Also also also... Klar, hat einer mal nen etwas besseren Stoffwechsel als der andere. Und unterschiedlich zu und abnehmen ist leider auch so ein Ding was manchmal anstregend ist. Klar, Genetik ist ab einem gewissen Leistungsstand auch ein Grund zu sagen, hier gehts nicht weiter. Aber davon ist hier niemand betroffen. Krankheiten mal außen vor.
Dieses ich kann essen was ich will, gibts nicht.
Ich habe mich nicht so intensiv damit befasst wie Du und will hier deshalb nix Falsches erzählen, aber meine Beobachtungen und eigenen Erfahrungen gehen teilweise in eine andere Richtung.
Ich erinnere mich an ein Mädchen aus meiner Klasse (ich glaube es war die 8. Klasse; bei mir also schon 'ne Weile her), die wirklich essen konnte, was sie wollte - und nie dicker wurde. Von Mitschüler/innen wurde sie damals wegen ihrer dünnen Figur gehänselt (heute würde man sagen: gemobbt). Motto: "Auf Deinen Rippen kann man ja Klavier spielen" oder "Lass Dich doch im Biologie-Raum als Skelett-Attrappe ausstellen" (Schüler in einem bestimmten Alter sind da manchmal brutal). Also hat dieses Mädchen fast pausenlos gegessen, um zuzunehmen. Dinge, die an Kalorien wirklich nicht arm waren. Hat dann täglich allerhand Mohrenköpfe, Pudding-Schnecken, Sahnecreme-Torten-Stücke usw. in sich rein gehauen - wohlgemerkt, noch neben den normalen Mahlzeiten. Zugenommen hat sie aber nicht. Bei ihr hatte man immer den Eindruck, dass die Nahrung schon verbrannt und verbraucht ist, bevor sie sie überhaupt geschluckt hat (besagtes Mädchen hat übrigens keinen Sport betrieben, jedenfalls nicht mehr als die anderen). Ich möchte einfach behaupten, wenn ich mich so ernährt hätte, wären mir nach spätestens vier Wochen die Hosen geplatzt.
Ich nehme (und nahm) - anders als das Mädchen (habe sie neulich gesehen; sie ist jetzt als Frau und inzwischen zweifache Mutter immer noch so dünn) - nämlich sehr schnell zu. Noch im letzten Jahr (da hab' ich noch keinen Sport betrieben) konnte ich innerhalb eines zweiwöchigen Urlaubs 3 kg zunehmen. Nur wenn ich verreist bin, nahm ich nicht zu (weil: mehr Bewegung durch Schwimmen, bei Besichtigungen den Burgberg bei 35 Grad im Schatten hochstiefeln, also viel schwitzen, und so). Also: Esse ich viel und bewege ich mich wenig, nehme ich zu (und zwar innerhalb kurzer Zeit gleich mehrere Kg) - esse ich weniger (oder bewusster) und bewege mich mehr, nehme ich ab (ebenfalls innerhalb kurzer Zeit; so konnte ich z.B. mal während einer einzigen Woche rund 4 kg abnehmen). Bei mir kann man also bei der Gewichtszunahme (und ggf. Gewichtsabnahme) buchstäblich zusehen. In den letzten zwei Monaten habe ich - aufgrund von mehr Bewegung und einer gezielteren Nahrung - 11 kg abgenommen. Das ist schon viel zu viel. Hosen sind zu weit geworden, und ich werde ständig darauf angesprochen, ob ich massiv Stress oder eine schwere Krankheit hätte (was nicht der Fall ist).
Es gibt aber Leute - ich nenne sie einfach mal "die ewig schlanken Typen" (oder meinetwegen auch die "ewig schlanken Mädels") -, bei denen das ganz anders läuft. Kenne z.B. viele Biertrinker (die trinken täglich mehrere Glas Bier), die einen Waschbrettbauch haben. Und es gibt Anti-Alkoholiker, die einen Bier-Bauch haben. Man kann jetzt natürlich sagen, dass man sich einen Schmier-Bauch nicht nur durch Bier/Alkohol ansaufen, sondern auch durch Pommes anfressen kann. Aber diese Leute - gemeint sind die "ewig Schlanken" - essen auch Pommes, Speise-Eis und diese ganzen Kalorien-Bomber (und davon gar nicht wenig), und werden trotzdem nicht dicker. Obwohl sie möglicherweise überhaupt keinen Sport betreiben und auch nur vergleichsweise wenig Bewegung haben.
Daher bin ich der Meinung, dass es eine Art "Veranlagung" zum Dick- oder Schlank-sein gibt. Ich kann das natürlich nicht medizinisch belegen, aber es ist meine Beobachtung. Kinder und Jugendliche, die zum Übergewicht neigen, haben häufig auch dickere Eltern. Sind die Eltern schlank, sind es meist auch deren Kinder. Die (genetische) Veranlagung soll jetzt natürlich nicht jedes Übergewicht entschuldigen, denn man kann ja was dagegen tun (wiederum andere brauchen gar nix dafür zu tun, weil sie eh nie dicker werden), aber ich denke, dass Veranlagung eine nicht geringe Rolle spielt.
Sonst stimme ich Dir weitgehend zu. Vor allem, was Dein Urteil über die wenig Fitness-fördernde (und völlig überteuerte) Imbiss-Pappe von McDoof & Co betrifft. Ab und zu gönne ich mir zwar auch einen Hamburger Royal TS, aber nur maximal einmal pro Monat (früher was das mehr: zweimal die Woche, aber dann gleich doppelte Portion).
PS.:
Morgen kann ich endlich diesen perversen Gummi-Strumpf ablegen. Hoffentlich bleibt das Wetter gut, damit ich ins Freibad kann. Muss mich bewegen.