Wie das Leben so spielt (Originaltitel: Funny People)
Story:
Adam Sandler (in dem Film George Simmons genannt, aber es ist SEHR offensichtlich das es sich bei der Rolle um eine Selbstparodie auf Adam Sandler in allem ausser dem Namen handelt) ist ein Star Komiker, der vorallem durch billige Komödien mit miesen Fantasy Handlungen zu Ruhm und Reichtum gekommen ist. Dummerweise wird er aber mit einer tödlichen Krankheit diagnostiziert, für die es kaum Aussicht auf Heilung gibt.
Depressiv und desillusioniert tritt er später für eine nahezu selbstmörderisch verbitterte Standup Performance in einem Improv-Schuppen auf und trifft dabei auf Ira (Seth Rogen), einem Hoffnungsvollen Comedy Anfänger mit guten Gags aber wenig Bühnen-Ausstrahlung, der zusammen mit einem etwas erfolgreicheren Comedian und dem Hauptdarsteller einer unlustigen Sitcom in einer WG lebt.
Beeindruckt von Ira's Performance (die er nur dadurch rettet das er sich über den Star lustig macht), heuert Sandler/Simmons ihn als Assistenten und Gagschreiber an, in der Hoffnung, wenigstens so noch einen Freund im Leben zu finden.
...Wow klang der letzte Absatz jetzt kitschig. Ist es auch irgendwie, wird aber dadurch negiert das Sandler/Simmons ein arrogant egoistisches Arschloch mit weinerlichen Depressionen ist.
Hier viel Kudos für Adam Sandler, der hier vom Skript in seiner Persönlichkeit und seinem Lebenswerk dümmlicher Filme übelst auf die Schippe genommen wird und das ganze überzeugend spielt. Selbst Van Damme war in seiner überraschenden Performance in JCVD nicht so Selbstironisch bis zynisch.
Seth Rogen fühlt sich wohl als schusseliger Naivling, und andere wie Jonah Hill und Jason Schwarzman liefern auch gute, lustige Leistungen, sind aber kaum so denkwürdig wie Sandler. Nur Eric Bana, der im Film seinen schönsten australischen Akzent auflegt und auch sonst verflucht witzig ist kommt diesmal an ihn ran.
Normalerweise habe ich mit den ganzen Apatow Filmen nicht viel am Hut, aber Funny People gefällt mir..............irgendwie in gewisser Weise mit Ja und Aber.
Die Sache ist die, 1 1/2 Stunden vom Film finde ich richtig gut. Witzige Dialoge, einen kleinen, aber nicht übertriebenen Schuss Drama, tolle kleine Stand-Up Comedy Einlagen und tolle Gastauftritte von vielen Berühmtheiten wie Ray Romano, Sarah Silverman und Andy Dick (Highlight ist überraschenderweise ein sehr seltsamer Dialog zwischen Sandler/Simmons und Eminem). Zudem kommt noch eine unglaubliche Detailverliebtheit. Simmons' Karriere wird über den Film durch kleine Details wie Plakate veranschaulicht, vorallem aber durch kleine Ausschnitte aus seinen dusseligen Fake Filmen (gibt übrigens als Viral Marketing im Internet Trailer zu allen gezeigten Filmen) und Videos aus jüngeren Jahren, die sich vermutlich mit echtem Zeug von Sandler vermischen. Besonders schön ist auch der Running Gag mit der Fake-Sitcom "Yo Teach!" (über einen englischlehrer in einer Hip-Hop Klischee Highschool), in dem typische 80/90ies Sitcom Elemente in ein paar absolut schmerzhaft unlustige Szenen gepackt werden. Auch Fremdschämen kann lustig sein.
Soweit wäre es ein guter Film...nur leider ist der Film nicht 1 1/2, sondern 2 Stunden lang. Zwischendurch gibt es eine große Wendung (die schon im Trailer gespoilert wird), die dahin führt, das die letzte Stunde im Film...an sich ein komplett anderer Film ist. Da geht es aufeinmal um ein durch Sandler/Simmons verursachtes Liebesdreieck, das zwar auch ein paar tolle Stellen hat (vorallem weil hier erst Eric Bana auftaucht), aber im allgemeinen ziemlich konfus und gleichzeitig 08/15 daherkommt. Die daraus resultierende Langeweile hat den Film für mich enorm runtergezogen.
Ich hätte den Film gerne universal empfohlen, aber so wie es ist ist der Film einfach ne Stunde zu lang, und das nervt. Anderen schlägt das vielleicht nicht so übel auf, die finden dann bestimmt auch gefallen an dem Film (vorallem weil halt mehr als die Hälfte davon richtig gut ist), aber für mich gibts nur die Wertung MEH!