Mann, jetzt muss ich mir den langsam aber auch mal anschauen, so wie Evil Wraith immer davon schwärmt...
Btt:
Joint Security Area
An der gefährlichsten und bestbewachten Grenze der Welt - zwischen Nord- und Südkorea - werden zwei nordkoreanische Soldaten erschossen. Der Täter ist seinerseits Soldat, doch auf der südlichen Seite. Zur Untersuchung des Vorfalls wird eine koreanisch-stämmige Schweizerin an die Grenze gesendet. Doch sie steht vor einem Problem: Der Täter und das einzige überlebende Opfer sagen komplett unterschiedlich aus. Ein dritter Zeuge zieht einen Selbstmordversuch einer Aussage vor...
Was anfangs wie ein 08/15-Verschwörungsthriller scheint, verwandelt sich schnell in eine bemerkenswerte Geschichte über grenzüberschreitende Freundschaft in einem zerrissenen Land.
Der Film schafft es, die schwierige Situation der befeindeten Bruderstaaten darzustellen, ohne jemanden in die Böse Ecke zu stellen. Augenzwinkernd werden die täglichen kleinen, teils skurilen Konflikte an der Grenze dargestellt, beispielsweise, wenn eine südkoreanische Kampfeinheit versehentlich in Nordkorea einmarschiert, weil sie sich bei der Nachtübung verirrt haben.
Der Film deckt so ziemlich alle Gefühlsregungen ab (ok, ne Liebesgeschichte gibts nicht). Es wird gelacht und geweint, und das gerne im Wechsel. Eine lehrreiche Geschichtsstunde ist auch noch integriert, was nicht schlecht ist, da ich mich in der koreanischen Geschichte nicht so gut auskenne. Am Ende fragt man sich (wie so oft), warum es überhaupt solch gewaltige Konflikte gibt, wenn doch die eigentlichen Leidtragenden, die Männer an der Front und deren Familien, gar kein Problem miteinander haben. Als Deutscher kann man einige parallelen zu unserer eigenen Geschichte beobachten.
Der Kameramann schien bei ein paar Szenen noch zu üben. Anfangs beginnt er auf Fernsehproduktionsniveau, erreicht irgendwann Hollywood-Reife und beginnt dann munter zu schwanken. Es fällt manchmal halt auf, wenn auf einen wunderschönen Landschafts-Shot ein Dialog in GZSZ-Qualität folgt.
Das bleibt aber der einzige Kritikpunkt. Musik passt, Schauspieler sind ganz hervorragend (nur die paar Europäer wirken manchmal zwischen den ganzen Koreanern fehl am Platz) und die Geschichte ist eh über jede Kritik erhaben.
Unbedingt empfehlenswert!
10/10
Hier ein Beispiel für den Humor des Films:
http://www.youtube.com/watch?v=fC0EGV7zsgg