djhousepunk hat folgendes geschrieben:
@Klopper:
"Bin-jip" wird Dir dann auch gefallen, ist vom gleichen Regisseur, hehe - ist ebenso wortkarg und noch viel schöner (wobei "schön" ein etwas falscher Begriff für "Seom" ist)!
http://www.filmstarts.de/kritiken/39022-Bin-Jip.html
Das Ende vom "Seom" kann ich Dir aber leider auch nicht erklären....
Ich habe irgendwie schon erwartet, dass du wieder auf meine Kritik antwortest, mein Freund des koreanischen Kinos!
Kenne von Kim Ki-Duk noch Bin-Jip, Samaria und Frühling, Sommer...
Alle sehr gut!
Gestern zufällig auf HR gesehen, als ich vor Hitze nicht schlafen konnte: (mal sehen, ob es heute besser wird...)
Muxmäuschenstill
Herr Mux ist der Meinung, dass Straftäter zu lasch bestraft werden. Unsere Gesellschaft ist verkommen und schaut zu oft weg. Das ändert er jetzt. Zusammen mit seinem auf Probezeit angestellten Kollegen Herrn Werner, der alles dokumentarisch filmt, räumt Mux jetzt auf. Ob Ladendiebstahl, öffentliches urinieren, nicht entfernen von Hundeexkrementen oder Grafitti sprayen: Mux ertappt die Täter auf frischer Tat und bestraft sie nach an Ort und Stelle. Er ist erfolgreich, bekommt freiwilligen Zulauf und die Schwere der behandelten Delikte nimmt zu. Doch auch Mux ist nicht perfekt...
Hier haben wir einen wirklich guten, deutschen Low-Budgetfilm. Die dokumentarisch wirkende Satire erntet anfangs viele Lacher. Man identifiziert sich mit dem völkischen Rächer Mux und denkt sich erstaunlich oft: Mann! Der Kerl hat recht!
Doch schon bald merkt man, dass mit Mux etwas nicht stimmt. Er ist ein Pedant, zunehmend befallen von Größenwahn. Irgendwann übersteigt die Härte seiner Bestrafungen doch deutlich die schwere der Tat und das Lachen vom Anfang bleibt einem im Halse stecken. Der beschwingt gestartet Film wird immer ernster. Mux wird weiter demontiert, seine hohen Prinzipien kollidieren mit der Realität. Er wird selbst immer mehr zum Straftäter.
Eine Frage aus einem anderen Film kommt auf: Who watches the Watchmen?
Der Ruf nach härteren Strafen und Selbstjustiz ist bei der BILD und Kneipenstammtischen recht beliebt. Hier wird eindringlich gezeigt, wie sowas ausgehen würde. Die tollen Schauspieler lassen zu jedem Zeitpunkt glauben, dies wäre wirklich eine Doku. Allenfalls das Ende ist ein wenig blöd. Nach einem wörtlichen Knall hätte entweder direkt Schluss sein sollen oder ein anderer Weg gefunden werden müssen. So plätschert der Film ein wenig konfus aus. Dennoch sehr empfehlenswert.
8/10