Ich hab nen kleinen Filmabend gemacht.
Angefangen hab ich mit Battleship, gefolgt von Take Shelter, gefolgt von Die Tribute von Panem, gefolgt von Jonas.
Battleship
Kurz gesagt: Krach Bumm, Schepper...das sagt eigentlich schon alles. Obwohl der Film mehr Logiklöcher hat als ein Fischernetz ist es eine kurzweilige Hirn-Aus-Action...nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Kurz mal nur ein paar der Logiklöcher: Die Aliens sind auf Invasion aus..soweit so gut...warum schicken die dann nur 3 Kampfschiffe, 1 "Mutterschiff" und ein Com-Schiff? Warum schicken sie nicht gleich ne ganze Flotte und Ende aus?
Sie wollen die Erdsatelliten nutzen um nach Hause zu telefonieren und nehmen die Station auch ein und modifizieren sie (wozu eigentlich? Es wurde ja schon ein Signal geschickt von den Menschen ohne Mods)...aber wieso zur Hölle bewachen sie diese Station nicht? Selbst als ein Alien nen Mensch mitten drin erwischt reagieren sie nicht mit erhöhter Sicherheit? Selbst als ein Jeep die erste Verbindung kappt reagieren die nicht wirklich sondern stöpseln nur wieder ein?
Was genau ist eigentlich die Motivation der Aliens? Also Invasion ok, aber wieso? Geht es nur um den Spass? Geht es um Rohstoffe? Das erfährt man nicht wirklich, man sieht nur einen kurzen Gedankentransferflashback...selbst Independence Day hat hier wenigsten 2 Skriptzeilen dafür verwendet zu erklären was die Aliens eigentlich wollen...auch eingeleitet mittels Gedankentransferflashback
Wer also nen teueren Werbefilm für die US-Navy sehen will mit Bombastaction und dümmlichen Dialogen die dümmlicher nimmer gehen (Hauptdarsteller zu Kriegsveteranen: Nach allem was sie für ihr Land getan haben hat keiner das Recht sie um noch mehr zu bitten...ich bitte sie aber um ihre Hilfe) eine Rihanna die eindrucksvoll beweist das sie nicht schauspielern kann und als Eyecandy zuviel Klamotten an hat und ein Liam Neeson der wohl Langeweile hatte oder einfach die Kohle mitnehmen wollte kann zugreifen.
6/10
Take Shelter
Ich will gar nicht viel zur Handlung verraten aber ich fand den Film eindrucksvoll. Mir persönlich ging er ein wenig an die Nieren was an einem begnadet aufspielenden Michael Shannon. Wer auf Psychothrillerdramen steht kann bedenkenlos zugreifen
9/10
Jonas
Der neue Streifen von Christian Ulmen. Der Film soll eine Doku sein über den Alltag an einer musikorientieren Schule. Ulmen gibt den 18jährigen Sitzenbleiber Jonas der hier seine letzte Chance auf nen Abschluss hat und von nem Kamerateam begleitet wird. Angeblich waren die Schüler und Lehrer nicht eingeweiht.
Also eins muss man Ulmen zu Gute halten...er fällt niemals aus der Rolle egal was passiert. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen (zumindest ging es mir beim anschauen so) das man Ulmen trotz guter Maske wirklich für nen 18jährigen hält gerade im Klassenverbund wenn man sich die anderen (16jährigen) Schüler im Vergleich anschaut wirkt Ulmen eher wie ein Referendar als wie ein Schüler. Ulmen nimmt aber in den Extras auf dieses Phänomen bezug und erklärt auch wie es kommt das man Jonas wirklich als Jonas wahrnimmt auch wenn man sieht das es nicht hinhaut....durch dieses Interview wird das wieder plausibel und daher kein Kritikpunkt fällig.
Da der Film wie ne Doku aufgebaut ist gibt es auch keinen roten Faden im eigentlichen Sinn. Die Eckpunkte waren vorgegeben aber der Rest war reine Impro von Ulmen. Mir hat gefallen das Ulmen gezielt Schwächen und Lücken im Schulsystem aufzeigt aber immer mit Augenzwinkern. Es ist keine knallharte Abrechnung mit dem deutschen Schulsystem sondern eher oberflächlich. Trotzdem nett zu sehen das "Jonas" trotz mieser Leistungen die Probezeit besteht weil er eben liebenswert ist aber auch stinkefaul...aber ganz Pädagogen sehen die Lehrer das Potential und gebe ihm ne Chance wo jeder normale Mensch sagen würde "dumm wie Brot und faul...lass gut sein"
Auch schön wie man sehen kann das sich seit damals kaum was verändert hat. Lehrer blocken Diskussionen ab weil sie sonst Fehler zugestehen müssten und Schüler werden an der Tafel vorgeführt...
Netter Spass für zwischendurch und kleiner Flashback in die eigene Schulzeit.
7/10
Die Tribute von Panem
Ich schieb gleich vorweg..ich habe die Bücher nicht gelesen. Optisch erinnert der Film ein wenig an das 5te Element. Ähnlich bunt und schrill ist das Setdesign und die Outfits der gehobenen Bürger. Von der Story her war der Film nix aufregendes und teils recht vorhersehbar. Generell würde ich den Film eher als Jugendfilm einordnen und da bin ich wohl nicht ganz die Zielgruppe. Die Darsteller sind im Schnitt zwischen 12 und 18 Jahren (was wohl auch vom Buch und der Story her vorgegeben ist) dementsprechend fällt es schwer sich mit der Hauptdarstellerin zu identifizieren (als 32jähriger). Im Endeffekt ist es ein "Remake" der asiatischen Battle Royal Filme (die auch ne Spur härter ausfallen). Das offene Ende stört ein wenig, aber beim ersten Teil einer Trilogie ist das halt nun so..man kann nur hoffen das die restlichen Teile auch verfilmt werden und man nicht mit einem Teil aufhört wie z.B. beim Goldenen Kompass. Da der Film aber recht erfolgreich lief scheinen die Fortsetzungen sicher zu sein.
Ebenso merkt man dem Film an das er ein Jugendbuch/Film ist da man sich mit der Gewaltdarstellung doch sehr bremst. Klar sieht man wie die Kids aufeinander losgehen aber dies wird nicht so dramatisch inszeniert wie in Battle Royal. Vorbehaltlich der Tatsache das ich die Bücher nicht kenne war der Film ok, aber nix was mir jetzt länger im Gedächtnis bleibt.
7/10