Platoon
Chris Taylor (Charlie Sheen, dessen Vater Martin 1979 in Apocalypse Now den Captain Benjamin Willard gespielt hatte) erinnert sich; aus dem Off hört man ihn seine Briefe nach Hause vorlesen. Briefe über seine Erfahrungen in Vietnam. Sie kommen an, ca. 30 junge Soldaten aus kleinen Orten, von denen niemand jemals gehört hat. Theyre the unwanted. Yet theyre fighting for our society and our freedom, heißt es in einem der ersten Briefe. Chris, ein 19jähriger College-Student aus der Mittelklasse, der sich freiwillig gemeldet hat, weil es seine patriotische Pflicht sei. Bald bekommt er zu hören, er gehöre nicht hier her.
Chris lernt sie kennen, die kampferprobten älteren Vietnamsoldaten. Sergeant Barnes (Tom Berenger) zum Beispiel, dessen vernarbtes Gesicht nicht nur davon zeugt, wie viele Schlachten er schon geschlagen hat. Barnes hat im Laufe der Zeit fast jegliches Gefühl für andere verloren. Oder Sergeant Elias (Willem Dafoe), das Gegenstück von Barnes, der seine Verzweiflung über das, was er gesehen hat, durch Drogenkonsum vergessen machen will. Weiter Sergeant ONeill (John McGinley), ein ekelhafter Arschkriecher, Lieutenant Wolfe [(Mark Moses)bekannt aus Desperate Housewives als Paul Young] und King (Keith David), der ständig die Tage zählt, bis er nach Hause darf.
Die 25. Infanterie, zu der sie alle gehören, befindet sich 1967 irgendwo in der Nähe der kambodschanischen Grenze. Der Vietcong scheint sich überall verborgen zu halten. Der Dschungel, die Malaria, Tretminen, unterirdische Verstecke und Gänge, die der Vietcong gebaut hat, der Verdacht, dass die Einwohner jedes Dorfes mit den Nordvietnamesen sympathisieren, machen für Taylor und die anderen Vietnam zur Hölle.
Eines Tages entdecken Barnes und Elias ein Dorf, in dem es verhältnismäßig viel Reis gibt und Waffen versteckt wurden. Als Barnes vom Dorfältesten wissen will, warum hier Waffen gelagert seien, behauptet der Mann, der Vietcong sei schon Wochen nicht mehr hier gewesen. Barnes erschießt seine Frau, gibt den Befehl, das Dorf niederzubrennen, will alle Einwohner töten. Als einige aus der Truppe ein Mädchen vergewaltigen wollen, geht Chris dazwischen. Elias kann schließlich verhindern, dass weitere Bewohner ermordet werden. Die Hütten allerdings brennen die Soldaten ab. Elias droht Barnes, den Mord an der Frau des Dorfältesten zu melden.
Bei einer Großoffensive des Vietcong wird die US-Einheit zerrieben. Barnes findet Elias und schießt ihn nieder. In einem seiner letzten Briefe schreibt Chris: We didnt fight the enemy. We fought ourselves.
Sehr verstörender und packender Film, der die Hölle in Vietnam aufzeigt. Sehr gute Schauspieler, und tolle Kamerafahrten machen den Film zu einem richtigen Erlebnis. Sogar noch ein Stück besser als der Starbesetzte "Apocalypse Now".
10/10