The Conjuring
Basierend auf einer “wahren Geschichte”, handelt der Film von einer siebenköpfigen Famile im Jahre 1971, die in ein Farmhaus einziehen und prompt von dämonischen Kräften terrorisiert werden. Nachdem die seltsamen Ereignisse zunehmend bedrohlich wird, richten sie sich an Ed und Lorraine Warren, zwei Ermittler des Paranormalen um den Spuk aus dem Haus zu vertreiben.
Insbesondere bei Horror ist es so eine Sache, einen Film als “wahre Geschichte” zu verkaufen. Bei Conjuring bin ich dazu verführt, zu glauben das die Beteiligten wirklich davon überzeugt sind, das es sich hier um eine wahre Geschichte handelt. Immerhin sind sowohl die Perrons als auch Ed und Lorraine Warren echt, und die beiden letzteren (die auch in der oft verfilmten Amityville Horror angelegenheit involviert waren) sind “renommert” auf ihrem Gebiet.
Doch hier liegt auch das größte Problem des Films begraben. Für die einen “renommiert”, sind die Warrens anderswo eher als kontrovers angesehen, und das aus gutem Grund. Nicht nur das die ganze “paranormale” Community bestenfalls fragwürdig ist, haben sich über die vielen Jahre in der das Pärchen arbeitete und Bücher schrieb genug Hinweise dafür angesammelt, dass von ihnen geschilderte Ereignisse verdreht wurden. (Ausserdem haben sie mal versucht einen Mörder freizusprechen aufgrunde einer dämonischen Besessenheit…für die meisten leute schon ziemlich starker Tobak).
Solche höchst umstrittenen Leute als Protagonisten zu haben ist etwas, was ich womöglich tolerieren/ignorieren kann um meinen Spaß mit einem gut gemachten Horrorfilm zu haben. Dummerweise jedoch ist der Film voller kleiner Anmerkungen, Dialogen und Zeilen, die die Warrens recht unreflektiert zu Himmel loben und ihre Arbeit (bei der es selbst in dem Film oft scheint, als würden sie sich Fakten aus dem Hintern ziehen) legitimieren…genauso wie ähnlich oft die Perron Famile unterschwellig dafür kritisiert wird, keine katholisch getauften Kinder zu haben. Würde dies ein oder zwei Mal im Film passieren, wäre das vielleicht nur ein kleiner Kritikpunkt, aber im Film selber fühlt sich das ganze wie konstante Stichelei an.
Geduldigere und womöglich auch gläubigere Naturen können darüber hinwegsehen und finden einen durchaus solide gemachten Horrorfilm mit authentischem 70ies Feeling und guten Darstellern.. Wie schon in “Insidious” hat Regisseur ein gutes Gespür für Atmosphäre. Doch leider verläuft sich hier der Film zu oft in Klischees und billige Schocker-Szenen, um wirklich aus der Masse herauszustechen. Es gibt zwar trotz alle dem eine handvoll Szenen, die es mit effektiver Subtitität und teuflischer Verspieltheit schaffen, echten Grusel zu schaffen (die meisten davon waren schon in Trailern zu sehen), doch auch hier ist die überdramatische Musik etwas zu oft dabei die Stimmung zu zerstören damit auch der im Halbschlaf liegende Zuschauer merkt, das das was gerade gezeigt wurde wirklich wirklich unheimlich sein soll. Und während Insidious im Szenenaufbau oft neue Wege betrat und interessante Ideen auszuprobieren, sind die Ereignisse hier doch zu oft altbekannt und vorhersehbar.
Und schlimmer noch das The Conjuring nicht die stärken von Insidious teilt, so haben beide Filme ein ähnlich schwaches Finale, wobei “The Conjuring” hier auch wieder das Ideenreichtum seines spirituellen Vorgängers vermissen lässt.
Alles in allem ist “The Conjuring” ein Horrorfilm, den man sich durchaus ansehen kann. Doch angesichts der unbequem im Drehbuch plazierten Propaganda, sowie dem wenig ideenreichen Vertrauen auf billigen Schock-Grusel, sollten doch erstmal alle Alternativen ausgeschöpft werden, bevor man auf diesen Film zurückgreift.
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Review: The Conjuring | pixelrand