Klopper
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Princess
Der Missionar August kehrt in die Heimat zurück, da seine Schwester, die Pornoqueen Princess, an Drogenmissbrauch gestorben ist. Princess hinterlässt die kleine Tochter Mia, um die August sich nun kümmert. Schon bald stellt August fest, dass Mia sich nicht normal verhält und offenbar missbraucht wurde. August nimmt sich vor, sich an Mias Peinigern zu rächen und den Namen seiner Schwester wieder reinzuwaschen, in dem er alle Princess-Produkte vernichten will...
Princess ist ein klassischer Zeichentrickfilm, was ziemlich ungewöhnlich ist, denn ein hartes Rache- und Missbrauchsdrama hat man vermutlich noch nicht oft in dieser Form gesehen. Der Zeichenstil ist dabei ziemlich karg und nicht gerade hübsch. Zudem mangelt es den Figuren an Mimik und sie bewegen sich nicht sonderlich flüssig. Hier kann der Film also nicht punkten.
Ab und an wird der Zeichentrick allerdings durch Realfilmschnipsel unterbrochen, die alte VHS-Videos über Princess' und Augusts Vergangenheit zeigen. Diese fügen sich gut ein und wirken gerade wegen ihrer niedrigen Qualität authentisch.
Das war es dann aber auch mit der Authentizität. August Entwicklung vom Missionar zum blutigen Rächer geht so fix, dass man sich besser nicht vorstellen möchte, auf welche Weise er Menschen "missioniert" hat. Die Bibel benutzte er sicher nicht zum lesen. Es ist zu keiner Zeit glaubwürdig, dass der schmächtige Geistliche eine Killermaschine sein soll.
Die Figuren bleiben oberflächlich, was auch ein wenig an der starren Mimik liegt. Lediglich die Realfilmschnipsel vermitteln mit ihren Rückblenden ein wenig Tiefe.
Die große Kontroverse des Filmes ist sicherlich der Umgang mit Sex und Gewalt. August verteufelt die Pornoindustrie, da sie seine Schwester ruiniert und seine Nichte geschädigt hat. Gewalt findet er aber offenbar gut. So sieht das auch der Film. Viel Sex gibt es nicht zu sehen, dafür umso mehr Blut. August führt die kleine Mia heraus aus einer Welt voller Sex, hinein in die Welt der Schmerzen. Er nimmt sie auf seinen Rachetouren mit und ermutigt sie sogar selbst zu töten.
Das ist natürlich höchst Zweifelhaft. Soll es auch sein. Doch der Film schafft es nicht richtig, die angewandte Gewalt zu verteufeln und kommt daher leider weniger geistreich und nachdenklich daher, als er gerne würde. An manchen Stellen ist er dann doch nur ein simpler Revenge-Streifen.
Wenigstens wird die Gewaltarie nicht mit einem Happy-Ending belohnt. Aber auch hier sind die Macher inkonsequent, zeigen sie nach dem Ende dann doch eine glücklich wiedervereinte Familie (im Himmel?).
Die gelegentlich eingestreute Kirchensymbolik ist übrigens auch völlig daneben. Man nimmt August eh nie ab, dass er Geistlicher ist, da kann auch ein blinkendes Kreuz kurz vor Ende nichts dran ändern.
Princess ist leider ziemlich inkonsequent. Als brutaler Actioner im Zeichentrick-Outfit macht er durchaus was her, als Drama versagt er aber.
5/10
Der Missionar August kehrt in die Heimat zurück, da seine Schwester, die Pornoqueen Princess, an Drogenmissbrauch gestorben ist. Princess hinterlässt die kleine Tochter Mia, um die August sich nun kümmert. Schon bald stellt August fest, dass Mia sich nicht normal verhält und offenbar missbraucht wurde. August nimmt sich vor, sich an Mias Peinigern zu rächen und den Namen seiner Schwester wieder reinzuwaschen, in dem er alle Princess-Produkte vernichten will...
Princess ist ein klassischer Zeichentrickfilm, was ziemlich ungewöhnlich ist, denn ein hartes Rache- und Missbrauchsdrama hat man vermutlich noch nicht oft in dieser Form gesehen. Der Zeichenstil ist dabei ziemlich karg und nicht gerade hübsch. Zudem mangelt es den Figuren an Mimik und sie bewegen sich nicht sonderlich flüssig. Hier kann der Film also nicht punkten.
Ab und an wird der Zeichentrick allerdings durch Realfilmschnipsel unterbrochen, die alte VHS-Videos über Princess' und Augusts Vergangenheit zeigen. Diese fügen sich gut ein und wirken gerade wegen ihrer niedrigen Qualität authentisch.
Das war es dann aber auch mit der Authentizität. August Entwicklung vom Missionar zum blutigen Rächer geht so fix, dass man sich besser nicht vorstellen möchte, auf welche Weise er Menschen "missioniert" hat. Die Bibel benutzte er sicher nicht zum lesen. Es ist zu keiner Zeit glaubwürdig, dass der schmächtige Geistliche eine Killermaschine sein soll.
Die Figuren bleiben oberflächlich, was auch ein wenig an der starren Mimik liegt. Lediglich die Realfilmschnipsel vermitteln mit ihren Rückblenden ein wenig Tiefe.
Die große Kontroverse des Filmes ist sicherlich der Umgang mit Sex und Gewalt. August verteufelt die Pornoindustrie, da sie seine Schwester ruiniert und seine Nichte geschädigt hat. Gewalt findet er aber offenbar gut. So sieht das auch der Film. Viel Sex gibt es nicht zu sehen, dafür umso mehr Blut. August führt die kleine Mia heraus aus einer Welt voller Sex, hinein in die Welt der Schmerzen. Er nimmt sie auf seinen Rachetouren mit und ermutigt sie sogar selbst zu töten.
Das ist natürlich höchst Zweifelhaft. Soll es auch sein. Doch der Film schafft es nicht richtig, die angewandte Gewalt zu verteufeln und kommt daher leider weniger geistreich und nachdenklich daher, als er gerne würde. An manchen Stellen ist er dann doch nur ein simpler Revenge-Streifen.
Wenigstens wird die Gewaltarie nicht mit einem Happy-Ending belohnt. Aber auch hier sind die Macher inkonsequent, zeigen sie nach dem Ende dann doch eine glücklich wiedervereinte Familie (im Himmel?).
Die gelegentlich eingestreute Kirchensymbolik ist übrigens auch völlig daneben. Man nimmt August eh nie ab, dass er Geistlicher ist, da kann auch ein blinkendes Kreuz kurz vor Ende nichts dran ändern.
Princess ist leider ziemlich inkonsequent. Als brutaler Actioner im Zeichentrick-Outfit macht er durchaus was her, als Drama versagt er aber.
5/10