Fluch der Karibik 3
Das Ende der Freibeuterära scheint näher als jemals zuvor. Der verräterische Lord Cutler Beckett (Tom Hollander) ist schließlich doch noch in den Besitz des Herzens von Tintenfischkapitän Davy Jones (Bill Nighy) gelangt und befehligt so nun das gefürchtete Geisterschiff The Flying Dutchman im Kreuzzug gegen die versammelte Piratenmeute. Will Turner (Orlando Bloom), Elizabeth Swann (Keira Knightley) und Kapitän Barbossa (Geoffrey Rush) sehen ihre einzige Chance auf Rettung darin, die neun Piratenlords zusammenzutrommeln, um so mit vereinten Kräften die übermächtige Armada des Feindes zurückzuschlagen. Doch ganz so einfach gestaltet sich dieser Plan dann auch wieder nicht, immerhin hat Jack Sparrow (Johnny Depp), selbst einer der neun Lords, im Kampf mit einem riesigen Kraken den Löffel abgegeben. So müssen unsere Helden zunächst einmal ans Ende der Welt und noch weiter segeln, um den je nach Sichtweise besten oder schlechtesten Piraten aller Zeiten dem Totenreich zu entreißen...
Was waren schon immer die Markenzeichen und Höhepunkte der "Pirates of the Caribbean"-Reihe? Trockener Humor und Slapstickeinlagen von Captain Sparrow, fette Action, ein bisschen Romantik und natürlich coole Sprüche.
Im dritten Teil allerdings ist Captain Sparrow tot und will ersteinmal wieder aus dem Reich der Toten befreit werden, eine wirklich fette Actionsequenz lässt bis zum Schluss auf sich warten, Will und Elisabeth reden nicht mehr miteinander...
Ein neuer Hafen wird allerdings auch nicht angesteuert, geht ja gar nicht, schließlich muss man noch ca. 20 Handlungsstränge auflösen. Und genau das ist die größte Schwachstelle des Films. Man hat das Gefühl er arbeitet sich von einer Auflösung zur nächsten, dadurch verliert sich der Film auch an einigen Stellen mal in Gelaber. Als wäre das noch nicht genug werden auch noch ein paar neue Stränge geflochten und Geschichten erzählt, was dem Film den Wind dann komplett aus den Segeln nimmt. Erst als (ihr könnts euch sicher denken) Jonny Depp wieder mit einer ausgedehnten Verrückten-Szene auf der Bildfläche erscheint nimmt die Geschichte an Fahrt auf und die Trefferquote der Witze steigt. Gerade der zweite Teil hat viel mit seinen ausgefallenen und witzigen Actionsequenzen gut gemacht, das der dritte Teil das nicht einmal versucht und den Zuschauer 170 Minuten auf fette Action warten lässt enttäuscht, denn bis auf eine Spontanvermählung im Kampf gegen Wassermonster hat der Streifen nichts neues zu bieten.
Wer ein gutes Gedächtnis an die ersten beiden Teile hat und das braucht man um die Story rund um Verrat und Verschwörung in Gänze zu verstehen, der wird sicher auch seine Freude an den teilweise endlos langen Auflösungen haben, wer allerdings einen Actionfilm mit Slapstick-Lachern erwartet liegt deutlich daneben. Und was darf natürlich in keinem "Fluch der Karibik"-Streifen fehlen? Na klar, der offene Schluss. Wir können also mal wieder (mehr oder weniger) gespannt sein.
5/10