Will ich auch noch schauen, bin aber nicht bereit $10 für eine Doku aus dem Netz auszugeben. Bei $5 bin ich dann dabei.
Finds ja immer interessant, wie andere Leute immer viel mehr Ahnung als die Macher von Spielen/Filmen haben wenns um Preisgestaltung geht. Naja.
Aufjedenfall bin ich über die Grenze gefahren und habe
Prometheus
geschaut weil ich keine Lust hatte noch bis August zu warten.
Kurzer Storyzusammenschnitt: Eine Gruppe von Leuten finden Hinweise, dass die Entstehung der Menschheit durch Ausserirdische stattfand, folgen den Hinweisen zu einem Fremden Planeten und müssen eventuell feststellen, dass Sie niemals eingeladen waren.
Mehr zu sagen wird entweder kompliziert oder Spoiler.
Zunächst mal verstehe ich wie man von dem Film auf viele Weise enttäuscht sein kann und warum die Reaktionen vieler Leute SEEEHR verhalten sind...denn:
1) Es ist ein Vorgänger zu Alien, aber die Aliens (Xenomorphs) spielen keine große Rolle
2) Es ist Ridley Scotts Rückkehr zu Science Fiction nachdem er das Genre mit Alien und Blade Runner geprägt wird, ist aber nicht so bahnbrechend oder perfekt wie einer von beiden (Nebenbei: Leute die Alien langweilig finden und Aliens den besten Film können mich mal)
3) Es verspricht viele Erklärungen zu seinem eigenen und zu Aliens Kanon, habe hat wenig tatsächliche Antworten.
Es hilft auch nicht, das der Plot sehr...zerstreut ist.
Es gibt viele intelligente Dialoge, und dann Leute die sich wie komplette Idioten aufführen damit die Sache als Horrorfilm funktioniert. Die Charaktere sind dreidimensional und oft undurchschaubar, aber die Motivationen und Ziele der Aliens (Space Jockeys/Engineers) und der Auftraggeber der Prometheus Crew sind seltsam und wiedersprüchlich. Es gibt wie gesagt vieeele offene Fragen. Guy Pearce ist unglaublich falsch gecastet und hatte beschissenes Make Up. Und wenn Anspielungen auf Alien gemacht werden, wünschte ich mir fast der Film wäre seperat in Sachen Kanon vom Alien Universum.
Aber trotz der vielen und nicht zu unterschätzenden Probleme mit dem Film gab es auch viel was ich mochte.
Um mit dem oberflächlichen anzufangen: Der Film ist unglaublich hübsch. Interessanterweise ist es in vielerlei gegensätzlich zu Avatar da der Film hauptsächlich in sehr kahlen, toten Landschaften spielt, aber der Film hat fantastisches Setdesign, wunderschöne Weltraum-Shots, coole Designs und quasi offensichtlich billige Computereffekte. Und auch wenn der 3D Effekt oft sehr weit in den Hintergrund rückt, so lohnt sich der Aufpreis doch für ein paar Szenen die dreidimensional wirklich gut ausschauen.
Dann ist die Schauspielerische Leistung ziemlich gut in dem Film. Zwar ist besteht der überwiegende Teil der Prometheus Crew aus Statisten die eigentlich nur rumstehen und gelegentlich sterben, aber die Haupt und Nebencharaktere sind dafür umso interessanter gezeichnet und toll in Szene gesetzt. Noomi Rapace spielt die de facto Protagonistin des Films, eine gläubige Archeologin, der man sowohl ihre Religiöse Spiritualität als auch Ihre wissenschaftlichen Interessen abkauft und nicht wie so oft als kratziger ignoranter Fundamentalist rüberkommt. Idris Elba und Charlize Theron haben nur sehr kleine Rollen aus der sie aber das beste machen. Vorallem letztere kam mir Anfangs als typische kalte, agressive Autorität etwas dröge vor, trumpft aber im weiteren Plot durch vielsagend subtiles und intensives Spiel auf.
Absolut die Schau stiehlt aber wenig überraschend Michael Fassbender als Android David. Alien-Kenner wissen ja schon wie es mit den Androiden so läuft, aber Fassbender ist großartig als Blechkiste, die durch das extreme Schwanken zwischen Menschlichkeit und "Unmenschlichkeit" gleichzeitig symphatisch und unglaublich gruselig sein kann.
Und auch wenn der Plot unübersehbare Löcher aufweist, so kann ich ihn nur loben wenn er funktioniert. Es ist Science Fiction, ohne auf Spezialeffekte und Action reduziert zu sein und sich zeit lässt. Es geht um große Ideen, große Konzepte und darüber hinaus Motiven von Schöpfung in kleinem und großen und dem Verhältnis zwischen Schöpfer und Schöpfung, sowohl im Sinne von Religion als auch Mutter/Vaterschaft....und hat gleichzeitig Monster die auf grausame grausame Art Leute umbringen. Was kann man daran nicht mögen?
Natürlich ist es schade das der Plot oft Löcher aufweist und nicht mit seinen größeren Ideen gleichkommt, aber das nimmt dem Film nicht seinen interessanten Anspruch.
Oh, und auch wenn der Film nicht so gruselig ist wie Alien so hat er doch die intensiv-erschütternste Szene die ich seit langen in einem Horrorfilm gesehen haben. Und das trotz sehr zurückhaltendem, vielleicht sogar zu wenig Gore, aber durch umso mehr Spannung und Intensität.
Alles in allem ist Prometheus je nach Maßstab eine Enttäuschung, einfach weil er kein absolutes Meisterwerk ist der das Genre neu erfindet. Aber wer über die gelegentliche Inkonsitenz und Inkonsequenz hinwegsehen kann und sich nicht zu sehr auf einen Vergleich mit den Alien Filmen versteift wird feststellen das der Film immernoch sehr gut und sehenswert ist.
Selbst wenns bis August dauern sollte.