino Crisis-Ableger (auf der PlayStation3 als heruntergeladene US-PS1-Version) zu Ende gespielt. Als ganz alter Resident Evil-Hase der ersten Stunde hat es mich nicht wirklich gepackt. Auch wenn es seinem hauseigenen Vorgänger sehr ähnlich ist (und gerade während den ersten ein bis zwei Stunden ein "Retrolächeln" auf das Gesicht zaubert), wurden doch einige Dinge "verschlimmbessert": Das Spiel geizt nicht mit diversen Zahlencodes und sonstigen wichtigen Informationen, versäumt es aber, diese kleinen Dokumente irgendwo zu archivieren bzw. dem Spieler dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Demnach muss man wirklich das ganze Spiel über mit Stift und Papier auf der Couch sitzen. Was gleichsam mit etwas Nostalgie behaftet ist, wirkt im selben Zug nicht nur antiquiert sondern auch total unnötig - selbst im ersten Resident Evil-Teil war es schon 1996 möglich, bereits gelesene Dokumente immer wieder über das Menü aufzurufen. Darüber hinaus krankt die PS3-Umsetzung an stellenweise viel zu leisen Dialogszenen, d.h. im Zusammenhang mit den nicht vorhandenen Untertiteln, bekommt man teilweise einfach nicht mit, worüber gerade gesprochen wird. Subjektiv muss ich anmerken, dass mir die Dinosaurier (es gibt in dem Spiel leider kaum Gegnervariation) doch weniger Spaß bereitet haben, als ich ursprünglich gedacht hatte. In Verbindung mit der dauerhaft sterilen Forschungsanlage wollte das Spiel bei mir einfach nicht zünden, dafür spielt es sich zu monoton.
Dennoch ist es interessant, wie Capcom einige Dinge verändert hat: Die Kameraeinstellung ist zwar immer noch fest, jedoch deutlich beweglicher, d.h. an vielen Stellen fährt sie wie auf einer Schiene mit, während es keine vorgerenderten Hintergründe mehr gibt und alles in 3D erstellt wurde. Auch Regina macht sich als Protagonistin sehr ordentlich und hebt sich deutlich von den klischeebeladenen Mitstreitern ab.
Man darf natürlich nicht vergessen, dass das Spiel mittlerweile fast 15 Jahre auf dem Buckel hat, aber mehr als eine 6/10 kann ich nicht geben. Im Vergleich mit dem großen Zombiebruder mangelt es an grundsätzlicher Atmosphäre, während einfach die wirklich markanten Stellen und Orte fehlen: Die T-Rex-Begegnungen sind nicht schlecht, aber wenn ich da an das Herrenhaus, die Polizeistation oder den St. Michael's Clock Tower denke, fällt mir innerhalb der Ibis-Forschungsanlage nicht ein einziger auch nur annähernd wirklich erinnerungswürdiger Ort ein.