Die Sache mit den Animationen wurde extrem aufgeblasen (ich weiß es, ich hab selber dazu beigetragen
). Die Animationen von Addison waren ein Gag der gehörig nach hinten losgegangen ist und die komischen Gesichtsanimationen hatten vor allem die Ryder-Charaktere. Bis auf das komische Grinsen hatte ich übrigens damals in der Launch-Version keine großen Bugs was das anging (und ich hab anfangs die Base Xbox One Fassung gespielt.
Die Story finde ich schon ziemlich gut. Anders als in der Trilogie geht es nicht darum, das Universum zu retten, sondern eine neue Heimat für die Leute zu finden bzw. herauszufinden, wieso die neue Wahlheimat nicht so aussieht wie in der Broschüre. Einen Fehler den sie vorab im Marketing gemacht haben (meiner Meinung nach), war zu sagen, dass die Squad-Mitglieder nicht ableben können. Das hat viel aus der Spannung der Story genommen. Klar muss nicht in jedem Spiel ein Squad-Mate geopfert werden, aber man hätte auch nicht so in die Haustür damit fallen müssen.
Was die Charaktere angeht: Der Cast von Andromeda erhält in einem Spiel so viel Character-Building wie ihn die meisten der Trilogie-Charaktere (mit Ausnahme von Liara) nur die ganze Trilogie über erhalten haben. Man lernt seine Sidekicks wesentlich besser kennen als damals in ME1 - mit großem Abstand. Das funktioniert in Andromeda deutlich besser - was wiederum nicht so gut funktioniert hat, weil es mMn zu aufgezwungen wirkte, war, dass sie am Ende des Spiels alle schon wie BFs4eva gewirkt haben.
Das Erkunden der Planeten war im Grunde genommen die Weiterentwicklung aus ME1 oder so wie die unerforschten Welten in ME1 im Optimalfall gewesen wären, mit deutlich mehr zum entdecken. Hier hats nur an der Quest-Vielfalt etwas gemangelt, da doch sehr viel "fahr da hin, sammel das ein" war. Das Writing in manchen Nebenquests war auch nicht immer konsistent. Gibt ein paar Missionen, Abschnitte die sehr gut sind und ein paar Stories die eher schwach bis schlecht sind.
In meinem ersten Spieldurchlauf hab ich mich ziemlich strikt an die Hauptstory + die Companion-Quests gehalten und das Pacing ist in dem Fall wirklich gut. Das Open-World-Gedöns, wie in jedem OW-Spiel, zerfleddert aber natürlich die Hauptstory entsprechend, aber damit hatte bisher noch jedes OW-Spiel zu kämpfen.
TL;DR: Andromeda ist nicht so gut wie die Trilogie, aber es ist auch lange nicht so schlecht gewesen, wie es damals schlecht gemacht wurde. Merkt man auch am Fandom: Das Spiel wird mittlerweile wesentlich besser aufgenommen als es damals den Anschein hatte bzw. kam von Anfang an besser an als gedacht. Die ganzen Sensations-Hater sind halt auf den Zug aufgesprungen, schließlich ist es ein EA-Spiel. Sind dieselben Leute die permanent gegen Fortnite wettern, aber auch hier --> Die Fans/den Leuten denen das Spiel gefällt sind deutlich mehr und treuer als anders herum.
Edit:
@jojo: Das Studio wurde in ein anderes Studio von EA integriert. Viele der Mitarbeiter hatten aber bereits an der Trilogie mitgearbeitet. Einige davon sind beim Studio geblieben, einige zu einer anderen BioWare-Niederlassung und ein Teil war nur auf Projektbasis angestellt und einige sind sicher auch gegangen. Es stand auch nach Andromeda nie zur Debatte, ob es mit der Reihe weitergeht oder nicht, es ist eines von BioWares größten Franchises und Andromeda war - Hate hin oder her - unterm Strich trotzdem ein Erfolg für EA, auch wenn es deren Erwartungen im Launch-Quartal nicht erfüllt hat. Allerdings hatte EA auf Basis der Mock-Reviews auch einen etwas höheren Metascore erwartet, der Hate hat sich auf jeden Fall negativ auf die Performance des Spiels ausgewirkt. Wilson hat in einem der Investoren-Calls gesagt, dass es sehr gut performt hat und sehr starkes Player Engagement (also aktive/wiederkehrende Spieler) vorweisen kann.