@Psycho:
Das ist vermutlich alles eine Frage der Definition bzw. hängt davon ab, was man für sich selbst als erstrebenswert ansieht.
Unter Muskelprotz verstehe ich diese Arnold-Gestalten, also die klassischen Bodybuilder, wenn man so will. Es ist eben nicht meine Absicht, "auf die Bühne" zu gehen oder mich in irgendeiner Form zu Schau zu stellen, auch wenn das die relativ dezente, aber zweifellos vorhandene Eitelkeit des Imperators vielleicht vermuten lässt.
Ich finde diese "Brecher" einfach nur unästhetisch (bei Frauen, gibt ja auch Bodybuilderinnen, turnt mich das noch mehr ab), aber das ist nur meine persönliche Ansicht. Wer sowas für sich anstrebt, der kann und soll es gerne machen. As you like ist.
Konkret zu Deiner Ausgangsfrage:
Der Grund, überhaupt mal was zu machen, hatte bei mir vor allem gesundheitliche Gründe bzw. den Grund, möglichen späteren gesundheitlichen Problemen (Rücken) vorzubeugen (s.o.); darüber hinaus wollte ich einen körperlichen Ausgleich zu meinen zumeist sitzenden Tätigkeiten. Darüber hinaus gab's für mich ganz allgemeine Gründe, z.B. das schlichte Verlangen, einfach fitter zu werden. Viele glauben ja immer, dass man Sport nur wegen reinen Äußerlichkeiten macht. Das ist bei mir nicht (mehr) so, da ich längst nicht mehr unter dem Zwang stehe, einer 16, 17- oder 18jährigen gefallen zu müssen. Allerdings war ich mit meiner Figur auch nicht wirklich zufrieden; insofern spielte (und spielt) die "Optik" auch für mich eine gewisse Rolle, wenn auch nur eine ursprünglich nebensächliche.
Bin dann ins Studio gegangen und hab' mich individuell beraten lassen, d.h. ich habe denen gesagt, wozu ich trainieren möchte, also was ich mir davon verspreche, und bei der Gelegenheit auch, was ich unter einer erstrebenswerten Figur für mich persönlich als "akzeptabel" anstrebe. Das, was ich anstrebe ging zunächst nur in Richtung sportliche Figur. Die zu erreichen, ging relativ schnell. Nachdem ich etwa 2 Monate regelmäßig trainiert und meine zuvor recht planlose Fresserei gezügelt hatte (die Umstellung der Ernährung fällt mir auch jetzt noch wesentlich schwerer als das eigentliche Training) hatte ich die (in etwa) schon. Mein Körper reagiert offenbar sehr schnell auf Training und Ernährungsumstellung. Allerdings bin ich sicher noch klar von dem entfernt, was man einen Adonis-Body oder wenigstens eine "athletische Figur" nennen könnte. An bestimmten Äußerlichkeiten (Visage usw.) kann man nicht viel ändern, die Figur aber lässt sich schon deutlich beeinflussen. Hab dann im Studio (und zuvor beim Arzt) verschiedene Tests gemacht. Die haben sich meinen Körper also genau angesehen, um zu sehen, welche Muskelregionen gut, normal oder teilweise auch viel zu schwach ausgeprägt sind. Auch Dinge wie Körperfettanteil usw. wurden berechnet. Darauf hin wurde das Training (zunächst Ganzkörpertraining) ausgerichtet. Der ganze Körper wird zwar immer noch trainiert, doch geht es zukünftig verstärkt auf den Ausbau einzelner Muskelgruppen. Arme und Brustbereich kommen bei mir z.B. recht schnell, aber die Beine brauchen länger. Wobei ich die Beine auch nicht zu breit haben will, weil ich es nicht so prickelnd finde, wenn die Oberschenkel aneinander reiben und man eine Art King-Kong-Gang entwickelt. Mein Endziel ist ein schlanker und gleichzeitig athletischer Körper. Schlank bin ich inzwischen (war auch vorher nie wirklich dick), aber an bestimmten Muskelpartien muss noch deutlich gearbeitet werden. Darauf ist das Training abgestimmt. Mache das jetzt schon mehrere Monate. Mein Trainer sagte, wenn ich dran bleibe, also keine größere Unterbrechungen entstehen lasse, werde ich die von mir angestrebte Figur in insgesamt 2 Jahren erreichen. Er ist sogar zuversichtlich, dass ich sie eventuell schon etwas eher erreichen kann.
Wenn Du sagst, dass das eigentlich gar nicht in zwei Jahren geht, dann hängt das wahrscheinlich damit zusammen, dass Du Dir höhere Ziele gesetzt hast bzw. unter athletischer Figur etwas anderes verstehst als ich. Du strebst wahrscheinlich den ultimativen Adonis-Body an, ich mehr die "knackige Strandfigur". Wie Du ja selber weißt, ist es auch so, dass das Training bei unterschiedlichen Leuten auch unterschiedlich anschlägt. Ich kenne Leute, die gehen jetzt schon seit über ein Jahr ins Studio und da sieht man kaum (figürliche) Fortschritte. Wiederum andere schlagen relativ schnell auf das Training an. Auch bei mir sah man es schon nach wenigen Wochen (allerdings sieht man auch sofort, wenn ich nix tue). Mir selbst ist das gar nicht aufgefallen. Wenn man sich täglich im Spiegel sieht, bemerkt man die Veränderungen kaum, denn diese vollziehen sich ja nur allmählich. Aber von anderen Leuten werde ich gelegentlich darauf angesprochen, ob ich neuerdings Sport treiben würde oder so. Und einige T-Shirts, die ich mir vor einem Jahr gekauft habe, liegen jetzt schon deutlich enger an. Bin also offenbar auf dem richtigen Weg.