Thor
Man könnte ja sagen, ein neues Halbjahr, ein neuer Marvel-Film. Nach Hulk, Captain America, Iron Man (bereits 2x) wir der Reigen des zukünftigen Avengers-Film nun also mit dem großen nordischen Goldlöckchen namens Thor komplettiert. Der Cast ist wie bei nahezu allen Marvelfilmen mit bekannten Schauspielern gespickt. Hier also nun Natalie Portman als etwas blasses Loveinterest, Stellan Starksgard (hoffentlich einigermassen richtig geschrieben), Chris Hemsworth als Thor, Sir Anthony Hopkins als Göttervater Odin, Rene Russo als Frigga, Tom Hiddlestone (Wallander-Fans wohlbekannt) als Loki, Ray Stevenson (der ja bereits Marvelerfahrung sammelte als Punisher) hier kaum wieder zu erkennen als Volstagg und wer genau aufpasst darf auch schon mal den zukünftigen Hawkeye gespielt von Jeremy Renner erblicken, allerdings noch ohne Kostüm als "normaler" Shield-Agent. Der Comicfan erkennt ihn sofort noch bevor man sein Gesicht sieht oder sein Name genannt wird.... ich verrate nicht wie, aber ich ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen.
Der Film selbst ist wie erwartet Actionkino/Popcornkino für Fans (bitte nach dem Abspann sitzen bleiben, es wird ein wenig auf den Avengersfilm geteasert). Die Handlung ist schnell erzählt und entspricht auch weitesgehend dem Schema der anderen Marvelfilme. Hauptfigur wird eingeführt - Hauptfigur versagt/verweigert sich/zweifelt - Hauptfigur reift zum echten Helden und tritt den Bösen in den Arsch.....soweit so bekannt.
Thor wird eingeführt als ein hitzköpfiger "Prolet" dem der Sinn nach Kampf steht, ein wenig auch dank Manipulation von Loki. Er bricht beinah einen Krieg vom Zaun und wird zur Strafe auf die Erde verbannt und seiner Kräfte beraubt. Natürlich lernt er dort worauf es wirklich ankommt und was einen Helden ausmacht und besiegt am Ende das Böse.
Klingt langweilig und negativ? Ja zugeben. Ist es dass auch? ISt Thor ein schlechter Film? Nein, definitiv nicht. Die Hauptrollen (damit meine ich in erster Linie Chris Hemsworth und Tom Hiddlestone) passen auf gut deutsch wie Arsch auf Eimer zu ihren Rollen. Sogar die Ähnlichkeit mit den Comicfiguren Thor und Loki ist bemerkenswert. Regie für Keneth Branagh, der ja als etablierter Shakespear-Mime bekannt ist und das merkt man auch wie ich finde. Obwohl man jetzt evt skeptisch sein könnte (Shakespeare und Marvelcomics könnten ja kaum gegensätzlicher sein) hat Branagh hier alles richtig gemacht. Das Tempo des Films passt, die Charaktere werden gut herausgestellt, mit einem Wort...Branagh hatte ein gutes Händchen und beweist, dass er auch seichten Stoff beherrscht (zumindest als Regisseur). Einziger Kritikpunkt meiner Meinung nach: Die Wandlung von Thor geht ein wenig zu schnell. Es kommt einem so vor als wäre er im einen Moment noch der großspurige Göttersproß und am nächsten Tag steht er da und macht für alle Frühstück als Wiedergutmachung.
Trotzdem reiht sich dieser Film in die Riege der guten Comicverfilmungen ein. Wie erwartet hat natürlich auch Stan Lee wieder einen kleinen Auftritt, diesmal nicht als Postbote oder Hochzeitsgast sondern als Pickupfahrer namens Stan the Man (steht auch so in den Credits).
Die Extras der BluRay sind brauchbar. Darunter finden sich neben obligatorischen Trailern und einem kurzen Feature über die Vorstellung des Avenger-Cast auf der Comic Con auch ein kleiner Kurzfilm, der einige der kleinen Ausschnitte die nach den Abspannen zu sehen waren zu einem Kurzfilm zusammenfassen. Zwar kurz, aber mit einer echt guten Pointe.
Fazit:
Auch hier vergebe ich 2 Wertungen, eine für Fans und eine für "Nichteingeweihte". Fans werden Thor mögen, er bietet genau den Stoff den man erwartet, incl vieler Anspielungen auf andere Filme oder Figuren. Wer nicht weiss wer Thor ist und wer die Rächer sind versteht diese naturgemäß nicht, hat aber trotzdem Spass mit ca 2 Stunden Popcornkino und einem Hauptdarsteller der auch mal seinen Sixpack zeigt (damit könnt ihr eure Freundinnen evt versöhnlich stimmen wenn ihr sie in den Film genötigt habt *g*)
Fans: 9/10
Alle anderen 7,5/10