Seit meinem letzten Posting hier gelesen:
Lewis Carrol - Alice in Wonderland and Through the Looking Glas
Die beiden berühmten Kinderbücher, aus denen der noch berühmtere Disney Film entstand. Extrem unterhaltsam und irre. Carrol war eindeutig auf Drogen. Harten Drogen.
Henri Charrière - Papillon
Charrière alias Papillon oder einfach Papi erzählt von seiner wahren Geschichte als lebenslänglich Verurteilter in den Sträflingskolonien von französisch Guyanna. Ein sehr spannender und unterhaltsamer Abenteuerroman. Charrière erzählt von den Grausamkeiten im unmenschlichen Strafvollzug mitten im Urwald, von seinen zahlreichen und spaktakulären Fluchtversuchen und flunkert hier und da vermutlich ordentlich was dazu, was aber nicht weiter stört.
Die Verfilmung mit Steve McQueen und Dustin Hoffman ist ebenso empfehlenswert.
Dmitry Glukhovsky - Metro 2033
Atomkrieg, Oberfläche verstrahlt, Menschen leben in U-Bahntunneln. Mutanten kommen, Menschen sind in Panik. LÖsung wird gesucht, Artjom losgeschickt.
Dürfte hier allen durch das Spiel bekannt sein. Ist wirklich sehr gut und spannend, lässt am Ende jedoch ein wenig nach. Es ist zudem irgendwie seltsam, dass kaum Frauen vorkommen und wenn, dann dürfen sie nur drei Wörter sagen.
Hartmut Lange - Das Konzert
Ins Berlin der Toten kehrt ein junger, jüdischer Pianist zurück, der es im Leben nie zur Meisterschaft brachte, weil er zuvor von den Nazis getötet wurde. Er versucht, sein Können nach dem Tod zu vollenden, dabei beschäftigen ihn jedoch die andere Toten: Zum einen die feine jüdische Gesellschaft, zum anderen die toten Nazis, die um Vergebung bitten.
"Das Konzert" ist mal ein ganz anderer Ansatz der Aufarbeitung des Holocaust. Die Toten gehen sehr unterschiedlich mit ihren Opfer- und Täterrollen um. Manche sind zum Dialog bereit, andere nicht. Echt lesenswert, wenn man mit dem ungewohnten Szenario klarkommt. Leider sehr kurz.
Sergej Lukianenko - Die Ritter der vierzig Inseln
Kinder werden von mysteriösen Mächten auf 40 Inseln verschleppt, die über Brücken miteinander verbunden sind. Ihre Aufgabe: Alle anderen Inseln erobern. Dann können sie nach hause. Was anfangs wie ein harmloses Spiel wirkt, ist blutiger Ernst.
"Herr der Fliegen" als russische Sci-Fi-Geschichte. Durchaus ein unterhaltsamer Roman um Kinder, die mit Extremsituationen konfrontiert sind. Leider handeln sie nicht immer glaubwürdig. Die Auflösung empfand ich als ein wenig plump.
Cormac McCarthy - Die Straße
Vater und Sohn laufen durch ein verbranntes Amerika. Das tägliche Ziel: Überleben. Nahrung ist rar gesät, jeder andere Mensch bedeutet Gefahr, jede Krankheit, jede Infektion, jeder gebrochene Knochen könnte den Tod bedeuten. Es gibt keine Hoffung.
Ein ausgesprochen gefühlvolles Portrait einer Vater-Sohn-Beziehung. Ohne viele Worte wird viel erzählt. "Die Straße" ist sicher eines der traurigsten Bücher, das ich gelesen habe. Aber auch eines der besten.
Walter Moers - Rumo und die Wunder im Dunkeln/Ensel und Krete
Zwei weitere Zamonien-Bücher, die ich jetzt alle durchhabe. "Rumo" ist eindeutig das bessere und epischere Buch, empfehlen kann ich aber beide. Wie immer zum Schreien komisch!
Haruki Murakami - Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt
Ich versuche mich besser gar nicht erst an einer Inhaltsangabe. Es geht um Verschwörungen, mysteriöse Dörfer, Traumlesen, verrückte Wissenschaftler, Höhlenwesen und Einhörner. Verpackt ist das in zwei verschiedene Geschichten, die anfangs scheinbar nichts miteinander zu tun haben, aber dann immer weiter zusammenlaufen. Murakami schreibt einfach faszinierend und hat einen seltenen Blick für Details. Man muss ihn schon mögen, dann ist er aber genial.
auch Murakami - Der Elefant verschwindet
Sammlung von Kurzgeschichten. Wie immer bei solchen Sammlungen, schwanken auch diese in ihrer Qualität. Für Murakami-Fans aber zu epmfehlen.
Dan Simmons - Drood
Charles Dickens (Ja, DER Charles Dickens) lernt bei einer Eisenbahn-Katastrophe den mysteriösen Drood kennen und folgt ihm in die faszinierend wie abstoßende Unterwelt Londons. Sein Kumpel Wilkie Collins findet das höchst bedenklich und fragt sich, was Dickens da so treibt...
Meine Enttäuschung des Jahres! Simmons schreibt sonst so gut, aber das hier sind 1000 Seiten Langeweile. Im Prinzip handelt es sich um eine ausführlich Biografie von Charles Dickens, in die alle drei Kapitel ein Stück Thriller integriert wurde. Die Biografie ist dabei so interessant wie eine Rauhfasertapete und der Thriller kommt nicht vorwärts. Nicht empfehlenswert!
Isaac Asimov - Ein Sandkorn am Himmel
Ein armer Teufel wird versehentlich durch ein Atom-Experiment verdammt weit in die Zukunft versetzt. In dieser Zeit ist die Erde zum großen Teil verstrahlt und das Gelsenkirch-Ückendorf des Universums. Keiner will hin und alle wollen weg. Zudem haben die Menschen vergessen, dass die Erde der Ursprung ihrer Existenz ist. Nur eine Sekte voller Extremisten ist davon überzeugt und dem Rest des Universums nicht freundlich gesinnt...
Klassische Atomzeitalter-Sci-Fi. Nichts weltbewegendes, aber schon ziemlich unterhaltsam aus heutiger Sicht.