Der Mann hat bis zum letzen Zeichen recht. Fallout 4 ist ein tolles Spiel(wenn man mal von der unterirdischen Technik absieht), aber ich kann darin nur eine Rolle spielen und zwar den Knüppler mit Flair zum Häuslebauer.
Es fängt ja schon damit an, dass mein weiblicher Charakter eine Rabenmutter ist, die lieber Pümpel farmt und Ghule kloppt, statt ihren Sohn zu suchen. Das ist ein Vorwurf, den andere Spieler in ähnlicher Form auch schon an ähnlich gelagerte Spiele gemacht haben und ich fand es immer ein wenig übertrieben, schliesslich ist es ein Spiel. Aber in dem Fall ist es tatsächlich berechtigt. Nach 160 Stunden bin ich zum ersten Mal ins Institut gegangen, weil mich die Radiant-Aufträge Auflage 17 gelangweilt haben. Ich musste mir sogar aktiv überlegen, was jetzt die nächste Aufgabe der Mainquest ist, da ich mich überhaupt nicht emehr erinnern konnte, wermir die gab und wieso.
In Fallout 3 und noch mehr in Fallout NV fand ich die Dialoge teilweise zu ausufernd, aber ich habe sie tatsächlich gelesen und mir überlegt, was die ichtige Wahl ist, hier klicke ich mich wie in Mass Effect mit der untersten Option durch, weil man nichts falsch machen kann. Ich klicke mich durch Terminals durch, weil dadurch ab und zu ein Mapmarker oder sonst was freigeschaltet wird, Mit Interesse hat das kaum was zu tun.
Ich fand die neuen Automatismen in Sykrim gut(ein ausgeübter Skill steigert diesen), während ich nix mit sperrigen Rollenspielen mit Tonnen an künstlichen Attributen anfangen kann. Aber hier findet man oft nicht mal numerische Werte für seine Fähigkeiten, z.B. RAD-Resistenz, geschweige denn, dass man durch Schleichen zum besseren Schleicher wird. Ich fand es zuerst positiv, dass ich Charisma und Wissenschaft steigerte, was ich vorher mangels Nutzen kaum tat. Aber der Sinn davon ist nur der Siedlungsbau, es wirkt sich nicht auf die Dialoge aus. Es sind aber auch so die kleinen Dinge, wie etwa dass viele Notizen und Hologramme einfach unter Misc landen, wo sie unter verbrannten Büchern und Schlüsseln untergehen. Sogar dieses hervorragend benutzbare Kontextmenu über den Leichen geht mir auf den Sack, da ich sofort weiss, was es da zu finden gibt.. Aber dann nicht mal eine Zahl darunter einbauen, wie mein aktuelles Gewicht aussieht.
Ich hatte Spass trotz allen traditionellen Macken von Beth, die hier wieder inszeniert wurden, trotz dem Geruckel bei unterirdischen Texturen und Meshes aus der Vorkriegszeit. Aber ein gutes Rollenspiel in dem Sinn ist es nicht. In Sykrim habe ich mich in 2000 Stunden Spiel ein Mal einer Kriegspartei angeschlossen, weil mir vor allem die Sturmmäntel, aber auch die anderen auf den Sack gingen. Aber das konnte ich als meine Rolle betrachten, der Typ, dem beide Kriegsparteien auf den Sack gingen. Das Ende in der Kolumne ist für mich noch ein Spolier, hatte ich schon erwähnt, dass ich lieber Pümpel farmen ging? Aberr wenn es darauf hinausläuft, dass ich am Ende eine der Parteien angreifen muss, für die ich Radiant-Quests gemacht habe, werde ich mich verarscht fühlen.