Nachdem "Der Pass" so gut rüber gekommen ist habe ich mal Informationen zur Original-Vorlage (zumindest von der Grundidee) für diese Krimi-Serie eingeholt:
"Die Brücke - Transit in den Tod"
Lange, zu lange habe ich gezögert, weil ich mich grundsätzlich nicht gerne auf Serien einlasse. Das ist entweder verschwendete Zeit oder bedeutet extreme Suchtgefahr.
Und so war es dann auch. Einmal angefangen, musste ich mir alle vier Staffeln in kürzester Zeit anschauen, teilweise nun schon zum zweiten Mal um alles verarbeiten zu können. Sind insgesamt immerhin 38 Episoden.
Wow!
Diese "Saga Norén, Kripo Malmö", wie sie sich am Telefon meldet ist ja wohl eine der bemerkenswertesten Gestalten in der Welt des Kriminalfilms. Sie ist eine sehr tüchtige schwedische Ermittlerin, allerdings mit erheblichen Defiziten im zwischenmenschlichen Bereich. Sie wird in den ersten beiden Staffeln wunderbar ergänzt durch ihren dänischen Kollegen Martin Rohde, der sich gut auf ihre Eigenheiten einstellen kann. Zusammen bilden sie also ein Top-Ermittler-Team.
Nachdem Martin zu Beginn der dritten Staffel nicht mehr im Team ist hatte ich schon Bedenken, wie es mit ihrem neuen (ebenfalls dänischen) Partner Henrik Sabroe weitergehen wird. Um es kurz zu machen: Eher noch besser, falls überhaupt möglich!
Die dritte Staffel endet "cliff-hangig" was die persönlichen Probleme der beiden Haupt-Ermittler angeht und leitet damit über zur finalen vierten Staffel. Dort werden neben einem wiederum abenteuerlich konstruierten neuen Fall auch persönliche Angelegenheiten der beiden behandelt und gelöst oder wesentlich weiter gebracht.
Neben der Anteilnahme, die man den Protagonisten im Lauf der Zeit mehr und mehr entgegen bringt, fesseln die trickreichen Fälle, das geografische und soziologische Umfeld (die See statt Berge wie beim "Pass", das Verhältnis von Schweden und Dänen statt "Piefkes" und Österreicher und die Beteiligung aller Gesellschafts-Schichten einschließlich "problematischer" Gruppierungen. Dabei wird auch durch die Farbgebung oft eine dezente Düsterkeit verbreitet. Da gibt es kein quietschi-bunti - es sind schöne oder beklemmende Bilder die, je nach Zweck, gezeigt werden. Spannung ist Trumpf, Action so weit als nötig eingebaut. Irgendwas machen Skandinavier bei ihren Krimis sooo dermaßen richtig ....
Jetzt schwirrt mir noch der Kopf, ich habe mich am Ende der vierten Staffel ungern von Saga und ihren Kollegen verabschiedet und ich weiß nicht, welcher Krimi das noch toppen soll. Vielleicht habe ich das Glück etwas zu erwischen, das nicht zu stark abfällt - "Der Pass" war da schon mal ganz gut. Gerade weil er nicht so viel eins zu eins kopiert hat, sondern manche Grundelemente übernommen und kreativ verwertet hat.
Soll ja eine zweite Staffel davon geben, aber was mache ich bis dahin? Ach so erstmal den fast leeren Kühlschrank wieder füllen und auch ansonsten wieder mehr zum "normalen Leben" zurück kehren.
Kennt jemand von Euch, der "Die Brücke" gesehen hat, Filme oder Serien, die mich jetzt nicht zu stark runter ziehen? Ich meine noch vor April, weil dann steht ja noch eine finale Serien-Staffel an - GoT. Leider werde ich da allerdings mit zusammen gebissenen Zähnen die endlos ausufernden Schlachten ertragen müssen, ehe ich erfahren kann wer sich am Eisernen Thron die Hände aufschneiden wird, wenn er / sie nicht still sitzt ....