Fantastic Movie
Eher aus Langeweile aus der Leihe mitgenommen. Und selbst der eine pro Tag ist schon zu viel des Guten.
Der Film will eine Satire auf aktuellere Filmhits sein, scheitert aber kläglich. Die Grundstory, die sich in erster Linie beim König von narnia bedient, weist in den gesamten 90 Minuten höchstens ein, zwei seichte Schmunzler auf, der Rest ist nur zum Kopfschütteln.
Dabei liebe ich Parodien. Filme wie die von Mel Brooks, sei es die geniale Hommage "Frankenstein Junior", der kongeniale "Silent Movie" oder "Spaceballs", der sich einer meiner Lieblinge des fantastischen Kinos (Star Wars) annimmt, setzen auch nicht immer auf den hintergründigsten Humor, ebensowenig wie Haudraufkomödien wie "Die nackte Kanone" oder "hot Shots". Aber eines hatten alle diese Filme gemeinsam : Selbst wenn manche sehr platt daherkamen, die Macher haben Gespür für Komik. Da sind Dinge so doof, dass man lachen musste. Was sich in letzter Zeit (eigentlich schon seit geraumer Zeit) auf diesem Sektor abzeichnete, findet in "Fantastic Movie" seinen absoluten Tiefpunkt. Fand ich schon die "Scary Movie" Nachfolger selten wirklich komisch, setzt dieser Film allem die Krone auf. Da wird sich über meiner Ansicht nach gelungene Filme wie Fluch der Karibik, Star Wars, Harry Potter, Charlie und die Schokoladenfabrik, X-Men, Der DaVinci Code und auch einige weniger gelungene wie Der König von narnia, Nacho Libre oder Superman Returns lustig gemacht. Gerade Filme der ersten Kategorie bieten dabei ein dermaßen hohes Verballhornungspotential, dass man sich wünscht, das ein Altmeister wie Mel Brooks sich einem dieser Filme annimmt, gerade in Anbetracht dessen, was die Macher dieses Schundes hier da rausholen.
Statt brillanter gags erwartet einen unter anderem folgendes : Mystique muss sich für Peter superdicke Hupen, einen prallen Hintern, buschige Augenbrauen und schlabbrige Oma Arme inklusive Britney Spears Wampe "wachsen lasssen", damit der geschlechtsakt losgeht. Aslo will den Helden erst helfen die weisse ******** zu bekämpfen, wenn die Drei, die gerade da sind mit ihm schlafen. Jack Swallows stellt Edward seine Piratencrew in einem ultramiesen Hip Hop VIdeo vor, in dem gebreakdanced wird und heisse Frauen ihre Körper räkeln und an Bananen rumlutschen. Herr Tumnus ist nicht nur Sohn eines Mannes und einer Ziege, er stellt sein Haus auch im Stil einer bekannten MTV Serie vor (ebenfalls wieder Frauen mit dicken Titten und etwas nackte Haut eingebaut) und leckt mit dem biber rum. Hinweise auf den "DaVinci Code" werden durch einen Kurator gegeben, der Buchstaben breakdanced. Zwischendurch werden auch noch Anspielungen auf Borat und Punk'd gegeben und es gibt viele hirnlose Running Gags.
Als wenn das nicht schon reichen würde ist der Film sowohl darstellerisch, als auch technisch unterste Schublade. Der grösste Schmunzler (einer der vielleicht dreien) war die Einführung von Harry Potter, Hermine und Ron als versiffte 40 jährige, die noch immer in Hogwarts rumhängen. Aber das ist auch nur in den ersten Sekunden witzig. Und bedenkt man, dass dies vielleicht noch der beste Gag des Filmes war, ist das umso trauriger, denn wirklich lustig war der auch nicht.
Fazit : Wenn man das heutzutage unter einer Parodie versteht, dann hoffe ich, dass bald keiner mehr Parodien dreht. Diesen Film und diese unterirdischen Gags braucht keiner, schon gar nicht, wenn das auch noch so schlampig umgesetzt wird. Schaut man die ersten zehn Minuten eines beliebigen Mel Brooks Filmes oder eines der älteren Abrahams/Zucker Filmchen, dann hat man zehnmal so viele Lacher wie in den gesamten 90 Minuten von Fantastic Movie. Von der Qualität der Gags mal ganz abgesehen.
0/10