Californication
Nachdem ich die Serie von 2007 bis 2014 verfolgt hatte, bin ich vor ein paar Tagen eher zufällig wieder auf sie gestoßen, weil ich wissen wollte, welche deutsche Synchronstimme David Duchovny hier hat. - Er hat die, die er auch in den ersten neun Staffeln von Akte X hatte. Was für mich sehr angenehm ist; wechselnde Synchronstimmen können nämlich wirklich den Spaß verderben (siehe Homer Simpson).
In Californication spielt Duchovny den durch eine Schreibblockade in ein Loch gefallenen Autor Hank Moody. Dieser hatte Jahre zuvor ein erfolgreiches Buch geschrieben, welches noch erfolgreicher verfilmt wurde; womit er allerdings nicht viel anfangen kann.
Im weiteren Verlauf wird von seiner Ex-Freundin (Natasha McElhone) erzählt, die dabei ist einen anderen Mann zu heiraten und von seiner Tennager-Tochter (Medeleine Martin), die mit den Hindernissen des Lebens reifer umzugehend scheint, als ihre Eltern. Weitere, immer wiederkehrende Geschichtsstränge, sind unter anderem die seines Agenten (Evan Handler) und dessen Frau (Pamela Adlon).
Das Grundgerüst der Serie - abgestürzter Mann, der seine Ex-Freundin zurück haben möchte und sich dabei in Sex- und Drogen-Geschichten verliert - ist nicht unbedingt originell. Allerdings sind die Dialoge (auch im deutschen) so gut geschrieben und die Situationskomik ist überwiegend so exzellent, das man dies nicht merkt.
Auch der derbe Humor und der unverblümte Umgang mit Themem wie Sex und Drogen tragen dazu bei, dass der Fokus zu verschwimmen scheint: Die Handlungen und Entwicklungen der Charaktere wird interessanter, als die Hauptgeschichte.
Ebenfalls recht gelungen ist der harte Schnitt zwischen pubertärem Humor und reifen Ansichten auf das Leben, der einem in jeder Episode begegnet. Zudem ist der von Metal, Rock und Reggae beeinflusste Soundtrack hervorragend.
Feunde von derber Sprache, viel nackter Haut und gelungenen Dialogen sollten hier einen Blick riskieren. Zumal der Cast exzellent ist und David Durchovny zeigt, dass er mehr sein kann als Agent Mulder. - 9 / 10 Punkte, weil es einen kleinen "Bruch" bzgl. eines Charakters zwischen Staffel 1 und 2 gibt (aus Spoilergründen schreibe ich dazu nichts).