Headhunters
Roger Brown arbeitet als Headhunter für renommierte Firmen, die Mitarbeiter in hohen Positionen suchen. Ausserdem ist er ein recht erfolgreicher Kunstdieb. Das Ansehen der einen und das Geld der anderen Tätigkeit sollte genug sein um für seine Unsicherheiten zu kompensieren (was er selbst offen zugibt), doch wird er immer wieder in neue Selbstzweifel geworfen. Ein persönliches Problem und eine professionelle Gelegenheit taucht für ihn eines Tages in Form von Clas Greve auf, der nicht nur perfekt für einen Job ist den Roger vermittelt, sondern auch ein besonders seltenes Gemälde besitzt.
Der Diebstahl des Gemäldes läuft ohne Probleme, doch kurz darauf läuft für Roger alles schief. Nicht zuletzt durch Clas' militärische Vergangenheit...
Der norwegische Blockbuster hatte einige Startschwierigkeiten, nicht zuletzt weil der Protagonist ein etwas umständlicher Charakter ist. Ich konnte nicht mit ihm symphatisieren, und es wird auch früh etabliert das er nicht wirklich ein symphatischer Mensch ist, doch ab und an versuchen einige Szenen doch noch eine emotionale Verbindung zu ihm aufzubauen, was manchmal fast schon heuchlerisch wirkt.
Doch sobald alles etabliert ist und das Gemälde gestohlen ist, eskaliert die Geschichte sehr schnell auf eine sehr dramatische und spannende Art. Die Plotwendungen überschlagen sich, und zwischen den intensiven Setups explodiert der Film in brutale Gewalt (was einige Make-Up Effekte beinhaltet die mich für die „ab 16“ Freigabe überrascht haben). Abgesehen davon hat der Film einen seltsamen, bitterbösen visuellen Humor, den ich hier schwer beschreiben kann ohne etwas zu verraten, aber der mich zeitweise angenehm, zeitweise aber auch irritierend an „In China Essen Sie Hunde“ erinnert hat.
Das Casting ist gut, mit Aksel Hennie als Protagonisten der erst Richtung Ende seine Talente voll ausspielen kann, dies dann aber auch überzeugend tut, und Nikolaj Coster-Waldau, der absolut großartig in der Serie Game of Thrones ist und auch hier oft die Schau stiehlt (während er in Hollywood für eine 08/15 Rolle in Oblivion verbraten wird). Die Regie ist in etwa das was man vielleicht schon von skandinavischen Filmen erwartet, aber mit einem Hauch von Nüchternheit sehr gut zur Geschichte passt. Und auch wenn ich das Ende ähnlich problematisch wie den Anfang finde, ist das was dazwischen passiert sehr gut geschrieben.
Meiner Meinung zurecht ein Internationaler Erfolg aus Norwegen, den man als Fan von Thrillern und Gangsterfilmen noch vor dem unvermeidlichen US Remake angesehen haben sollte.