Ich wäre vorsichtig. Das ist kein Film für den Normalseher und auch der Trailer suggeriert nen "normalen" Sci-Fi Film. Ich würde ihn in eine Riege mit Fountain oder A.I. stecken
Ich würde ihn keinen Science Fiction Film nennen. Der Film hat ein halbes Dutzend Handlungen, wovon nur zwei Science Fiction Storys sind, und eine davon auch nur "gerade so".
Empfehlen ist auch schwierig, ich mochte den Film dafür das er wahnsinnig ambitioniert ist und sich besser verwirklicht als ich es dachte, aber andererseits ist es ein durch seine parallel laufenden Geschichten die teilweise gleich sind, teilweise nicht, und konstant alle paar Minuten zur nächsten "Zappen" ein konfuses Gesamtwerk das auch nicht ganz so anspruchsvoll ist wie es tut. Und das Makeup ist teilweise sehr sehr seltsam.
Wenn du Filme mit einen ungewöhnlichen Konzept magst, dann wirst du hier einen kriegen den es so kein zweites Mal gibt und zumindest mir auch nie langweilig wurde. Wenn nicht, wirds schwierig.
Ich sollte mal ein komplettes Review schreiben.
Aber wo wir schon bei Science Fiction sind:
Oblivion
Nachdem die Erde gegen einen Alien-Angriff verteidigt, aber dabei so gut wie zerstört wurde, sind nur noch einige wenige Menschen dort, um übrige Ressourcen zu sammeln und sich um vereinzelte Überbleibsel der Agressoren zu kümmen, unter anderem der Mechaniker Jack Harper. Als jedoch eines Tages ein altes NASA-Raumschiff auf dem halbtoten Planeten abstürzt, scheinen die Dinge für Jack aufeinmal nicht mehr so eindeutig.
Ein schlechter Film ist es eigentlich nicht, aber angesichts dessen, das die komplette Handlung ein Flickenteppich aus anderen Science Fiction Filmen, neu und alt, mit Inspirationen von Silent Running bis hin zu Screamers, ist er schwer zu empfehlen.
Die wendungsreiche und überwiegend kohärente Story bietet nichts, was nicht andere Filme schon ein Dutzend Mal gemacht haben, oft besser. Ich konnte trotzdem den Film über weite Teile für das was er ist (wenn man ganz defensiv sein will, kann man ihn von miraus als „Homage“ betiteln) mögen, aber gerade Richtung Ende, das sich nicht zuletzt aufgrund eines zu diesem Zeitpunkt überflüssigen Flashbacks arg in die Länge zieht, hatte ich dennoch viel mehr Lust einen anderen Film zu sehen.
Immerhin: Der Film ist wirklich sehr hübsch. Joseph Kosinski tauscht zwar ein wenig von dem intensiven und coolen Stil ein, mit dem er sich bei Tron Legacy voll austoben konnte, aber dennoch: Die Erde, verwüstet aber teilweise von der Natur zurückerobert ist unglaublich fotogen so das man gerne jeden dritten Shot an die Wand hängen würde, und das Design von den weniger futuristischen Gebäuden, Vehikeln und Maschinen macht einen schönen Spagat zwischen Retro und iPod Optik. Der Soundtrack bietet eine ähnliche Mischung aus orchestral-imposant und retro-sci-fi-synthie (und erinnert so im Endeffekt auch hauptsächlich an den Soundtrack von Mass Effect)
Es gibt 2-3 coole Actionszenen (inklusive einem luftigen Dogfight, was ich immer zu schätzen wisse), der Rest ist irgendwie „Standard“
Tom Cruise ist...halt Tom Cruise (ergo: wenn man über sein Privatleben hinwegsehen kann ein ganz ordentlicher Schauspieler, der aber bis auf wenige Ausnahmen immer den selben drögen Protagonisten spielt...dies ist keine davon). Melissa Leo, Olga Kurylenko, Nikolaj Coster-Waldau und Morgan Freeman sind okay im Hintergrund, haben aber mangels Charakter wenig anzubieten.
Ich hoffe dieses Jahr bietet noch einige Science Fiction Filme, die eine stärkere eigene Identität und frischere Ideen bieten. Ist dies jedoch der Fall, ist Oblivion am Ende des Jahres schnell vergessen, wenn er nicht jetzt schon in den Köpfen der Zuschauer verblasst.
Handwerklich ist zwar kaum etwas dran auszusetzen, aber sonst ist der Film bestenfalls kurzweilig und ohne echte Gründe ihn besonders zu hassen oder ihn besonders zu mögen.