Zuletzt gesehener Film!!!

Hab mir heute mal die volle Lynch Breitseite zu Gemüte geführt. Zunächst Mulholland Drive gefolgt von einem Spritzer Lost Highway ergibt totale Ratlosigkeit, maßlose Überforderung und den Wunsch seinen Kopf stundenlang gegen eine Betonwand zu hämmern.

Ich weiß nichtmal, ob ich die Filme jetzt gut fand oder miserabel. Oft hab ich mich tierisch gelangweilt, aber trotzdem wollte ich nicht aufhören zu gucken. Irgendwas hält einen bei der Stange. Vielleicht die Hoffnung auf Erklärung oder irgendeinen Strohhalm an dem man sich festhalten kann, aber am Ende steht man dann doch nur mit leeren Händen und offenem Mund da.

Ich wette irgendwo sitzt David Lynch und lacht sich über all die armen Seelen kaputt, deren der Hirnschmalz nach den Filmen von den Ohren herabtropft.

Ich denke angucken sollte man sich wenigstens einen seiner Filme, denn einzigartig sind sie allemal.
 
The Expendables 2

Actionfilm mit vielen alten Haudegen aus den 80ern. Nett. Nur das CGI Blut stank wieder mal gewaltig.
Der Film selbst war ok, die Extras waren allerdings sehr nett für einen alten 80er Actionfan wie mich.
 
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Drive

Zum ersten Mal seit einem Jahr wieder gesehen. Jetzt, wo der Hype weg ist, fällt es etwas leichter, den Film nüchtern zu betrachten - Wie man's auch wendet und dreht, ich halte die endlosen Lobhudeleien, die der Film kassiert hat, für etwas überzogen. Er ist verdammt schön anzuschauen und zu hören, gut geschauspielert, gut geschrieben, an sich ein 1A-Werk, aber für einen Film der leisen Töne ist er einfach etwas zu laut. Und nein, ich spreche nicht von den Gewaltausbrüchen, ich spreche von der Musik, die dem Zuschauer ganz und gar unsubtil ins Ohr brüllt, wie sehr sich der soziopathische Antiheld nach Liebe und Menschlichkeit sehnt. Über diese Disney-Methoden kann ich aber zunehmend hinwegsehen, wenn ich Drive als genau das betrachte - eine Art brutalen Disney-Film. So funktioniert das.
 
Sleep Tight
07/10

Cesar (Luis Tosar) sieht aus wie Robbie Williams :)
 
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Meine Güte, ich habe in letzter Zeit so viele Filme gesehen und über keinen was geschrieben...mal sehen ob ich das nachholen kann

Carrie

Gestern im Fernsehen erwischt (mal wieder) und (mal wieder) zu der Kenntnis gekommen: Trotz der vielen Seltsamkeiten (wobei viele mehr der Sache geschuldet sind das der Film aus den 70ern stammt) und Schwächen die der Film mit sich bringt ist „Carrie“ nicht nur die vielleicht beste Stephen King Verfilmung, sondern auch eine der besten Horrorfilme aller Zeiten ist.

Kurzer Storyabriss: Carrie White ist eine ziemlich gequälte junge Seele. Ihre Mutter ist eine religiöse Fanatikerin dessen Umgang mit ihrer Tochter bestenfalls als „psychopathisch“ zu bezeichnen ist. In der Schule wird sie entweder gemieden oder verspottet, sowohl von den fiesen Mitschülerinnen als auch einigen Lehrern. Und dann erlebt sie auch noch (von der Mutter unvorbereitet) ihre erste Periode im Sportumkleideraum als ein überaus traumatisches Erlebnis.
Nach den emotionalen Grausamkeiten dieses Ereignisses (und der Bestrafung der jungen Täterinnen) jedoch fangen die Dinge an sich zu verändern. Einige fangen an Mitleid zu empfinden, andere fühlen sich ungerecht bestraft und schmieden gemeine Rachepläne an ihr. Und Carrie selber entdeckt, das sie aufeinmal telephatische Kräfte besitzt, die durch ihren kaputten emotionalen Zustand verstärkt zu werden scheinen und am Ende zu einem geradezu apokalyptischen Desaster für alle Beteiligten führen wird.

Zunächst das Negative: Der Film ist unverwechselbar ein Produkt der 70er, was in der Inszenierung einiger Szenen als auch der teils fürchterlichen Musikuntermalung die Atmosphäre des Films ins lächerliche zu ziehen scheint. Das macht sich auch in der Darstellung der durchaus handlungsrelevanten Sexualität bemerkbar, bei der man sich schon gleich am Anfang des Films dank einer langen, stilisierten Kamerafahrt durch eine Damenumkleide voller splitternackter junger Mädchen samt passend-unpassender Musik in einen seichten Softcore Porno versetzt fühlt. Und ich weiß nicht was mit John Travolta, hier zu sehen noch vor seinem Karrieredurchbruch als junger Rowdie und Freund der „Queen *****“ des Films, aber sein überdrehtes, irgendwie mieses Schauspiel hier wird durch seinen heutigen Star-Status umso irritierender, trotz seiner vergleichsweise kleinen Rolle. Abgesehen davon ist der Film der Ursprung eines inzwischen uralten Horrorklischees, über das ich selbst heute noch in Filmen wie Sinister die Augen verdrehe

Aber wie der Film hier einiges inszenatorisch falsch macht, macht er an den wichtigen stellen doch so, so viel richtig.
Sissy Spacek ist großartig auf eine Weise die es mir erschwert es in Worte zu fassen. Sie einnahmt die Rolle des fast schon krankhaft schüchternen Mauerblümchens wie keine zweite, und ihr verstörter Blick aus Wut und Trauma, mit dem sie durch den infernalischen Klimax des Films wandert reicht alleine um mir kalte Schauer über den Rücken zu jagen. Aber auch Piper Laurie als ihre fanatische Mutter kann alleine mit ihrem Auftreten für unbehagen sorgen, und sieht man mal von Mr. Travolta ab, tragen auch der Rest der Darsteller Ihre Rollen überaus gut.
Und trotz allem 70er...“Charme“, um es mal sarkastisch auszudrücken, besitzt Brian De Palma's (Scarface, Die Unbestechlichen, Mission Impossible 1) Inszenierung viele absolut meisterhafte Kniffe. Hier wird die Geschichte nicht als vorhersehbarer Horror verkauft, sondern widmet sich dem darunter liegenden Teenager-Drama so vollständig, das ich mir vorstellen könnte das man dem Film mühelos seine Horror-Elemente wegschneiden könnte und weiter ein kohärentes ganzes bekäme, was im Gesamtergebnis den übernatürlichen Terror des letzten Drittels so viel mehr Einschlagskraft gibt.
Und auch diese Parts sind wundervoll inszeniert (insbesondere der Anfang des "Showdowns", der bahnbrechend clever mit der Hilfe von Splitscreens vorbereitet wird), vielleicht nicht „gruselig“ in einem traditionellen Sinne (Fans von Slasherfilmen oder Creature Horror sollten sich hier nicht auf blutige Morde oder schockierende Jump-Scares freuen), aber oftmals schier unerträglich spannend und durchweg Gänsehauterregend auf einer oftmals sehr celebralen Ebene.
Und auch wenn das Ende einerseits ein oben angesprochenes von mir ungeliebtes Horrorklischee salonfähig machte, so ist es auf einer Handlungsebene doch ein überraschend logischer, gut gemachter und Gedanken anregender Abschluss der Geschichte.

Kombiniert man dies mit der Handlung im allgemeinen, die reich an zeitlosen Themen, Motiven und Subtext ist und interessante Charaktere vorweisen, so hat man hier trotz unübersehbarer Schwächen einen verdienten Meilenstein des Genres und meiner Meinung nach durchaus einen Klassiker der Filmgeschichte.


….und jetzt weiß ich wieder warum ich in letzter Zeit so selten meine zuletzt gesehenen Filme niederschreibe, das hat mal wieder lange gedauert zu schreiben ^^. Ich komme ein anderes mal wieder und verspreche schonmal eine klassische Anthologie, eine Finanzkrise, eine Lebenskrise und viele viele Haare ^^.
 
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Inglourious Bastards:
An sich ist Inglourious Bastards ein guter Film. Christoph Walz und Brad Pitt verkörpern ihre Rollen gewohnt erstklassig. Dennoch war ich ein bisschen enttäuscht was vor allem daran lag, dass einige Male im Film auf französisch gesprochen wird. Das wäre an sich nicht so schlimm gewesen, wenn diese Passagen nicht so lange gedauert hätten. Abgesehen davon schreitet die Handlung nur langsam voran. Es wird Tarantino typisch viel geredet, kombiniert mit ein wenig Action.

8/10
 
@ Tapetrve: Gibts ja gar nicht das dir mal was halbwegs gefaellt ;) Bin mal gespannt auf dein Erstlingswerk ? ;) Ist das schon absehbar ?
 
Savages 4/10
Ben, ein Weltverbesserer der umherreist um Brunnen in Afrika zu bauen und Chon, ein Afghanistan Veteran, BFFs, teilen sich zusammen eine Frau, gennant O, bauen das beste Gras der Welt an. Das Baja Kartell kommt ihnen in die Quere und fordert, zukünftig für sie zu arbeiten. Um dem ganzen etwas Druck zu verleihen entführen sie O. Ben und Chon setzen nun alles daran, ihren gemeinsamen Fick aus den Klauen des Kartells zu befreien.
Ich habe vorher das Buch (Zeit des Zorns von Dan Winslow) gelesen und musste ca. bei der Hälfte aufhören, zu haarsträubend und zu dämlich ist der Plot. Der Film ist keinen Deut besser, schafft es sogar, noch schlechter als das Buch daher zu kommen.

7 Psychos 8/10
Marty ist Drehbuchautor und arbeitet aktuell an einem neuen Skript mit dem Titel "7 Psychos". Neben einem Alkoholproblem hat er außer dem Titel bisher nicht viel vorzuweisen. Billy, sein bester Freund versucht Marty nach Kräften zu unterstützen, also gibt er eine Anzeige auf, in der sich Psychopathen doch bitte bei Marty melden sollen, um ihm Geschichten zu liefern.

Nebenbei entführt Billy zusammen mit Hans (gespielt von Christopher Walken) Hunde in der Nachbarschaft um wenig später die durch die Besitzer ausgelobte Belohnung zu kassieren. Eines Tages entführen die beiden ausgerechnet den Shi Tsu des hiesigen Mafiabosses...
 
Weiter gehts mit den Nachhol Reviews:

Hair

Am Ende der 60er wird das „Landei“ Claude in den Militärdienst eingezogen und reist nach New York zu seiner Musterung, wobei er gleichzeitig noch ein paar Tage die Stadt besichtigt. Dabei begegnet er im Central Park einer Gruppe Hippies, die unter der Führung von George Berger ein ungezwungenes Leben führen. Claude ist fasziniert von diesem für ihn neuen Lebensstil und schließt sich ihnen für eine Weile an, während diese herumstreunern, mit Drogen experimentieren und ihm zu Liebe nach der Debüttantin Sheila suchen, in die sich Claude verguckt hat.
Doch die Abreise in den Krieg kommt mit schnellen Schritten näher, und auch das Leben unter den Hippies ist nicht ganz frei von Schattenseiten.

Wer Hair als Bühnenmusical kennt wird hier schon merken das im Film von '79 einiges anders ist was die Story angeht...böse Zungen mögen behaupten das das bisschen Handlung des Films schon wesentlich mehr ist als das vom Musicaloriginal. Und dabei schafft diese Version durchaus auch einige clevere Kniffe einzubringen...besonders die Einleitung in den Titelgebenden Song "Hair" ist da wesentlich subversiver und cleverer.
So oder so steht eher „Lebensgefühl“ bei dem Film im Vordergrund, viel Handlung gibt es nicht und selbst das vorhandende fand ich in einigen Aspekten problematisch...so fand ich es zum Beispiel schwierig mit Hippie-Leader Berger zu symphatisieren, der mir in vielen Szenen seltsam arrogant und selbstsüchtig daherkam. Auch der Mangel an einer Handlung fällt des öfteren ins Gewicht, so das der Film einige Male komplett zum Stillstand kommt (zum Beispiel treffenderweise als Claude LSD ausprobiert). Und das Ende des Films, wenngleich gut gemacht und sehr eindrucksvoll, macht herzlich wenig Sinn wenn man auch nur eine Sekunde darüber nachdenkt. Alles in allem finde ich wer eine kohärentere Darstellung vom Zeitgeist dieser Zeit an diesem Ort in Musicalform haben will sollte eher das Beatles Jukebox-Musical „Across the Universe“ sehen (auch wenn das auch nicht soooo viel Handlung hat...)

Dennoch, der Film trumpft da wo es (für die meisten) zählt voll auf: Die Musik ist großartig arrangiert und inszeniert, mit oft spektakulären Stimmen und groovenden Funk-Rhytmen und tollen Bildern.

Wenngleich ich auch meine Musicals lieber mit mehr Handlung und weniger „Füllermaterial“ mag, so ist Hair doch auch für mich gute Unterhaltung mit tollen Songs. Das muss dann halt mal reichen ; ).
 
Obwohl es alles stimmt was du schreibst bekomm ich am Ende nach wie vor Gänsehaut.
 
Obwohl es alles stimmt was du schreibst bekomm ich am Ende nach wie vor Gänsehaut.

Das will ich auch nicht abstreiten (daher "gut gemacht und sehr eindrucksvoll") aber ja, nachdem die Gänsehaut verflogen ist wird man da von mehr als nur ein paar "Moment mal, irgendwie macht das keinen Sinn" Gedanken heimgesucht.

Ich könnte das sogar alles noch mit zugekniffenen Augen durchgehen lassen wenn nicht...

...BERGERS NAME auf dem Grabstein stehen würde. Ich weiß ja nicht wie das in der US Armee war, aber wenn denen sogar auffällt das da jemand vorgibt wer anders zu sein, dann hätten Sie ihn sicherlich nicht unausgebildet in die Schlacht geschickt...ausserdem hätte Claude dann längst einen Besuch von den MPs bekommen müssen

...aber ich schweife ab, angesichts dessen das wir uns da ja eh einig sind ; ).
 
Ich hab die Szene grad nicht mehr vor Augen aber der Stein könnte auch von den Hippies sein ohne Wissen der Army...aber egal. Im Grundtenor stimme ich dir zu.
 
God bless America

Zeichnet wirklich gut auf was fürn Weg sich unsere Gesellschaft befindet.
Frank war mir zwar nicht gleich am Anfang super symphatisch, hat sich aber spätestens nachm Gespräch mit seinem Kollegen schlagartig geändert.
Danach wars nur noch..beat the shit out off babylon.

At the Movies: God Bless America

9/10
 
Halte den Film für gewaltige Grütze. Die Idee ist nett, aber die Umsetzung ist viel zu inkonsequent.

Spoiler: Als Frank erfährt, was Roxy für eine falsche ***** ist, hätte er sie seiner eigenen Moral nach eigentlich auf der Stelle hinrichten müssen. Aber nein, er lässt sie gehen und am Ende darf sie sogar wieder mit einsteigen. Was für ein erbärmlicher Bullshit.
 
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