Evil Wraith hat folgendes geschrieben:
Mal ganz ehrlich: Ein Großteil der sogenannten "Erwachsenenspiele" von heute sind doch im Grunde voll und ganz auf eine jugendliche Klientel zielgerichtet, ...
Das finde ich eine sehr interessante (und auch überzeugende) Beobachtung.
Zwei Gedanken von mir:
1) Warum sieht man das Phänomen eigentlich viel weniger bei Filmen oder gar Büchern (ich selbst habe schon Spiegel-Bestsellerlisten-Romane abgebrochen, weil sie mir zu blutig waren ... ist mir bei Filmen noch nie passiert)?
Ich vermute: Weil sich einfach zu viele Ältere zwar mit Filmen und Büchern beschäftigen ... aber als nennenswerte Käuferschicht bei Videospielen (noch) nicht auftauchen.
Und "Käuferschicht" bestimmen nunmal Inhalte ... schön zu sehen bei Kino-Blockbustern - fast samt und sonders FSK12.
Außerdem bildet eigene Erfahrung ein differenziertes Bild - da käme niemand auf die Idee, Bücher zu verbieten, bloß weil "Mein Kampf" erschienen ist (ein Buch, das nachweislich mehr Menschenleben gefordert hat als alle Videospiele selbst in Pfeiffers wildesten Phantasien zusammen).
2.) Ich selbst (41J) habe noch kein USK18er-Spiel gespielt (die ersten beiden werden unter meinem Weihnachtsbaum liegen ... mal sehen) und bin insgesamt wenig durch Metzelei (positiv) zu beeindrucken.
Aaaaber: Ich habe mir zum Maßstab gesetzt: Kein Urteil über Videospiele, Musik, Filme, Mode, ..., das auf Argumenten basiert, die in derselben Form meine Großeltern gegen "Stromgitarrenmusik" (oder deren Eltern gegen "Negermusik") geäußert haben!
Es gibt Vieles (gerade bei Jugendlichen), was meinen Geschmack nicht trifft, ich nicht verstehe, mich verunsichert, ... - aber das
allein ist noch kein Grund zum Ablehnen (des Inhalts oder der Konsumenten) oder gar zum Verbot!
Natürlich ist das nicht immer ganz einfach (vA wenn man 2 Töchter hat, die schon den ersten Fuß ins "Pubertätsland" gesetzt haben) - aber ungemein lehrreich!
Gruß,
Simon2.