zuletzt gelesenes Buch

Runaways Vol. 1 - Pride and Joy (Marvel Comics)

Alex, Gertrude, Chase, Karolina, Molly und Nico sind sechs Teenager, die durch die "gemeinnützige Organisation" ihrer Eltern regelmäßig zusammenkommen.
Gelangweilt vom neuesten Treffen ihrer Alten beschließen die Kids, mal zu spionieren was die eigentlich so machen und stolpern zu ihrem Schock in die Opferung eines jungen Mädchens.
Denn die Eltern der Teens sind allesamt Schurken, die sich zu einer sinistren Gruppe namens "The Pride" zusammengeschlossen haben. Betrogen und Verunsichert, flüchtet die Gruppe gemeinsam und beschließt, mit dem was sie von ihren Eltern "vererbt" haben (von Magie über High Tech Waffen bis hin zu interessanten Haustieren und.....guter strategischer Denkfähigkeit), "The Pride" das Handwerk zu legen.

Ich weiß nicht ob ich das ganze direkt "originell" nennen würde, aber es ist aufjedenfall was frisches und unverbrauchtes im von jahrzehnte langer Mythologie und Crossover-Events undurchsichtig gewordenem Marvel-Superhelden-Universum. Die Runaways sind modern, manchmal pubertär, aber dafür auch irgendwie glaubhafter als andere ikonische Helden, halt "rund". Zudem ist die Story schön genre-bewusst und spielt mit Superhelden-Standards.

Noch ist es zu früh zu sagen wieviel "Runaways" im Endeffekt taugt, aber der erste Band war unterhaltsam und zudem auch optisch dank fantastischer Kolorierung sehr hübsch.
 
Thilo Sarrazin - Deutschland schafft sich ab

Es ist echt beeindruckend es zu lesen (nicht wegen dem Inhalt) und DANACH sich die "feindseligen" Statements und Argumente der Politiker (besonders Gabriel) gegen das Buch anzuschauen! Man bekommt echt das Gefühl, dass sie selber entweder a) nicht lesen können b) zu dumm sind um es zu verstehen/zu interpretieren oder c) das Buch NIE gelesen haben sondern irgendwelche BEST OF Szenen zusammenhangslos rausschneiden und damit verfremden!

Wie für die meisten Bücher dieser Art gilt auch hier: Viel Wahrheit aber auch zum Teil totaler Unsin! Kann man lesen, wenn man sich wie ich für die demographische Entwicklung interessiert (Geographiestundent, unter anderem) alle anderen wird es wahrscheinlich besonders durch die vielen Statistiken eher langweilen!
 
Aaaaand well...

Runaways Vol 2: Teenage Wasteland (Marvel Comics)

...Gehts schon abwärts?

Die Ausgaben 7-12 die hier gesammelt sind...*seufz*...Füller-Material.

Ich hatte gehofft angesichts dessen wie dieser Comic insgesamt aufgebaut ist das sowas hier nicht vorkommt, aber Vol 2, bzw. die Ausgaben 7-12, bringen nicht weiter, sondern eher die Sache runter. Vorallem weil es auch keinen großen Sinn macht.

So yeah, die Kids sind geflüchtet und "The Pride", die Superschurken Organisation der Eltern, scheint sich ein bisschen Zeit zu nehmen aktiv der Sache nachzugehen, auch wenn Eingangs recht ausführlich ausgemalt wird, das die Runaways durchaus ein problem für die Eltern sein könnten.

Stattdessen geht es in der einen Hälfte des Sammelbandes um einen weiteren Jugendlichen, der nach einem eher zufälligen Akt von Superhelden-Justiz der Kids in dem geheimen Versteck selbiger aufgenommen wird, und ohne wirklich zu spoilern läuft die Sache doch mehr oder weniger wie man es sich denkt und schießt dabei hin und wieder knapp an Soap-Opera Material vorbei.

In der anderen, etwas besseren Hälfte, werden die B-List Superhelden Cloak und Dagger von einem von "The Pride" gekauften Polizisten angeheuert, um die Kids wieder zurück "in Sicherheit" zu bringen.
Hier kehrt einiges an der selbstironie, die ich im ersten Sammelband mochte, zurück, dennoch lässt der eigentlich Plot darüber zu wünschen übrig und die Kämpfe die hier stattfinden sind auch eher unbeeindruckend.


Alles in allem könnte man sagen "Naja, es geht so", aber ärgerlicherweise fühlt sich hier alles sehr dumbed down an. "The Pride" ist fast nonexistent, die Runaways verhalten sich überraschenderweise hier klischeehaft und vorhersehbar und wie schon erwähnt, wirklich weiter kommt die gesamte Handlung damit auch nicht.

Sehr ärgerlich.

Ich hoffe das dritte Volume das hier liegt, und die Story um "The Pride" abschließen soll, ist wieder stärker, aber mein Glauben und Interesse an der Serie, von der ich hoffe das es eine ähnliche Überraschung wie die TV-Serie "Veronica Mars" werden würde, wurde hier stark geschwächt.
 
Joachim Castan: DER ROTE BARON

Um Richthofens Abschuss am 21. April 1918 ranken sich bis heute zahlreiche Legenden. Wie kam er wirklich ums Leben
- Mit unbekanntem Bildmaterial - Auswertung unveröffentlichter Schriftstücke aus Familienbesitz.

:sun:
 
Ernst Augustin - "Die Schule der Nackten"

Amüsante, aber hanebüchene Blödelei über einen sexuell frustrierten 60-Jährigen, der mit seiner halb so alten Gymnastiklehrerin die Liebe zu FKK und Tantra entdeckt.
 
Wird mal wieder Zeit für mein vierteljährtliches Update, diesmal mit viel klassischer Literatur.

Franz Kafka
- Der Process
- Das Urteil
- Beim Bau der chinesischen Mauer
- Der Verschollene
- In der Strafkolonie
- Brief an den Vater
- Die Verwandlung

...und noch ettliche andere kürzere Erzählungen und Fragmente.

Naja, Kafka halt. Man liebt oder hasst ihn. Ich liebe ihn für seine Schilderung des Absurden im Alltäglichen, für seinen nahtlosen Übergang ins Surreale und der Hilflosigkeit seiner Protagonisten, die sich verzweifelt an hoffnungslose Vorstellungen klammern, obwohl sie schon lange verloren sind. Dabei ist er oft erstaunlich humorvoll.
Nur dem Verschollenen konnte ich nicht viel abgewinnen.


Arthur Schnitzler - Traumnovelle

Sehr gute Erzählung über sexuelles Verlangen und Eheprobleme, bei der nie ganz klar ist, was Traum und was Wirklichkeit ist. Und es ist so viel besser als die Verfilmung "Eyes Wide Shut".


Eduard Mörike - Das Stuttgarter Hutzenmännlein

Elend langes Märchen, umständlich geschrieben und dazu noch wenig originell. Für Schwaben vielleicht lustig, alle anderen: Finger weg!


Gottfried Keller - Der Schmied seines Glückes

Lustiges Geschichtlein, über einen Kerl, der alles tut, damit ihn endlich sein Glück findet. Nur nicht dafür arbeiten. Wirklich nett für Zwischendurch.


Joseph von Eichendorff - Aus dem Leben eines Taugenichts

Noch ein Glückssucher, dieses Mal auf Wanderschaft. Auch ganz unterhaltsam, außer das einem der Protagonist aufgrund seiner Trotteligkeit ganz schön auf den Sack gehen kann.


Oscar Wilde
- Lord Arthur Saviles Verbrechen
- Das Gespenst von Canterville
- Der glückliche Prinz und andere Märchen


Wilde war einfach genial! Ganz große, lustige und sehr unterhaltsame Lesekost, voller kluger Sprüche und immer mit einem satirisch-kritischem Blick auf die Gesellschaft versehen, die sich in den letzten Hundert Jahren scheinbar nicht verändert hat. Will man sich mal was Gutes tun, liest man Oscar Wilde![/b]
 
Thomas Metzinger: DER EGO-TUNNEL

Metzinger ist Bewusstseinsforscher und Prof. an der Uni Mainz:
http://www.youtube.com/watch?v=uIhkJPT3VtU

:sun:
 
Grimpow - Das Geheimnis der Weisen
von Rafael Ábalos

Kurz und knapp:
Grimpow, ein gewöhnlicher Junge im 14. Jahrhundert, stolpert eines Tages über einen toten Edelmann, dessen Hab und Gut neben Gold und reichlich verzierte Waffen auch aus einem unscheinbaren Stein besteht, den er als Talisman an sich nimmt. Grimpow ahnt nicht, dass dieser Stein sein Leben verändert, die Inquisition hinter ihm her ist und er auserwählt wurde, das Geheimnis der Weisen zu lüften.

Mein Fazit:
Das Buch, auch als Jugendbuch deklariert, liest sich anfänglich ganz gut. Die Sprache ist ausschmückend und beschreibt farbenfroh die Ereignisse und Hintergründe um Grimpow, seinem Werdegang unter anderem später unter geheimnisvollen Mönchen und der Flucht vor dem Inquisitor. Während der erste Teil im Kloster teils etwas langatmig wirkt, kommt der Schluss aber leider viel zu kurz. Irgendwie hat man das Gefühl, der spanische Schreiber wollte endlich zum Ende kommen. Szene auf Szene folgt plötzlich in nur wenigen Seiten und es gibt keinerlei große Details mehr. Paris, die wohl schillernste Stadt im Buch, wird nur noch ganz grob angerissen - sehr schade. Und ganz ehrlich, das Ende war auch etwas ernüchternd. Es bleiben mehr Fragen offen, alls beantwortet wurden und vor allem das Thema Menschenverachtung und Inquisition - was uns über weite Teile des Buches begleitet - wird nicht mehr aufgelöst. Fast gar möchte man meinen, dass all die dunkle Macht im Hintergrund nur dazu war, 300 Seiten des Buches sinnlos aufzufüllen - wenn auch spannend und schön erzählt, aber völlig ohne Belange am Ende.

Nett zu lesen, nette Unterhaltung, aber letztendlich doch enttäuschend!
 
Kleines Update:

Georg Büchner - Lenz

Der begnadete Büchner schreibt über seinen nicht minder begnadeten Kollegen Lenz, der leider an Schizophrenie leidet und sich immer mehr für einen Gott hält, was den behandelnden Arzt verzweifeln lässt.
So gut und wortgewaltig geschrieben, dass ich ein Zitat direkt in meine Signatur befördert habe.

Thomas Pynchon - Die Versteigerung von No. 49

Oedipas Exfreund ist gestorben und trägt ihr auf, sein Testament zu vollstrecken. Der Mann war sehr gut betucht und besaß so ziemlich halb Kalifornien. Bei ihrer Arbeit stößt sie auf ein mysteriöses, illegal agierendes Postbeförderungssystem. Auf der Suche nach den Personen dahinter und den Zusammenhängen zu ihrem Ex-Freund stößt sie auf viele sehr seltsame Personen und Ereignisse.
Wer Pynchon lesen will, muss sich darauf einstellen, dass er keine Lösung zu erwarten hat. Zumindest keine offensichtliche. Das ganze ist konfus, scheinbar zusammenhangslos, aber auch sehr unterhaltsam.

Philip K. Dick
- Do Androids dream of Electric Sheep? (Blade Runner)
- Ubik


Der Film Blade Runner hat mit Dicks Vorlage nicht so viel gemein, was gut ist. Denn der Film ist um einiges besser geworden. Dennoch ein gutes Buch, dass im Grunde die Geschichte von Blade Runner erzählt, aber auch eine stark religiöse Kompenente hat und in der Botschaft vom Film abweicht.
Ubik ist ein Mindfuck-Thriller in einer Gesellschaft die von Gedankenlesern und- manipulatoren bestimmt ist. Ganz gut, doch recht verwirrend.
Dick hatte das Problem der meisten SciFi-Autoren: Eine Unzahl toller Ideen, aber nicht unbedingt das größte Schreibtalent. Manchmal verhalten sich seine Figuren ziemlich seltsam, damit es in der Handlung weitergehen kann. Gibt aber weit schlimmere Beispiele.
 
Tibor Fischer - "The Thought Gang"

Verratzter Philosophieprofessor und AIDS-kranker Suffkopp ziehen bankraubend durch Frankreich. Herrlich grotesk.
 
HEINO - Das Songbuch

Enthält alle Heino-Song-Texte, anfangen von "Das Polenmädchen" bis "Schwarz-braun ist die Haselnuss". Ein absolutes Muss für Heino-Fans!

:mosh::sun:[
 
Ray Bradbury - Fahrenheit 451

Sci-Fi-Klassiker und Vorlage für Filme wie Equilibrium. In ferner Zukunft löschen Feuerwehrmänner keine Brände, sie legen sie. Und zwar fackeln sie Bücher ab, denn die enthalten böse Ideen und lösen Emotionen aus. Stattdessen sitzen sie zwischen riesigen Fernsehwänden und schauen sich den ganzen Tag das an, was wir heute als Unterschichtenfernsehen kennen. Der Feuerwehrmann Guy beginnt jedoch damit, heimlich Bücher zu retten und zu lesen, was zu Problemen führt...
Super Buch, sollte man gelesen haben, wenn man auf Utopien oder besser Dystopien steht.


Nick McDonnell - Twelve

Oberflächliche Kids füllen ihr belangloses Teenieleben mit Partys und Drogen auf. Einige sind dabei kaputter als andere. Dazwischen agiert White Mike als Dealer, der alles andere als dumm ist und sein Umfeld genau beobachtet.
Solche Bücher gibt es ja wie Sand am Meer, aber Twelve ist eines der besseren. Dazu ist es noch ziemlich jung, genau wie sein Autor. Dadurch wirkt es wesentlich authentischer als so manch anderer Roman mit gezwungener Jugendsprache von Autoren in der Midlife-Crisis.


Bret Easton Ellis - Less Than Zero

LA anfang der 80er. Reiche Kids füllen ihr langweiliges Leben im Überfluss mit Drogen, Parties und belanglosem Sex. Das reicht aber nicht mehr für alle...
The Mother of all Drug-Kids-Books. Wenn man das gelesen hat, braucht man kein anderes mehr. Auch nicht Twelve. Ellis ist ein Meister darin, die grausame Tiefe unter der kalten Oberflächlichkeit zu finden, nicht erst seit American Psycho.


Albert Camus - Der Fremde

Ein Franzose in Algerien lebt mit einer bemerkenswerten Emotionslosigkeit vor sich hin und wundert sich darüber, dass sich andere über ihn wundern. Irgendwie gerät er in einen Mord hinein und wird zum Tode verurteilt, was ihn auch nicht sonderlich zu stören scheint, ihm aber Gelegenheit gibt, sich mit einigen Dingen mal gedanklich auseinander zu setzen.
Abgefahrenes und intelligentes Buch! Letztlich ist es nicht der Mord, sondern sein vermeintlich unorthodoxes Verhalten, das ihm die Todesstrafe beschert. Und der Leser darf sich die ganze Zeit über die Gesellschaft mitwundern.


Aldous Huxley - Brave New World

In der schönen, neuen Welt von Morgen fällt der lästige Vorgang der Schwangerschaft und Geburt weg, es wird genormt in Fabriken aufgezogen. Dabei wird fleißig selektiert und festgelegt, welches Kind einmal intelligent und erfolgreich wird und welches zu einem Leben in der Unterschicht verdammt ist.
Noch ein Sci-Fi-Klassiker, immer noch aktuell. Lesenswert.
 
Ausweitung der Kampfzone von Michel Houellebecq. Sollte man nicht lesen wenn man eine depressive Phase hat...
 
Ja, ist ein ganz besonderer Film!
Der Houellebecq liegt bei mir übrigens auch noch mit zwei Büchern auf dem meterhohen zu-lesen-Stapel.
 
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