Logan
Wer die X Men kennt, kennt auch Wolverine. Und wer die X Men-Filmreihe kennt, wird sicherlich auch schon von den Wolverine-Ablegern gehört haben. Leider sind Teil 1 und 2, im Gegensatz zur ordentlich bis gut inszenierten Hauptreihe dann doch eher mau, was meinen Geschmack angeht. Immerhin bin ich beim zweiten Teil beim Schauen damals echt eingeschlafen, was nicht für den Film spricht.
Kommen wir nun zu Logan, dem dritten Teil der Wolverine Spin offs. Der Film macht so vieles anders als sämtliche vorherigen X Men-Filme, mit Ausnahme vielleicht von Deadpool. Schon die ersten Minuten über merkt man, dass der Film deutlich derber in der Darstellung von Gewalt angesetzt ist als alles was man sonst so vom Franchise kennt bisher. Im ersten Moment leicht ungewöhnlich, aber man gewöhnt sich schnell dran.
Auch das Setting und die entstehende Stimmung sind gänzlich anders gewählt. Zwei gebrochene und alte Männer, hier Wolverine und Prof X, deren freundschaftliche und fast schon familiäre Beziehung ein vermeintlich letztes Mal auf die Probe gestellt wird. Beim Schauen schwingt auch immer Western mit, was nicht nur an den Locations auszumachen ist, sondern auch an der Art und Weise, wie der Film inszeniert ist. Grob gesagt lässt sich der Film aus Flucht und Verfolgung skizzieren. Das alles geschieht druckvoll, gepaart mit dem Gefühl, das eine permanente Bedrohung spürbar ist (hier in Form einer Organisation, der es gelungen ist, einen Großteil der Mutanten im Jahr 2029 ausgelöscht zu haben.)
Ich merke, ohne zu spoilern, ist es sehr schwierig hier zu schreiben. Was ich sagen kann, ist, dass mir der Film richtig gut gefallen hat. Es ist nicht die klassische Comicverfilmung, da hier zugegeben viel klischeehaftes fehlt, was man so erwarten würde. Dafür aber ist es ein Film, der sehr konsequent und direkt damit umgeht, wie Logan und Prof X in einer Zeit zurande kommen müssen, in der Mutanten weitestgehend nonexistent sind. Auch das Thema neue Mutanten-Generation spielt eine gewichtige Rolle.
Der Film handelt nicht von der Rettung der Erde, sondern vom Überlebenswillen zweier alter, verbrauchter Typen in einer für sie veränderten Welt.
9/10