Der neue GZ Redakteur Sebastian Zelada im Interview

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Old-Dirty

Guest
Manchen mag es schon aufgefallen sein, GZ hat einen neuen Schreiberling.
Ich habe ihn Dienstagabend exklusiv für die Community ausgefragt.

Teil 1 des zweiteiligen Interviews:


Gamezone User Old-Dirty: Hallo Sebastian! Willst Du dich bitte kurz der Community vorstellen!
Gamezone Redakteur Sebastian Zelada: Also, ich bin der Sebastian Zelada, 29 Jahre jung, bin der neue Redakteur in der Gamezone Online Redaktion und schreibe jetzt seit knapp fünf Jahren für verschiedene Computec Magazine. Angefangen hat es mit N-Zone, Games Aktuell, PlayBlu und XBG, für die ich im Prinzip auch alle immer noch schreibe – für manche mehr, manche weniger. Seit knapp einem Dreivierteljahr schreibe ich für gamesindustry.biz und seit jetzt eben auch für Gamezone.

Bist Du vorher schon mit Gamezone in Berührung gekommen?
Ich kann jetzt nicht genau sagen, seit wann ich auf Gamezone rumsurfe. Ich habe bisher auch keinen Account gehabt, aber ich habe die Seite schon immer mitverfolgt. Schätzungsweise seit knapp 13-10 Jahren, schlag mich tot, ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls schon eine ganze Weile. Es war so eine der ersten Seiten, die ich angesurft habe, als ich anfing, mich im Internet über Videospiele zu informieren.

Eine Gamezone Legende ist ja Sandro Odak…
*lacht* Er ist jetzt ja leider nicht mehr da, aber waren nachvollziehbare Gründe für ihn. Er ist jetzt der Chef von ign Deutschland. Ich hab ihn in München vor einigen Monaten getroffen und dort zum ersten Mal mit ihm persönlich Kontakt gehabt. Er ist ein sehr, sehr netter Kerl, der sicherlich auch öfters bei Gamezone vorbeischaut und mitliest, aber natürlich ist er auch extrem eingespannt bei ign, da er in einer leitenden Funktion ist und extrem viel Arbeit zu leisten hat.

Du bist ja auch nicht minder eingespannt, was machst du sonst noch, außer für Computec zu schreiben?
Ich schreibe noch für verschieden Publikationen und was natürlich auch noch sehr viel Zeit fordert ist mein Chinesischstudium, das ich jetzt demnächst auch beenden werde. Es ist zwar immer viel zu tun, aber es macht auch extrem viel Spaß. Jetzt kommt noch Gamezone dazu, worauf ich mich natürlich freue.

Du hast dein Sinologiestudium erwähnt. Sprichst Du noch eine andere ostasiatische Sprache und hast somit auch ein Fable für asiatische Videospiele?
Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich ein besonderes Fable für asiatische Videospiele habe, aber mir gefällt schon vieles, was aus dem Eck kommt. Es gibt ja Kollegen *schaut rechts neben sich, wo Marco Cabibbo sitzt* , die deutlich nippophiler sind als ich. Generell bin ich aber schon japaninteressiert. Wenn ich mit Chinesisch fertig bin, werde ich mich mit Japanisch vertieft auseinandersetzen. Der Intensivkurs ist jedenfalls abgeschlossen, die Grundkenntnisse sind da und es kann ja gerade in der Branche nicht schaden, wenn man ein bisschen Japanisch spricht und die Sprache ist auch ein jobtechnischer Türöffner.


Bist du eher der PC oder der Konsolenspieler?
Naja, auf jeden Fall Konsolenspieler. Es ist jetzt aber nicht so, dass ich den PC aus den Augen verloren habe. Es ist nur so, dass die meisten Spiele, die mich interessieren auf den Konsolen zu finden sind und ich hab nur eine Handvoll PC-Spiele ernsthaft gespielt, was aber nicht heißen soll, dass ich dem PC abgeneigt bin. Hier muss ich Age of Empires 2, Monkey Island 3 und Half Life erwähnen.

Was war dann deine erste Konsole?
Die erste Konsole, die ich besessen habe, war die Playstation, die ich von meinen Eltern geschenkt bekommen habe. An der Konsole habe ich mit meinem Bruder viel gespielt und seitdem alle folgenden Konsolen gekauft.

Dann hast du ja die goldene Nintendo Generation gar nicht mitgenommen, ganz zu schweigen vom SEGA Mega Drive.
Ich hab’s fast verpasst; ich hab’s schon gespielt damals, aber bei Freunden. Das war aber ziemlich gegen Ende des Lebenszykluses des Super Nintendos. Es ist lange an mir vorbeigegangen, weil meine Mutter mir damals nicht erlaubt hat, Videospiele zu spielen, und vor der Playstation hatten mir meine Eltern dann irgendwann den Gameboy geschenkt. Dann hatten die Videospiele bei mir zu Hause einen Fuß in der Tür. Dann konnte ich sie irgendwann überzeugen, dass alles gar nicht so schlimm sei. Nach der Playstation kamen die Konsolen bei mir chronologisch ins Haus. Aber den SEGA Saturn habe ich mir tatsächlich erst letztes Jahr gekauft, wollte ihn aber schon ewig haben.

Du bist auch Besitzer von Panzer Dragoon Saga…
Ne, bin ich leider nicht, obwohl ich es schon immer spielen wollte. Ich hab Panzer Dragoon Orta für die Xbox. Saga wollte ich auch kaufen, da ich der Meinung bin, dass das Spiel noch mehr an Wert gewinnen wird. Es kostet ja jetzt schon über 200€. Was das anbelangt bin ich schon ein kleiner Pfennigfuchser. Wenn ich die Chance hab, was zu kaufen, was im Wert steigen kann, dann bin ich da immer sehr interessiert.

Sammelst Du dann auch Videospiele?
Nicht im Großen. Die Sachen, die mich persönlich interessieren, sind immer weniger geworden. Beruflich interessiert mich das ganze Ding noch extrem, aber die Sachen, die ich spiele, da bin ich schon deutlich selektiver unterwegs als noch vor 15 Jahren.

Wie sieht’s aus mit einem Lieblingsgenre?
Ich habe kein wirkliches Lieblingsgenre. Aber ich habe ein paar Genres, die ich bevorzugt spiele, z.B. Rennspiele oder auch Jump’n’runs, ich mag auch gerne Rollenspiele *die Dame am Nebentisch wird ganz hellhörig* Action-Adventures. Was Rollenspiele betrifft bin ich jetzt nicht einer, der jede Neuerscheinung, seien JRPGs oder WRPGs, haben muss. Ich spiele einfach das, worauf ich Lust habe. Oft fehlt mir auch die Zeit, ausladende Spiele privat zu spielen. Deswegen hat sich auch mein Videospielkonsum verändert zu früher. Da hab ich ohne mit der Wimper zu zucken, angefangen ein RPG zu spielen, weil es mir egal sein konnte, wie lange sich das Spiel streckt. Heutzutage lege ich eher Spiele ein, die es mir erlauben, einfach nur fünf Minuten oder eine halbe Stunde reinzuzocken. Wenn ich dann die Konsole auszumache und vielleicht erst ein halbes Jahr später wieder reinschaue, bin ich sofort wieder drin. Bei Rollenspielen kannst du sowas nicht machen, da ist die ganze Story schon längst in Vergessenheit geraten.
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****UPDATE****** Teil 2

Welches Spiel war dein größter Zeitfresser?

Auf Konsolen sicherlich die Final Fantasy Spiele, ganz besonders VII, VIII und IX. Aufm PC und Plattform übergreifend auf jeden Fall Age of Empires 2. Das spiele ich wirklich heutzutage öfters noch gegen meinen Bruder im lokalen Netzwerk, sonst aber gegen niemanden.


Gib es für dich irgendein Videospiel, das einen WoW-Effekt bei dir ausgelöst hat und somit einen besonderen Platz in deinem Herzen einnimmt, bzw. deine Einstellung zu Videospielen geprägt hat?
Am Anfang meiner Zockerkarriere hat es mehrere solcher Spiele gegeben. Das erste Konsolenvideospiel, das ich zu Hause gespielt hab, war Tekken. Das habe ich damals rauf und runter gespielt. Dann Formel 1, das zocke ich auch heute noch gerne. Ich habe mir auch sämtliche Nachfolger davon zugelegt. Was aber das Entdecken von neuen Aspekten aus der Welt der Videospiele angeht, würde ich jetzt spontan Super Mario 64 nennen. Das Spiel bot mir ein völlig neues Erlebnis – war es ja in der Tat für jeden anderen auch. Und auch Final Fantasy VII. Vor diesem Spiel hatte ich nichts mit Rollenspielen am Hut – es war also meine erste Rollenspielerfahrung und so blöd es auch kling, ich hab mir damals im Alter von elf Jahren eine Preview der japanischen Version in der Fun Generation durchgelesen. Der Artikel hat einfach nur von dem Spiel geschwärmt und ich hab es damals gar nicht so richtig überblickt, was das Spiel überhaupt beinhaltet oder um was es da genau geht. Ich habe nur gelesen, es sei super, toll und unglaublich groß. Als ich es dann irgendwann aufm Flohmarkt mit meinem Vater gesehen hab, hat er’s mir gekauft. Als es dann endlich in der Konsole lag, dachte ich, du musst einfach nur diese Kraftwerke kaputt machen. Das hätte mir allein schon gereicht, weil es schon so viel Spaß gemacht hat und als es dann auf die Weltkarte ging und das Spiel einfach 100x größer war, als ich es vermutet hatte und die Story in Fahrt kam – das war schon echt ein tolles Erlebnis! Als ich klein war, war ich ein richtiger Bücherwurm, hab extrem viel gelesen und wir wissen ja alle, dass die damaligen RPGs ziemlich textlastig waren. Im Vergleich zu den Büchern bot mir das Spiel noch einen audio-visuellen Reiz, was ich ganz besonders faszinierend empfand.


Was würdest Du sagen, macht deinen Schreibstil aus und was war bis jetzt deine beste Arbeit und warum?
*lacht verschmitzt* Also was meinen Schreibstil ausmacht, das sollen die Leser beurteilen! Da möchte ich nicht selbst über mich richten. Also kannst nix?! Genau! Meine beste Arbeit? *grübelt etwas nach* Das wüsste ich jetzt spontan nicht, weil ich schon so viel geschrieben habe, dass ich den Überblickverloren habe. Was mir aber auf jeden Fall immer Spaß macht, sind Specials zu schreiben. Und meine beste Arbeit war bestimmt irgendein Special; mit denen bin ich immer ganz zufrieden, weil es mir einfach gefällt, beim Behandeln von Themen in die Tiefe zu gehen.


Wenn Du dir dann ein Special als Auftrag aussuchen könntest, worüber Du schreiben könntest, welches wäre das dann?
Mache ich ja im Prinzip! Ich kann mir die Themen größtenteils aussuchen. Die Tage schreibe ich für die Games Aktuell ein Special über den Aufstieg und Fall von Videospielhallen.


Stichwort Videospielhallen. Hast Du dich als Kind in Videospielhallen rumgetrieben?
Nicht in dem Ausmaß, wie es die Generation vor mir gemacht hat, weil ich, wie gesagt, erst relativ spät erst zu Videospielen gekommen bin. Aber das erste Mal, als ich tatsächlich ein Videospiel gespielt habe, das war an einen Videospielautomaten. Daher war auch das erste Spiel, das ich gespielt hab Le Mans 24 von SEGA.


Welche Ziele verfolgst Du bei Gamezone?

Aktuelle News schreiben und den Leuten die Infos bringen, die sie verlangen, sie quasi zufriedenstellen. Und Specials einreichen, die schön zu lesen sind.


Gibt’s ein erwähnenswertes Ereignis in der Zeit, in der Du für Computec als Redakteur gearbeitet hast?
Als ich das erste Mal auf ein Event geschickt wurde. Das war in London die Vorstellung eines neuen Formel 1 Spiels von Codemasters. Dort habe ich den Rückflug nach Deutschland verpasst [wie und warum er den Flug verpasst, ist auch eine lange Geschichte, aber wenn ich die jetzt aufschreiben würde, würde ich auch einiges verpassen. Anmerkung des Interviewers] und hab dann eine Nacht im Flughafen übernachten müssen – auf einem Holzstuhl, was extrem unbequem war. Es war ein kleiner Flughafen, London City Airport, und der wird um 23:00 bis 05:00 Uhr geschlossen. Ich musste mir eine Genehmigung holen, damit ich dort schlafen durfte. Und es wurden dann natürlich direkt neben dem Stuhl, auf dem ich genächtigt hatte, (Ich werde „gebettnässt hatte“ schreiben.) wurden Bauarbeiten durchgeführt. In der Nacht hab ich kein Auge zugetan. Ich war so froh, als ich dann wieder zu Hause war.

Schreibst Du dann lieber oder lieferst Du lieber audio-visuellen Content ab?
Für Computec mache ich fast keine Videos, obwohl es mir Spaß macht, aber mein Aufgabengebiet liegt eher darin, schriftliche Artikel für Print und Online zu produzieren. Vom Spaßfaktor macht mir aber beides gleich viel Laune; da habe ich keine Präferenzen.

Wie bewertest Du dann, dass der Printsektor immer mehr an Bedeutung verliert?
Das ist ein natürlicher Prozess, weil Videospiele sind in erster Linie ein visuelles Medium und Leute schauen sich dann lieber einen Video an, das oft auch mehr über das Spiel, auf den ersten Blick zumindest, aussagt als ein Printtest, den man durchlesen muss. Es ist auch für viele bequemer, sich ein Video reinzupfeifen. Ich aber lese mir genauso gerne einen gut geschriebenen Print- oder Onlineartikel durch, wie ich mir ein Video ansehe, das gut gemacht ist. Für mich zählt die Qualität, weniger das Medium. Es gibt wunderbare Printstrecken/Specials in unseren Magazinen. Gleichzeitig gibt es Videos, die nicht funktionieren würden, wenn man sie umsetzen würde. Hat beides seine Vorteile.

Wirst Du dich im Forum bei GZ aktiv beteiligen?
Wenn ich die Zeit finde, ja. Was ich aber auf jeden Fall mache, ist mir das Feedback unter den Artikeln durchzulesen, die ich geschrieben habe. Wenn ich Zeit hab, dann überblicke ich auch den Rest. Wir sind ja zum Glück ein Team, das aus mehr als aus einer Person besteht. Ich habe es auf jeden Fall im Auge.


Liegt Dir noch etwas auf dem Herzen, was Du an die Community richten willst?
Ich freue mich, dabei zu sein. Ich hoffe, Ihr seid zufrieden mit der Arbeit, die ich liefer, dann bin ich auch zufrieden. Dementsprechend freue ich mich auf die kommenden Monate und Jahre mit Euch!

Vielen herzlichen Dank, Sebastian, dass Du dir die Zeit genommen hast!
Ballaaack!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist doch mal ein Einstand, der selbst unsere notorischsten Nörgler zufrieden stellen sollte.

Dank an Dirty, dass er sich die Zeit genommen hat.
 
Naja ich hoffe dein Urteilsvermögen bei Spielen ist besser als bei Menschen...wie kann man den Odak nur als "sehr, sehr netten Kerl" bezeichnen..Der Odak ist ein fieser, zynischer, sadistischer Misanthrop der kleine Robbenbabys mit Golden Retriever Welpen bewirft ;)
 
Auch von mir ein herzliches Willkommen.
Der Name ist mir nicht unbekannt (ga podcast)
Schön das es dich nun auch hier her verschlagen hat.


Du hast Dirty in RL gesehen? Omg ist er wirklich so ein schlimmer Mensch? :o
 
Mh, Der Cristoph Kraus war 2013 bei N Zone noch.

Aber kennst du:
Jens Quentin (war später bei Gamepro)
Fabian Sluga
Henry ernst (Den kenn wahrscheinlich jeder :D )
Jean Reiner jung

Sorry bin ein alter Sack, lese nur noch selten Fachmagazine und wenn, dann nur N-Zone.

Aber ich hab deine Rezensionen gefunden:
Sebastian Zelada // critify

Du hattest die "unrühmliche Ehre" Sonic Boom zu testen.
 
Jean-Reiner ist schon Frühjahr 2008 nicht mehr bei Computec. Ich hatte damals mein Praktikum bei Computec als er gegangen wurde und dann Maik Bütefür zusätzlich die Chefredaktion für die letzten paar Ausgaben des OXM - Das Offizielle Xbox 360 Magazin übernehmen musste. Der hatte damals auch die Play3 geleitet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mh, Der Cristoph Kraus war 2013 bei N Zone noch.

Aber kennst du:
Jens Quentin (war später bei Gamepro)
Fabian Sluga
Henry ernst (Den kenn wahrscheinlich jeder :D )
Jean Reiner jung

Sorry bin ein alter Sack, lese nur noch selten Fachmagazine und wenn, dann nur N-Zone.

Aber ich hab deine Rezensionen gefunden:
Sebastian Zelada // critify

Du hattest die "unrühmliche Ehre" Sonic Boom zu testen.

Die waren alle noch vor meiner Zeit. Habe persönlich nicht mit ihnen zusammengearbeitet. Was Sonic Boom angeht: Ja, das war ein Test zum Vergessen...
 
Stimmt! Mensch wie konnten wir das vergessen? Ja der ist ganz wichtig damit wir einschätzen können was Sie für ein Mensch sind
 
@ Herrn Zelada

Wie hoch ist eigentlich ihr Gamerscore?

Hab mir noch nie was aus meinem Gamerscore gemacht. Bedeutet mit nichts und ehrlich gesagt weiß ich ihn nicht einmal auswendig. Bin auch kein Online-Gamer. Ich spiele lieber im lokalen Multiplayer und bin deshalb fast nie online. Habe auch einen extra Account für Online-Games, weil ich auf meinem Offline-Account meine Ruhe haben will :P
 
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