Twilight Zone: The Movie
Dieser Film von 1983 ist eine Homage der vielleicht bekanntesten und wichtigsten Mystery-Serie aller Zeiten mit tollen Regisseuren (Steven Spielberg, George Miller, John Landis und Joe Dante) und tollen Darstellern (John Lithgow, Dan Akroyd, Albert Brooks, Scatman Crothers) der leider von einem schlimmen Unfall während der Dreharbeiten überschattet wurde, in der ein Mann und zwei Kinder auf grausame Weise ums Leben kamen.
Aber gut, betrachten wir den Film an sich:
Der Film startet mit einem Prolog, in der zwei Männer (Dan Akroyd und Albert Brooks) nachts eine Landstraße entlangfahren und sich auf verschiedene Weisen unterhalten, bis die Reise zu einem abrupten Ende kommt. Es ist eine nette kleine „Geistergeschichte“, die durch die Chemie von Brooks und Akroyd sowie netten Anspielungen zur alten Twilight Zone Serie sowie dessen quasi-Konkurrenten „The Outer Limits“ auftrumpft, auch wenn es im großen und ganzen eher 08/15 Horror als Twilight Zone Mystery ist.
Darauf folgt die Geschichte „Time Out“, die einzige Story die nicht auf einer alten Serienfolge basiert. Hier bekommt ein vom Hass verbitterter und überaus rassistischer Mann auf eine ungewöhnliche Weise ein was von seiner eigenen Medizin. Das „Gimmick“ hier ist schnell enthüllt, und leider hat die Folge sonst nichts mehr zu bieten, mit quasi Null Handlung, sich wiederholenden Szenen und einem schwachen Ende (auch wenn letzteres an dem oben genannten Unfall liegt).
In Steven Spielberg's Segment „Kick the Can“ erfüllt ein alter Mann seinen Mitbewohnern in einem Altenheim den Wunsch, nocheinmal Kinder zu sein. Hier ist der Spielberg'sche Kitsch und die niedlichkeit des ganzen für mich so unerträglich, das ich auch nicht viel drüber sagen kann.
In Joe Dante's Remake von „It's a good life“ fährt eine Frau auf dem Weg zu einem neuen Job versehntlich einen kleinen Jungen auf einem Fahrrad an und bringt ihn nach Hause. Dort stellt er fest, das seine angebliche „Familie“ in Angst lebt und von dem Jungen und seinen Fähigkeiten terrorisiert werden.
Hier wird viel versucht, das ganze zu modernisieren und weiter zu spinnen, als es das Orginal konnte: Das Haus ist eine verzerrte Cartoonlandschaft, zu Essen gibt es nur Eiskrem oder Hambuger mit Erdnussbutter und die „Bestrafungen“ gegen „schlechte Menschen“ ist auf eine verrückte Weise oftmals recht morbid. Aber irgendwie war das alles „Too Much“, und trotz tollen Designs einfach ein bisschen zu bekloppt und aufgebläht, so das die eigentliche Geschichte irgendwo verloren geht. So hatte ich auch hier, trotz netten Einfällen und einem interessanten, alternativem Ende zum Original nicht allzuviel Spaß an der Sache.
Zuletzt kommt dann noch ein Remake von „Nightmare at 20.000 Feet“ von George Miller, in dem ein Mann in einem Flugzeug unter extremer Flugangst leidet, die sich nicht bessert als er eine seltsame Kreatur auf einem der Flügel entdeckt.
Ähnlich wie „It's a good life“ zuvor ist das ganze hier ein wenig überdreht und manisch in Szene gesetzt, aber in diesem Fall auf eine meiner Meinung nach wesentlich bessere Art und Weise. Dank der Regie und vorallem denen von John Lithgow glorios überzogen gespielten Panikattacken hat das ganze die Qualität eines sarkastischen Fiebertraums und ist ganz klar das Highlight dieser sonst eher enttäuschenden Anthologie. Ich würde fast sagen das ist das Anschauen alleine wert.
Alles in allem also ein eher schwacher Einstieg oder Rückblick auf die „Twilight Zone“, hinter der gefühlt zwar einiges an Herzblut steckt, an dessen Umsetzung es, vom letzten Segment abgesehen, aber irgendwie fehlt.
Kann man gucken, aber man ist mit absoluter Sicherheit mit dem Anschauen alter Serienfolgen besser bedient.
...und genau dazu hat mich der Film inspiriert. Warum nicht mal eine ausführliche Reise in die „echte Twilight Zone“ wagen und den Klassiker mal unter die Lupe nehmen?
Ich mach da mal was...