Gerade gesehen:
Ninja Assassin
Story: Ninjas in Berlin! Und irgendein Interpol-Alte-Clan-Fehde-Quatsch...egal, Ninjas in Berlin!
Ansonsten so ein Film über den man nicht viel sagen braucht. Story egal, Schauspiel zweckmäßig, schön anzusehende Action und trotz ein paar Schwachen Stellen hin und wieder sehr hübsch anzusehende Bilder. ...Ach ja, und weil es in dem Film um Ninjas geht, gibt es ein paar cool unglaubwürdige Szenen über Ninjas die im Schatten unsichtbar sind. Oh, und Gore.
Auffallend doof waren eigentlich nur die (meisten) Computereffekte. Gibt zwar hin und wieder ganz nette Einsätze, aber meistens wird damit computeranimiertes Blut gemacht und ein Schweif hinter herumwirbelnden Waffen gezogen. Unnötig. (Wäre aber akzeptabel gewesen wenn in 3D...das ist seltsam, Ninja Assassin ist KEIN 3D Film, aber will wirklich wirklich gerne einer sein. Wer den Film sieht wirds verstehen).
Fazit: Kurzweilige Action der durchschnittsorte, aber mit ein paar schönen Bildern und Ninjas! In Berlin!
(zum Glück Film-Ninjas, echte Ninjas waren ja eher langweilig wie man so hört)
Gestern gesehen:
Defendor
Es geht um einen Möchtegern-Superhelden der zwar einiges austeilt, aber auch viel einsteckt, 15 Minuten Ruhm erntet und sich unabsichtlich echte Feinde macht, denen er nicht gewachsen ist.
Klingt wie Kick-Ass, ist nicht Kick-Ass, ist ein Indie Film mit Woody Harrelson von 2009. Und geht sowieso in eine andere Richtung.
Diesmal ist der Protagonist kein gelangweilter Comic-Nerd, sondern ein etwas unterbelichteter Naivling mit nem leichten Comicbuch und Familiendrama Knacks. Und unterstützt wird er nicht von einem seltsamen Superkiller-Duo, sondern von einer Psychaterin, seinem aufopfernd fürsorglichen Boss und einer drogensüchtigen Teenager-Nutte.
Und vorallem durch die Charaktere lebt "Defendor" auf. Harrelson spielt seinen Pseudo-Helden mit der Naivität eines Kindes, das zuviel Batman geschaut hat und mit Pfadfindermoral und höchst improvisierten Waffen auf die Jagd nach "Captain Industry" geht. Und für mich gibts da auch nicht viel zu sagen, wenns um symphatische Trottel geht ist Harrelson klasse.
Besonders gefallen hat mir auch Kat Dennings als genannte Teenie-Nutte, die einen sehr facettenreichen Charakter hat und nicht einfach mit einem Satz wegerklärt werden kann.
Die Story selbst ist eine Mischung zwischen quirliger Komödie, die ein bisschen realistischer mit der Frage "Wie kommt ein Superheld gegen die echte Welt an?" beschäftigt, und etwas dramatischeren Parts über Kaputte Menschen in einer fiesen Welt. Letzteres mag nicht vollkommen überzeugen, da das Drama hier überwiegend altbekannt ist und sich wegen der resultierenden Vorhersehbarkeit etwas zieht, aber es gibt immerhin hier ein paar gute Stellen und das ganze steht in guter Balance zu den wirklich lustigen Teilen des Films, die einwandfrei Spaß machen.
Und wenngleich das Ende in Sachen Handlung überraschend durchschnittlich ist, so verbreitet es doch eine nette Message über die guten und schlechten Seiten heroischer Selbsjustiz.
Durch den zeitnahen Deutschlandrelease (im Verleih schon erhältlich) mag Defendor wie ein alternatives Kick-Ass daherkommen, aber beide Filme gehen in sehr eigene Richtungen, stehen dabei auf eigenen Beinen und sind so eher komplementär als Konkurrierend.
Für sich allein ist Defendor ein witziger und einfach "schöner" Film, nicht nur für Comic-Fans.