Und schon wieder bin ich zurück vom Fantasy Filmfest und habe nach District 9 gestern zwei weitere schöne Filme mitgebracht.
Moon
Auch mal was: Ein Sci-Film wie aus den 70ern...nicht optisch, aber im Geiste: Minimalistisch, nachdenklich und mit einem Roboterassistenten, der irgendwie ZU freundlich ist.
Von der Story will ich nicht zu viel verraten, nur so viel: In der Zukunft wird vom Mond aus eine Art Super-Rohstoff abgebaut. Ein einziger Mensch hat dabei über die Dauer von 3 Jahren die Aufgabe, den Reibungslosen Ablauf des ganzen zu überwachen. Sam ist am Ende seines 3 Jahre Vertrags, und kann die Reise nach Hause kaum erwarten. Aber gerade jetzt häufen sich seltsame Vorfälle....
Ich kann im Endeffekt nicht sehr viel über den Film sagen, weil ich nichts verraten will. Wie gesagt ist er sehr minimalistisch, aber bietet dennoch tolle Optik, tolle Musik von Clint Mansell (Fountain, Requiem for a Dream) und viele kleine Optische Details, die darum bitten den Film mehrmals zu sehen.
Aber das ist nicht so wichtig. Am Ende hängt der ganze Film vom Haupt- und meist einzigen Darsteller Sam Rockwell (Galaxy Quest, Per Anhalter durch die Galaxis) ab, und er enttäuscht in keiner Sekunde (Achja, Kevin Spacey als erwähnte Stimme vom RoboterComputer ist auch toll)
Wie gesagt, für Freunde der "ruhigen" Science Fiction ein echte Topfilm.
Wertung: 1 von 1 Punkten
Thirst
Immer wenn man denkt die Vampirthematik wäre ausgereizt kommt was neues daher. Diesmal vom koranischen Meister der fiesen und skurrilen Filme Park Chan-Wook (Oldboy, Symphaty for Mr. Vengeance, I'm a Cyborg but that's Ok).
Es geht um einen aufopfernden koreanischen Priester, der sich freiwillig für ein Medizinexperiment mit einem tödlichen Virus infizieren lässt. Gerade als ihn dieser umbringt, erhält er jedoch eine Rettende Bluttransfusion und wird dadurch in einen *trommelwirbel* Vampir verwandelt. Scheinbar gesund und als Wunderheiler gefeiert kehrt er ins normale Leben zurück und hat schnell damit zu kämpfen, seine Sündigen Triebe zu unterdrücken. Und damit ist nicht nur der neue Blutdurst, sondern auch die sexuelle Zuneigung zu einer Freundin aus Kindertagen.
Kurzum: In dem Film gehts um Durst, in all seinen Metaphern und Implikationen. Zwar tarnt sich das ganze irgendwie als Horror-Liebesfilm, aber hier geht es um Vampirismus...und allgemein der Verführung durch sensorische Hochgenüsse. Und wer den Regisseur kennt, weiß: Es wird skurril und bitterböse.
Drama, Liebesgeschichte, Horror und Komödie vermischen sich hier zu einem bizarren Gesamtwerk, bei dem der Hauptcharakter in immer verrückteren Situationen langsam seine supermoralische Menschlichkeit verliert.
Das wirkt manchmal auch sehr realistisch, ist aber meist absolut verrückt.
Man muss schon schwarzen Humor mögen, oder besser gesagt, bösartig fies-ätzenden Humor.
Und auch wenn der Film des öfteren Scheinbar den Faden verliert, ist das für solche Leute ein blutiges fest.
Dies ist vorallem Chan Wooks unterhaltsamer Regie (auch wenn sie sich manchmal in komischen Symbolismus verstrickt), den tollen Dialogen und Ok-Vin Kim (die sich im Film zu einem fiesen, aber äußerst unterhaltsamen Psycho entwickelt und herrlich böse ist) verdanken.
Wer denkt, das Vampirfilme nichts mehr bieten, der wird hier angenehm überrascht sein, dank cleverer Ideen, krankem Humor und einem unkonventionellen Stil. Und für Chan-Wook Symphatisanten ist es eh ein Muss.
Wertung: Ja, schon