Damals war es genauso eine gesellige Runde mit Choci, Cuben, Ceilan, Greenacid, Luigi, Rams-es und co.
Aber auch damals ging die userzahl stetig nach oben, es kamen coole Leute, nervige Leute Fanboys, Killerspielende Kinder und Trolle.
Genau das wird hier sicherlich auch wieder passieren und hier wird wieder ordentlich was los sein.
Stimme Dir weitgehend zu bzw. Du hast das Wesentliche IMO sehr gut erkannt. Trotzdem noch einige Anmerkungen und Dinge, die mich zum Widerspruch reizen:
Die von Dir genannten User gehören noch zur ersten Gamezone-Generation, der Gründer-Generation sozusagen. Als ich mich hier anmeldete, waren die meisten dieser Leute schon nicht mehr aktiv. Denn auch ich bin erst später dazu gestoßen und habe die Anfänge nicht mehr selbst miterlebt. Du aber hast die Sache hier offenbar schon seit 2001/2002 verfolgen können.
Der gravierende Unterschied zu damals besteht aber darin, dass die Userzahlen heute
nicht mehr steigen. Vielmehr sind sie in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen. Das gilt sowohl im Bezug auf den User-Content als auch die Aktivitäten im Forum. Ich hab das rein rechnerisch mal überschlagen und komme im Bereich User-Content auf einen "Schwund" von ca. 95 %, im Forums-Bereich von einen in der Höhe von etwa 70 %. Die Besucherzahlen insgesamt lassen sich für mich nicht vergleichen, da ich die früheren Klickzahlen nicht kenne, denn veröffentlicht werden ja im Prinzip nur die aktuellen, bezogen auf den Monat oder ein evtl. bestimmtes Quartal. Der immer wieder gern geäußerte Hinweis, man habe sich nach dem Hack eigentlich ganz gut erholt, ist natürlich wenig aussagekräftig. Wenn eine Seite mehrere Wochen off ist, also quasi 0 (in Worten: Null) Besucher hat oder bereits vorher ein deutlicher Einbruch zu verzeichnen war, dann kann es von diesem niedrigen Level aus praktisch nur aufwärts gehen. Interessant wäre vielmehr zu wissen, wie die heutigen Besucherzahlen im Vergleich zu den Besucherzahlen von vor 3 oder 4 Jahren aussehen. Dann könnte man das z.B. grafisch darstellen und hätte den direkten Verlauf bzw. Vergleich. Den aber haben wir nicht.
Die Besucherzahlen insgesamt sind naturgemäß auch das, worum sich alles dreht (jedenfalls aus Sicht der Betreiber dürfte dies so sein). Den Einbruch in Sachen User-Content halte ich persönlich für nicht so bedeutsam. Denn einerseits wollte man mit der Neuausrichtung von Gamezone sowieso mehr in Richtung journalistische Professionalität, wodurch User-Artikel deutlich an Wert verloren haben (auch andere Seiten wie einst gamecaptain.de haben diesen Wandel inzwischen vollzogen) und somit längst nicht mehr so wichtig sind wie sie es über lange Zeit mal waren (wobei man dies kurz nach der Bekanntgabe des Verkaufs an Computec noch entschieden bestritten hat, so nach dem Motto: "Leute, es ändert sich nichts. Im Prinzip bleibt alles beim Konzept "User für User".); andererseits glaube ich nicht, dass mehr User-Content heutzutage automatisch noch wesentlich mehr Leser/Besucher bringen würde. Der Vorteil des User-Contents bestand aus meiner Sicht hauptsächlich darin, dass wir - weil mehr unterschiedliche Autoren am Werke waren - ein breiteres Publikum ansprechen konnten. So wurden also nicht nur typische Diablo 2- oder Call of Duty-Spieler auf Gamezone aufmerksam. sondern auch Zocker abseits des Mainstreams. Den riesigen Zulauf haben uns solche Beiträge zu Nischenprodukten sicher schon damals nicht gebracht, obwohl News zu einzelnen Titeln (Strip Poker Girls) relativ breites Interesse (zu erkennen u.a. an den Klickzahlen und der Resonanz in den Kommentar-Spalten) vorfanden und vorfinden.
Auch das Forum habe ich nie als ausschlaggebend für den Erfolg/Misserfolg einer Seite angesehen. Einzelnen Leuten hier mag es viel geben. Meinetwegen, den Betreffenden sei es gegönnt. Otto-Normal-Zocker bzw. der typische Video-Spieler, den man für eine solche Seite zu gewinnen versucht, dürfte "familiäre Nestwärme" jedoch relativ Latte sein. Ebenso wenig dürfte ihn interessieren, welcher Caesar nun gerade auf welchem Imperatoren-Pferdchen rumreitet, was es zuletzt zu fressen gab, wer wann welche Schicht hat oder dass man mal wieder ach so bitterlich unter Kopfweh oder sonstigen Wehwehchen leidet. Es ist schon primär die Berichterstattung über Spiele, die ihn, den zunächst außenstehenden Spieler, veranlasst, eine solche Seite zu besuchen - oder es zu lassen. Das Forum, zumindest wenn es um den gedanklichen Austausch übers Zocken und die Themenbereiche Spiele/Filme geht, ist sicher nicht ganz unerheblich für eine Seite. Nur sind halt auch hier die Aktivitäten stark zurück gegangen - und damit zwangsläufig auch in den reinen Spiele-Foren bzw. den Threads, die voll und ganz dem Thema Games gewidmet sind,
Man muss nicht wirklich Fantasie-begabt sein, um zu erraten, dass auch die Besucherzahlen insgesamt rückläufig sein dürften. Einen groben Anhalt könnten bestimmte Werte, z.B. die Leser- bzw. Klickzahlen einzelner News sein. Wenn ich ursprünglich, d.h. vor etwa drei oder vier Jahren, für so eine olle News zu einen Indie-Titel (also eine News zu einem weniger bekannten Spiel) allein schon rund 1.000 Klicks erhalten habe, heute aber kaum mehr als 200 bekomme, dann lassen sich darauf gewisse Rückschlüsse auf die Leser-/Besucherzahl insgesamt ziehen. Denn es geht ja hier letzten Endes nicht - auch wenn das häufig so dargestellt wird - um das Wohl- bzw. Unwohl-Befinden einzelner User oder irgendwelche Family-Pussys, die sich gegenseitig alle so schrecklich lieb haben, sondern um die Frage, wie die Seite insgesamt dasteht - vor allem in Hinblick auf die Konkurrenz -, weil davon letzten Endes ihre Wirtschaftlichkeit und damit Existenz abhängig ist.
Für den Rückgang gibt es IMO mehrere Ursachen. Du hast wichtige Gründe genannt. Einige sind hausgemacht, hängen also direkt mit bestimmten Entwicklungen auf Gamezone zu tun, andere wiederum sind mehr auf allgemeine Trends zurück zu führen. Denn - wie Du schon richtig sagtest - begannen viele Veränderungen bereits vor dem Hack, eigentlich auch schon vor dem Verkauf an Computec. Also kann es nicht nur daran liegen. Auch ich finde Gegenwart und Zukunft interessanter als Vergangenes. Wenn ich aber an die Ursachen gehen will, dann muss man doch fragen: "Was hat sich geändert?" oder besser: "Warum war die Beteiligung vor ein paar Jahren noch wesentlich höher als heute?"
Was die allgemeine Entwicklung anbelangt, bin ich der Meinung, dass die klassischen Print- und Online-Magazine inzwischen grundsätzlich nicht mehr die Bedeutung haben, die sie vor z.B. zehn Jahren noch hatten. Da ist schon seit Jahren eine Marktbereinigung festzustellen (nicht nur in Bezug auf Gamezone) und die ist noch längst nicht abgeschlossen (so wie "Markt" ja ständig in Bewegung ist, weil er eben einem dynamischen Prozess unterliegt). Aus meiner Sicht wird es sich langfristig, damit meine ich einen Zeithorizont von ca. 2-5 Jahren, auf ganz wenige Anbieter im Print- und Online-Bereich reduzieren. Der Rest wird früher oder später verschwinden, weil: letzten Endes nicht mehr effizient und damit unwirtschaftlich.
Im Allgemeinen geht es wohl auch immer weiter weg von Texten. Wenn ich heute einen jugendlichen Spieler (16-20 Jahre alt, z.B. Auszubildende, Praktikanten, Studenten) darauf anspreche, dann erfahre ich, dass die meisten an herkömmlichen Artikeln eigentlich überhaupt kein Interesse mehr haben. Und wenn doch einmal, dann muss der Text möglichst kurz sein. Diese 10.000-Wörter-Reviews, die RAMS-es damals geschrieben hat, die würde - so gut und informativ seine Artikel auch gewesen sein mögen - heute kaum noch ein (junger) Mensch lesen, geschweige denn selber schreiben. Der jugendliche Spieler - und jugendliche Spieler machen eben den Großteil der Zielgruppe aus, nicht etwa Retro-Spieler - verlangt vor allem nach Videos. Glücklicherweise - und das ist sicher ein Fortschritt auf Gamezone - kann man diese in User-News/Reviews, sogar in Forums-Kommentaren mittlerweile selber einfügen, was vor einigen Jahren noch nicht ging. Poadcasts sind vielleicht eine Möglichkeit, das Informationsangebot zu ergänzen. Auch hier hat sich auf Gamezone ja etwas getan.
Dass hier wieder die - wie Du schreibst - "Userzahlen stetig nach oben"gehen werden und hier wieder "ordentlich was los sein" wird, wage ich dennoch zu bezweifeln. Nach meiner Einschätzung dürfte die Zahl an Usern/Aktivitäten bestenfalls stagnieren. Natürlich werden neue Member kommen und ältere gehen, wie es schon immer war. Nur kamen eben in der Vergangenheit mehr neue Leute, als alte gegangen sind. In den letzten zwei oder zweieinhalb Jahren war es genau umgekehrt. Das ist eben das (Haupt-)Problem. Und zukünftig dürfte es sich IMO ungefähr die Waage halten - und zwar (in etwa) auf dem jetzigen Niveau.
Möglicherweise behälst Du mit Deinem insgesamt postiven Ausblick aber auch Recht und ich sehe das alles völlig falsch. Zu wünschen wäre es jedenfalls.
PS.:
Was macht eigentlich Deine Gamezone-Gattin Pandy?
Habe sie schon lange nicht mehr gesehen/gelesen.