Aquarius
Staffel 1, Episoden 1 - 12
David Duchovny spielt einen Cop im L. A. der 60ziger Jahre. Seine Rolle - Sam Hodiac - erinnert ein wenig an eine Mischung aus Fox Mulder (Akte X) und Hank Moody (Californication): Ein Polizist, der öfter Mal einen lockeren Spruch auf Lager hat, aber dabei irgendwie nie sein (Privat)-Leben auf die Reihe bekommt: One-Night-Stands, Ex-Frauen, Alkohol, L. A. ... Der Schriftsteller in Ermittleruniform lässt schön Grüßen.
Duchovny´s (nicht immer direkter) Gegenspieler ist Gathin Anthony, der Charles Manson verkörpert.
Die Serie fängt durchaus gelungen die Hippie-Atmosphäre während der damaligen Zeit ein und auch den damit verbundenen Liebes- / Abhängigkeits- und Drogen-Wahn, den Manson damals in seiner Kommune zelebrierte; inklusive Gruppensex, Prostitution und Gewalt.
Bisher konnte mich Anthony in seiner Rolle jedoch nicht überzeugen. Schlicht, weil er zu harmlos auftritt. Zum einen Mag das sicherlich am Drehbuch liegen, welches die Figur szenenweise sehr gefühlvoll und fast schon liebenswürdig darstellt, in anderen Szenen jedoch erschreckend (= eher unpassend) brutal und absurd; dann jedoch genau so, wie man sich die Figur eigentlich vorstellt.
Zum anderen liegt es aber auch an dem Schauspieler: Gathin Anthony wirkt durch sein natürliches Aussehen in jeder Szene wie ein Jünglin, ein Pubertierender, den man im Grunde ignoriert, bis seine Flausen von Selber aus dem Kopf gehen. - Mal sehen, wie sich die Figur noch entwickelt. Auch wenn bei insgesamt zwei Staffeln zu je 13 Folgen nicht mehr viel Entwicklungszeit vorhanden ist...
Sowohl die Netflix-User (Durchschnitt-Wertung: 2 Sterne und ein bisschen), als auch die sogenannte Fachpresse konnten der Serie nicht viel abgewinnen. Vor allem das blasse Auftreten der Nebendarsteller (allen voran Grey Damon in der Rolle des Partners von Hodiac, Brian Shafe) und die nicht gelungene Darstellung und Zeichnung der Figur Sam Hodiac wurden bemängelt.
Beide Kritikpunkte kann ich nicht nachvollziehen und bin deshalb bei einer 8 von 10 gelandet. Vor allem das bisherige Auftreten der Figur Charles Manson finde ich dem realen Vorbild nicht gerecht und drückt meine Wertung.
Die Serie ist besser geworden und zieht in den letzten Folgen richtig an.
Der Ciffhanger ist schade und mit Sicherheit hat man beim Dreh nicht damit gerechnet, dass NBC die Serie nach der Staffel einstellt.
Selbst Charles Manson entwickelt sich zu der bösen Fratze, die ich mir vorgstellt habe.
Rückblickend gehe ich jedoch davon aus, dass man die Figur zu Beginn der Serie bewusst ambivalent gestaltet hat, um sie später weiter in die negative Richtung ausarbeiten zu können.
Die Serie krankt an dem ekelhaften Cliffhanger und ihrer Absetzung. Schade.