Heute gesehen...
...Im Kino
SiniStar...äh, Sinister
Ethan Hawke ist ein Schreiber von Büchern über echte Kriminalfälle und um seinen vergangenen Erfolg zurück zu holen zieht er mit seiner Familie an den Ort eines grausamen Familienmordes. Schnell findet er auf dem Dachboden eine Kiste mit makaberen "Homevideos", die diesen und andere Morde zeigen und die Dinge werden eindeutig eher schlimmer als besser.
Wer es nicht weiß, Sinister ist von einem Internet-Filmkritiker geschrieben und das merkt man auch tatsächlich, indem die Handlung nicht immer ganz den erwarteten Horrorfilmweg geht.
So sind die Charaktere zwar typische Genre-Schablonen, aber agieren nicht immer auf eine Weise, wie man es grade erwartet und es wird sich hier eindeutig bemüht, frisch und "glaubwürdig" ans Werk zu gehen.
Das Problem ist das "bemüht"...denn leider kann sich der Film dann doch von vielen der üblichen Klischees nicht lösen und vorallem Richtung Ende drängt sich die Handlung in altbekannte Richtungen, was nach dem spannenden Anfängen enttäuscht. Ich kann nicht weiter drauf eingehen ohne zu Spoilern, aber bei der Finalen Enthüllung war ich doch frustriert zum gefühlten X-ten Mal...naja, das zu sehen was passiert.
Dennoch würde ich den Film empfehlen. Alles was man sieht, sowohl das frische neue als auch das etwas müde Alte, wurde gut gemacht, es gibt einige Effektive Szenen und Schockeffekte (auch wenn viele leider vom Trailer vorweggenommen werden), hat gute Darsteller und ist ziemlich gruselig und spannend. Oh, und die Filmmusik ist FANTASTISCH. Im Gegensatz zu den eher vergessenwerten Scores der meisten Horrorfilme tritt dieser hier in den Vordergrund mit verzerrten Stimmen und wabernden Melodien, die, von seltenen Fällen wo sie ein wenig erschlägt, eine exzellente Stimmung schafft.
Es ist schade das der Film mehr sein könnte als er ist. Aber ähnlich wie der IMO ebenfalls frustrierende Film Insidious macht die Handwerkliche Umsetzung und die Effektivität des Ganzen das in so weit weg, das der Film immernoch ein gutes Stück über den Üblichen Horror-Schmu steht.
...auf Blu-Ray
The Amazing Spiderman
Beim Sehen habe ich gemerkt, das ich diesen Film wirklich NICHT mögen wollte.
Im Gegensatz zu vielen finde ich den ersten Spiderman Film in Sam Raimis Trilogie am besten (der zweite hat zwar tolle Setpieces und einen nicht-so-fürchterlich-peinlichen Schurken, war mir aber ein bisschen zu aggressiv emotional und holperig geschrieben) und bewundere an dem Film allen Voran, das er sich nicht zu fein war, ein echtes "Comic" Feeling zu haben und lustig und bunt und etwas überdreht zu sein wenn es sein musste.
The Amazing Spiderman kam mir da zu früh, und das viele Emo-Drama aus den Trailern machte mich da sehr skeptisch (vorallem weil ich nicht wüsste das ausserhalb der Ultimate Reihe Peter Parkers Vater je eine größere Rolle gespielt hat als mal in kleineren Storyarcs dreh und angelpunkt zu sein)....vorallem da ich nicht empfand das eine "The Dark Knight" Artige bierernste Atmo zu Spidey passt.
Entsprechend habe ich auch beim Gucken des Films eine eher skeptische Ansichtsweise gehabt und ich muss ehrlich sagen....der Film hat mich trotzdem Überzeugt.
Zwar hat es sich bewahrheitet, das der Film teils ein bisschen zu stark auf seinen seifenoperartigen Hintergrund wann immer es um Peters ungelöste Daddy-Psychose geht, aber ich war erstaunt wie viel der Film besser macht als Sam Raimis Trilogie.
Peter Parker ist trotz dem Herzschmerz und dem immernoch etwas zu coolem Auftreten viel näher an der Vorlage, was dankbarerweise auch heißt, das er ein unsägliches Arschloch mit frechen, manchmal unlustigen Sprüchen sein kann und im Guten wie im Schlechten eine "der Junge von Nebenan" Ausstrahlung hat. Das macht zum Beispiel seinen anfänglichen Machtmissbrauch und den Konflikt mit seinem Onkel sehr viel glaubwürdiger als die moralisch etwas seltsame Szene in Raimis Film. Zudem versteht es Andrew Garfield auch weit besser, ein verschroben schüchterner und seltsamer Teenie (Twen?) zu sein als Maguire. Nur eine komische Allergie gegen seine Maske scheint er zu haben.
Andere Charaktere haben im Gegensatz dazu interessante Veränderungen: Gwen Stacey kommt als sehr erwachsen und fast schon mütterlich daher. Onkel Ben und Aunt May sind sehr viel realistischer und somit irgendwie "menschlicher" Dargestellt, und Neuzugänge des Reboots wie der No-Nonsense Polizeichef Cpt. Stacey oder auch der "Bösewicht" Curt Connors/The Lizard haben eine gewisse charakterliche Tiefe die sie nicht auf ein eingefahrenes Bild reduziert.
Die Action ist gut inszeniert und auch wenn wirkliche Ausnahmemomente Mangelware sind und die Kamera ab und an etwas zu nah am geschehen ist so weiß die Dynamik und der Abwechslungsreichtum dieser Szenen zu überzeugen.
Es ist ein sehr früher Reboot und in vielerlei Hinsicht bietet der Film recht wenige Überraschungen in soweit, das er in vielerlei Hinsicht dem ersten Spidey-Film nacheifert, aber ich empfinde den Film dennoch als kleine Verbesserung. Raimis buntere Welt wird zwar geopfert, aber in seinen kleinen Details und Touches trumpft der neue Spidey durchaus auf.
Wer nicht komplett genug hat von Spiderman oder Superhelden Filmen kann hier nur wenig falsch machen