Um den Fred noch mal auszugraben:
Der Vergleich Deutschland-Japan lässt mich gerade an etwas anderes denken. Heuer ist es zu einer ziemlich jämmerlichen Angewohntheit geworden, westliche Produktionen zu "japanisieren", bzw. auf Pseudo-Anime-Wasweißichwas-Design zu trimmen.
Kennt noch jemand "Apidya"? Der Titel hätte für den Unwissenden problemlos als PCEngine-Titel made in Japan durchgehen können - aber es war tatsächlich ein Amiga-Spiel aus deutschen Landen, inklusive Mucke von Chris Hülsbeck. Die Spielmechaniken orientierten sich an von Japan gesetzen Genrestandards à la "R-Type" und "Gradius". Die haarsträubend dämliche Story um einen Hexer, der im Jahre "19XX" eine junge Frau vermittels eines Bienenschwarms vergiftet, worauf ihr Männe sich selbst in eine Biene verwandelt und ballernderweise auf Hexenjagd geht, dabei zuerst auf allerlei Insekten, Spinnentiere und anderes Kleinvieh schießt und schließlich gegen mechanische Monstren antritt, tut ihr Übriges. Das Ganze Spiel ist ein einziger In-Joke auf Japano-Shmups und die damals hierzulande noch ziemlich unbekannte Manga- und Anime-Kultur und schafft es irgendwie trotz oder geradw wegen seiner fast schon parodistisch überzogenen Anhäufung an Klischees, genuin japanisch zu wirken. Ein extremer Kontrast zu den in Übersee oft für ihr einfallsloses und langweiliges Design berüchtigten "Euro-Shmups".