Stirb Langsam - Ein guter Tag zum sterben
Da mein Cousin und seine Frau hocherregt und sehr positiv von dem Film gesprochen haben, habe ich ihn mir gestern mal für 4,99 € übers SEN in HD ausgeliehen. - Obwohl ich nach den Trailern anfang des Jahres eher abgeneigt war. Teil 4 zeigte ja schon, das die Serie eher im blöden Machogeballern, als im lustig-trashigen Actionkino der ersten Teile angekommen ist. Teil 5 treibt das ganze leider noch auf die Spitze: Und zwar im negativen Sinne.
John McClane stürzt mal wieder nicht "ungewollt" in das Geschehen (das ist er wohl wirklich nur im ersten Teil), denn er studiert schon im Flugzeug nach Moskau die Vita seines Sohnes und weiss das sein Jüngling in Schwierigkeiten steckt.
Der wiederrum steht in Russland vor Gericht, weil er gegen einen Ex-"Irgendwas" aussagen soll, der ziemlich viel Dreck am stecken hat.
Die Story nimmt in den guten 1,5 Stunden Spielzeit so dermaßen absurde Züge an, dass die Jungs im Showdown sogar Tschernobyl in Schutt und Asche legen. - Natürlich alles ohne Sondergenehmigung und / oder Strahlenanzüge, denn es gibt ja ein "Wunderspray", welches Radioaktivität innerhalb von Sekunden bekämpft...
Zwischen der mit geschichtlichen und geografisch Fehlern vollgemüllte Geschichte (Tschernobyl liegt nicht in Russland) wird dann versucht eine emotional-sentimentale Beziehung von Vater und Sohn auszubauen, die einfach nicht funktioniert. Zum einen ist die schauspielerische Leistung mager (das gilt übrigens für die ganze Besetzung) und zum anderen wird Sohn Jack sehr fade in die Gesamtserie eingebaut. - Das hat mit Lucy in Teil 4 etwas besser funktioniert.
Meiner Meinung nach gibt es noch viel zu meckern und zu bemängeln, wie haufenweise Logiklücken (siehe Strahlung) oder die miesen Spezialeffekte, aber ich will mit dem einzig positiven beenden: Dem Plot. Eine Wendung zum Schluss gibt es, die mir gefallen hat, auch wenn diese vom durchweg grottigen Gesamtpacket gnadenlos erstickt wird und somit nicht wirklich zur Geltung kommt.
In diesem Sinne: Die Serie ist astrein im stupiden Geballer angekommen. Selbst die Coole Sau John McClain ist zu einer COD-Figur geworden, der es nur um möglichste viele leere Patronenhülsen auf dem Boden geht und bei dem keiner seiner Sprüche mehr zündet. Gestern war vielleicht doch ein guter Tag zum sterben. 1 / 10 Punkten