Für alle die noch keine Gelegenheit hatten, das Spiel auszuprobieren hier ein kleines Mini-Review. Keine Angst, es gibt keine großen Spoiler.
Gestern Abend hab ich das Spiel beendet, doch bevor ich meine Zockersession beginnen konnte ereilte mich ein böser Schock:
Ich konnte meinen Speicherstand nicht mehr laden – jedes Mal ist die Konsole eingefroren.
Oh Schreck. Oh Graus.
Nach einer kurzen Googlesuche konnte ich meinen Speicherstand durch einen kurzen Umweg retten. Puh, Glück gehabt.
Tia, was soll ich sagen? Das Spiel ist echt gut.
Um genau zu sein, liegt der Titel irgendwo zwischen „Sehr gut“ und „Spitze!“.
Grafisch ein absoluter Hochgenuss, Tolle Animationen mit viel Liebe zum Detail, Lara ist zum anbeißen, aber auch die Nebenfiguren können sich sehen lassen.
Die Kletternixe lässt sich gut steuern und wenn man nicht blind zum nächsten Questabschnitt rennt, dann gibt es auch hier und da ein paar Sachen zu entdecken.
Die von mir bemängelten Quicktimeevents und gescripteten Setpieces werden gegen Ende zwar etwas weniger; sind für mich aber immer noch der Hauptkritikpunkt am Spiel.
Stellt sich für mich die Frage in wie fern sich das auf einen zweiten Durchgang auswirkt.
Auch sehr schade ist, dass das Spiel (wie viele Mainstreamspiele heute) den Spieler selten von der Hand lässt. Das Gameplay wirkt stellenweise sehr „casual“.
Nur an zwei Stellen kommt so etwas wie Taktik auf, aber wirklich fordernd wird das Spiel leider nie. Puzzles gibt es innerhalb der Hauptstory viel zu wenig und die optionalen Tomb-Puzzles reißen meine grauen Zellen nicht einmal aus dem Halbschlaf.
(und das mag was heißen, bin ich bein zocken doch so denkfaul)
Sehr lobenswert fand ich, dass das Spiel für meinen Geschmack nie zu kitschig wird. Es gab viele dramatische Ereignisse, aber das Spiel übertreibt es nicht, wie zb, in Gears of War 2.
Wer von euch das Spiel kennt der kann sich vermutlich noch an die legendäre Maria-Szene erinnern, die völlig deplaziert wirkte. Da ballert man sich Testertoren-geladen durch Locusthorden, dann kommt plötzlich eine völlig melo-dramatische Szene, wo selbst Michael Bay zusammenzucken würde, und gleich danach ballert man fröhlich weiter. Mein Kumpel und ich haben herzhaft gelacht.
Tomb Raider nimmt seine Story sehr ernst, bleibt dabei aber immer auf dem Teppich und man kann einige Szenen höchsten als „albern“ bezeichnen. Aber nie würgt dir das Spiel irgendeinen Melo-Drama in den Rachen.
„Etwas albern“ ist eigentlich ein gutes Wort, um die Story zu beschreiben. Als Originstory ist sie nämlich ziemlich miserabel. Nach der ersten Stunde wo Mauerblümchen Lara den ersten Söldner in Notwehr erschießt, mutiert sie beinahe augenblicklich in die durchgeknallte Mördermaschine, wie wir sie aus den Vorgängern kennen (und lieben). Und die übertriebenen akrobatischen Fähigkeiten hat sie bereits ab Spielanfang.
Albern? Übertrieben? Amüsant? Und ob! Aber fand ich völlig in Ordnung. Lara und ihre Abenteuer konnte ich noch nie wirklich ernst nehmen und waren schon vor 10 Jahren so ziemlich bescheuert. Ich meine, im ersten Teil hat sie sogar gegen einen T-Rex gekämpft.
Kurzum; das Spiel sollte definitiv gespielt werden und wenn man die Hauptstory mit optionalen Tombs/Sammelitems kombiniert, dann erreicht das Spiel auf jeden Fall eine anständige Spielzeit.
(Hab das Spiel zu 85% abgeschlossen und bereits 13 Stunden auf dem Konto)