Seit letzter Woche besitzte ich nun auch Oblivion für die PS3 und habe nun knapp 30 Spielstunden verbracht und möchte erstmal ein kleines Zwischenfazit abgeben.
Morrowind habe ich damals auf dem Pc gespielt und sehr gemocht. Wenn mich jemand fragen würde, welchen Teil ich besser finde, so würde ich ganz klar zu Oblivion tendieren.
Oblivion schlägt meiner Ansicht nach Morrowind fast in allen Bereichen.
Da wären zu einem erstmal die deutlich dynamischeren Kämpfe in Oblivion. Gerade die Kämpfe in der Arena machen mir einen Heidenspaß, selten das mir ein Spiel einen Schwert und Schildkapmf so schön rüber gebracht hat. Ich spiele das Spiel die ganze Zeit im Standard-Schwierigkeitsgrad und der ist genau richtig wie ich finde, nicht zu schwer aber auch nicht zu anspruchslos. In Morrowind haben mich die Kämpfe nach kurzer Zeit recht gelangweilt, außerdem war der Schwierigkeitsgrad selten passend, entweder waren Feinde viel zu einfach oder viel zu schwer zu besiegen.
Die Welt von Oblivion wirkt um ein Vielfaches lebendiger, denn die NSCs stehen im Gegensatz zu Morrowind nicht nur dumm in der Gegend herum, sondern haben einen Tagesablauf, welchem sie folgen. Läden haben nicht rund um die Uhr geöffnet, Bauern arbeiten Tagsüber auf den Feldern und gehen Abends in der Taverne einen trinken etc. Dadurch wirkt Cyrodiil sehr viel dynamischer und lebendiger als Morrowind und es macht sehr viel mehr Spßa sich abseits der Hauptstory zu bewegen und einfach nur die Welt mit ihren Bewohnern zu erkunden.
Hat man Morrowind mal etwas länger gespielt, fällt die Spielwelt unangenehm statisch auf, denn nichts scheint sich zu verändern. Tavernen wirken leblos, da alle NSCs nur fest in einer Ecke stehen und anscheind nichts anderes zu tun haben, als vom Spieler angesprochen zu werden.
Nächster Punkt wären die Questen. Auch hier finde ich Oblivion sehr viel aufregender und abwechslungsreicher als Morrowind. Schon nach kurzer Zeit empfand ich die Mission in Morrowind oft sehr eintönig. Man spricht mit jemanden und soll irgendjemanden anderen finden oder aufsuchen, dann begibt man sich auf eine sehr lange und recht eintönige Reise bis man die Person gefunden, nur um dann wieder ein wenig Text zu lesen und erneut auf die nächste lange eintönige Reise geschickt zu werden...
In den Questen von Oblivion dagegen gibt es oft auch mal eine überraschende Wendung und nicht jede Queste beinhaltet langwierige Suchen fern ab der Zivilisation.
Die Questen in Oblivion empfinde ich als sehr viel motivierender und man muss auch nicht so lange nach der nächste Queste suchen wie in Morrowind.
Bei der Charakterentwicklung sind sich beide ebenbürtig, denn die war auch schon in Morrowind vorbildlich. Schön finde ich es allerdings, dass man in Oblivion nun ab gewissen Fertigkeitsgraden neue besondere Fertigkeiten bekommt. Erreicht beispielsweise meine Fertigkeit in Stichwaffen eine gewisse Grenze, so bekomme ich eine neue "Spezialattacke" dazu. Ob das so in Morrowind auch war, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr, hab damals einen Magier gespielt der eh nicht viel gekämpft hat
Sollte das in Morrowind nicht so gewesen sein, dann liegt für mich auch hier wieder Oblivion vorn.
Das einzige wo ich Morrowind bisher ein wenig vorne sehe, ist das Flair der einzelnen Örtlichkeiten. Eine Stadt wie Balmora mit ihrem unvergesslichen Flair habe ich noch nicht in Oblivion entdeckt, aber ich kenn bei weitem noch nicht alle Städte in Oblivion, da ich auch auf die Schnellreisefunktion komplett verzichte. Auch fehlt mir ein wenig die architektonische Abwechslung der Städte, so wie sie noch in Morrowind vorzufinden war.
Sonst sehe ich Oblivion überall vorn. Es ist einsteigerfreundlicher, offener und die Welt um einiges lebendiger und dynamischer.
Kritisch könnte allenfalls noch das "Mitleveln" der Gegner in Oblivion werden, wobei ich bisher davon noch nicht viel bemerkt habe (bin jetzt Stufe
. Einerseits hat das Mitleveln natürlich den Vorteil, dass ich von Anfang an jeden Dungeon und jede Höhle frei erkunden kann, ohne mir groß Sorgen zu machen und die Kämpfe nie zu einfach oder zu schwer werden. Andererseits stirbt damit etwas vom Nervenkitzel, den man normalerweise bei Morrowind hatte, wenn man einen neuen Bereich betreten hat: Was für fiese Gegner wird es in dieser Region geben, werde ich ihnen gewachsen sein?
Momentan halten sich beide Aspekte die Waage, ich spiele Oblivion noch nicht lang genug, um eine abschließende Bewertung diesbezüglich abzugeben.
Was mir an Oblivion noch fehlt wäre ein optionaler Modus, in welchem mein Charakter noch regelmäßig Essen und Schlafen müsste. Ich fände es sehr atmosphärisch, wenn ich auf meinen langen Reisen auch immer wieder gezwungen wäre ein sicheres Nachtlager zu suchen und eines der Wildtiere zwecks Nahrungsgewinnung zu jagen.
Was mich an Oblivion so richtig gefreut hat, ist dass endlich wieder Wert darauf gelegt wurde, dass die NSCs ein virtuelles Leben besitzen und nicht nur dumm und starr in der Gegen rumstehen oder einfach nur zufällige Routen ablaufen.
Seit Ultima VII habe ich diesen Aspekt in allen westlichen Rollenspielen vermisst. So toll meinetwegen Baldur's Gate 1&2, Icewind Dale 1&2 oder auch Kotor sein mögen, in allen habe ich diese Dynamik vermisst (In Gothic waren mir die tagesabläufe zu simpel).
Daher bin ich richtig froh, dass Oblivion diesen Aspekt endlich wieder aufgegriffen und sehr schön umgesetzt hat.
In ein paar Wochen geben ich vielleicht ein abschließendes Fazit bzgl. Morrowind vs. Oblvion ab. Bisher hat Oblvion aber eindeutig die Nase vorn.
Momentan habe ich einfach nur einen Haufen Spaß und Freude an Oblivion.