You know, ich konnte mich mit den Halo Spielen nie so richtig anfreunden.
Sie sind an sich allesamt gut und haben einen tollen Multiplayer, aber abgesehen davon das ich mich am Halo 3 Multiplayer längere Zeit vergnügt habe haben die Spiele keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Würde jedoch endlich mal ein Halo-Film rauskommen, würde ich ihn mir vermutlich am Premierentag direkt ansehen.
Und es PISST MICH AN, bis zum geht nicht mehr, das dieser einfach nicht zustande kommen will. Es wäre ein Film der selbst mit einem 100 Millionen Budget problemlos seine Kosten wieder einspielen würde (im Zweifelsfalle spätestens zum BR/DVD Release), eine Story die zumindest viele Ansatzpunkte für solide Geschichten bietet und allem voran: Es ist schon mehr oder bewiesen, das das funktionieren würde.
Seit Neill Blomkamp's Halo:Landfall (was dem Südafrikaner einstmals den Regiestuhl für eine Halo Verfilmung eingebracht hat und nach dem Canceln des Filmprojekts das Budget für "District 9", einem der besten Filme im letzten Jahr) tendiert das Halo Franchise dazu jedes neue Spiel mit einem Realfilm Trailer zu präsentieren, die meist stimmungsvoller und besser inszeniert als das Spiel selbst sind.
Mit ihrem actionreichen, aber auch dramatisch melancholischen Stil sind die Trailer, die trotz niedrigem Budget (immerhin ist es ein Werbeclip) exzellent aussehen, quasi ein Muster für eine exzellente Verfilmung. (siehe ODST: http://www.gametrailers.com/video/full-length-exclusive-halo-3-odst/55529 und der neueste Reach Trailer: http://www.gametrailers.com/video/deliver-hope-halo-reach/703586 ).
Und wäre das nicht genug, werden uns auch noch Werbeclips wie dieser hier vorgeführt: http://www.gametrailers.com/video/remember-reach-halo-reach/703410 . Der absolut NICHTS tut um einen EGO SHOOTER schmackhaft zu machen, sondern eher als Einleitung eines Sci-Fi-(Anti?)-Kriegsfilms dient, den wir nicht zu sehen bekommen.
In einem Wort: GRRR.
Und da mein Ärger über die im Limbus herumhängende Halo Verfilmung mir diesen Reach Trailern wieder auf einen Höhepunkt zugeht, gucke ich mir halt jetzt das nächstbeste an:
Halo Legends
Eine Sammlung von sieben Anime Kurzfilmen, die wie schon zuvor "Animatrix" (weiterhin ein uneingeschränkter Tipp, zweitbester Matrix Film ^^) und "Batman: Gotham Knight" ein bisschen mit dem etablierten Universum herumspielt und extrem unterschiedliche Geschichten mit oft exzentrischen Visuals der größten japanischen Animationsstudios wie Studio 4°C und Production I.G. präsentiert.
Ich geh während dem Gucken die Filme in Reihe durch.
Origins I
Im Rahmen des Endes von Halo 3 fängt Origins durch die Erzählung von Cortana so ziemlich am Anfang an mit der Geschichte der Forerunner und der Zerstörung von so ziemlich allem durch die Halo Ringe vor der "richtigen" Entstehung der Menschheit.
Massives Fanservice für Freunde der Halo Backstory, aber für sich selbst hat die Story leider recht wenig zu bieten (im Gegensatz zu Animatrix' Entstehungsgeschichte "The Second Renaissance") und kommt recht trocken daher, auch dank des Konzeptartigen Looks des Kurzfilms, der trotz recht epischen Szenen (wie der Zerstörung von allen Lebewesen des Universums, immerhin) etwas unspektakulär daherkommt.
Origins II
Der zweite Teil fährt mit den Menschen fort und dem Aufbruch ins All, und endet dann mit den Ereignissen aus den Halo Spielen einschließlich Halo 3. Für einen extrem ausladende Backstory hats überraschend wenig information, aber dafür ist diesmal das ganze auf der Visuellen Seite sehr gelungen und bietet viele coole Szenen, sowie kurze Shots von Momenten aus den Halo Spielen.
Darüber hinaus endet alles auf einer leicht ominösen Note, die für Halo Fans sicherlich anlass zum spekulieren geben wird, wie Halo weitergehen könnte, falls es irgendwann weitergeht.
The Duel
Eine Samuraiartige Story mit ensprechendem Stil, aus der Perspektive eines Covenant Generals der nicht der "Great Journey" Sache beitreten will.
Klingt eventuell ganz interessant, enpuppt sich aber als klischeehafte Samurai Fiction, in der einfach Menschen durch Aliens ersetzt wurden und ein winziges bisschen Halo Mythologie eingestreut wurde. Fühlt sich trotzdem so an, als gehöre es nicht auf die Disc.
Vom Look her wird etwas interessantes versucht, mit 3D Animation in einem Wasserfarben-artigem Look, aber leider sieht auch das in Bewegung eher schwammig aus. Einzig die Regie ist ziemlich solide geraten.
Als erste richtige Kurzgeschichte eher enttäuschend.
Homecoming
Die Geschichte eines SPARTAN-II mit Codenamen "Daisy", die in der Gegenwart der Story einige Truppen im Kampf gegen die Covenant unterstützt, und in Flashbacks als junges Mädchen vom SPARTAN-Projekt flüchtet, um nach Hause zurückzukehren.
AFAIK gingen ja schon die Bücher auf die dunkle Seite des Militärs und des SPARTAN-Projekts ein, und hier gibt es eine weitere kleine Story in der düstere Geheimnisse um die Sache erläutert werden.
Auch dank Halo-typischer Action und tollen Hintergründen die erste wirklich gute Story von Halo Legends.
Odd One Out
1337 ist ein nicht-ganz-so vorbildlicher Spartaner, der es irgendwie schafft aus einem Dropship zu fallen und auf einen seltsamen Planeten zu landen. Unterstützt von ein paar ebenfalls seltsamen Kids, kämpft er gegen ein von den Covenant gesendetes Affenmonsterding. Seltsamerweise das erste Mal in der Anthologie das der Master Chief als Nebencharakter eine Sprechrolle hat.
"Odd One Out" ist essentiell Halo als Kindgerechter Anime, komplett mit Comic-Relief Kindern, einem trottelligen Helden und seltsamen Jugendlichen die aus einem Dragonball-Klon geflüchtet scheinen.
Wirklich seltsam, aber auch irgendwie lustig dank seiner Samstag-Morgen-Cartoon Ästhetik, die mal so garnicht Halo ist (der kurze Auftritt von einem der Covenant Anführer als Comichafter Superschurke ist ziemlich witzig).
Ganz lustig (wenngleich manchmal etwas arg...japanisch) und ein schönes Beispiel für eine seltsame Non-Canon Halo Story.
Prototype
In einem Angriff auf eine experimentelle Anlage der UNSC führt ein Marine-Commander mit dem Codenamen Ghost und einer Reputation dafür, nach dem Tod seiner gesamten Einheit gefühlskalt und unmenschlich zu sein, eine "Abriss"-Truppe an um die Prototypen der Anlage zu zerstören, und findet dabei einen kleinen Funken Menschlichkeit (wie man sich schon denken konnte).
Etwas arg auf der sicheren, melodramatischen Seite, ist der Charakterarc des Protagonisten für die kurze Zeit doch recht solide und dazu gibts ein bisschen Mecha Action als Erinnerung dafür das das trotz das es Halo ist immernoch Anime Produktionen sind.
Solide.
The Babysitter
Auf einer Mission seltsame Ruinen zu erkunden und einen Propheten der Covenant zu ermorden, hat ein Sniper einer ODST, seines Zeichens die Elite unter den "normalen" Truppen, damit zu kämpfen das er diesmal nur zweite Geige gegenüber eines SPARTAN spielt.
Mal wieder eine etwas "auf Sicherheit" gespielte Story, die trotzdem einen ganz interessanten Punkt der Rivalität und latenter Feindseligkeit gegenüber Spartanern beleuchtet. Ausserdem ganz gute Action.
The Package
Diesmal ist Master Chief in der Hauptrolle, in einer Mission mit anderen Spartans um ein ganz spezielles "Paket" von den Covenant zurückzuholen.
Zum Ende gibts rein computeranimierte Action, die zwar ziemlich gut inszeniert ist, aber sich für was besseres hält als es ist. Die Grafik der Computeranimation ist überhaupt nicht beeindruckend, insbesondere was Menschen angeht, und die Story ist Standard.
Als explosiver Abschluss ok, aber das wars auch.
Alles in allem durchaus eine Empfehlung für Halo Fans, die es vermutlich zum größten Teil schon gesehen haben, für alle anderen bietet es einfach ein bisschen zu wenig, auch wenns kein völliges Desaster oder so ist.
Aber es hat definitiv nicht viel von den Werbetrailern der Spiele und dem, was ich mir von einem Halo Film wünsche...