Wiedermal ein kleines Paket der zuletzt gesehenen Filme:
Die Stadt der Blinden
Ein Mann erblindet urplötzlich am Steuer seines Wagens. Die Ärzte sind ratlos, da diese Form einer weißen Blindheit unbekannt ist. Die Krankheit ist ansteckend und immer mehr Menschen laufen blind durch die Straßen. Um die Epidemie einzudämmen, werden kurzerhand alle Infizierten in ein Lager gesteckt. Unter den Blinden im Lager ist jedoch eine Sehende, die sich nicht von ihrem Mann trennen wollte.
Immer mehr Menschen werden eingeliefert. Die Lebensbedingungen werden immer schlechter, die Lebensmittel knapper, kriminelle Strukturen bilden sich...
Sehr gelungener Endzeitfilm, der es schafft zu schockieren und zu bedrücken, ohne übertrieben drastische Bilder zu zeigen. Gewalt wird immer nur angedeutet.
Die Schauspieler machen ihren Job sehr gut. Neben der einzigen Sehenden (Julianne Moore) sind besonders all die Darsteller der Blinden hervorzuheben. Ich stelle es mir schwierig vor, während der gesamten Dreharbeiten niemanden mit den Augen zu fokussieren...
Einzig die Musik stellt mich nicht zufrieden, da sie oft unpassend wirkt. Entspanntes Bongo-Trommeln nimmt eher den Schecken einer Vergewaltigung, als dass sie zur Betroffenheit beiträgt...
Dennoch sehr guter Film!
9/10
Re-Cycle
Eine Schriftstellerin, die durch ihre Liebesromane berühmt wurde, versucht sich an einem Roman über Geister. Anfangs will ihr nichts einfallen, als ihr plötzlich selbst mysteriöse Dinge passieren. Das erlebte beflügelt ihre Phantasie und ihr Buch nimmt Form an. Doch was sie schreibt, wird wahr. Bis sie sich irgendwann selbst in einer bizarren Welt wiederfindet...
Der Film beginnt als Standard-Asia-Horror-Film. Klassische Schockmomente, angsteinflössende Anrufe, die übliche Geisterfrau mit den langen, schwarzen Haaren, etc.
Doch sobald die Parallelwelt betreten wird, bietet sich ein ganz anderes Bild. Eine surreale Szenerie wechselt sich mit der nächsten ab. Der Film geht ab da eher Richtung Mystery. Seltsame Figuren und Monster bevölkern bizarre Orte, die allesamt wunderschön anzuschauen sind. Die Effekte sind sehr gut, nur am Make-Up der Zombies(?) hätte man arbeiten können.
Die Story, die über lange Zeit verwirrend wirkt, wird am Ende völlig zufriedenstellend und mit einem überraschendem Twist aufgeklärt.
Sehenswert für aufgeschlossene Horror- und Mystery-Fans, die sich gerne von beeindruckenden Bildern berauschen lassen.
Eine Warnung gibt es noch für Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch hatten. Da könnte der Film vielleicht Traumata wecken...
8/10
Southland Tales
Tja, die Handlung innerhalb weniger Sätze wiederzugeben, ist unmöglich...
Es geht um eine fiktives Amerika nach einem Atomschlag und dem dritten Weltrkieg, das Ende der Welt, eine alternative Energiequelle, marxistische Rebellen, einen Riss im Raumzeitgefüge, Wahlkampf, totale Überwachung, Drogen, Verschwörungen, Sex, durchgeknallte Kriegsveteranen, ein hellseherisches Drehbuch und korpulierende Geländewagen.
Und sicher noch um einiges mehr, das ich vergessen habe.
Der einstmals schlechteste Film in Shikamarus Sammlung (bis ich ihn davon erlöste), ist so dermaßen überladen, dass man ihm beim ersten Sehen niemals ganz erfassen und verstehen kann. In 140 Minuten gibt es genug Ideen für einen ganzen Haufen Filme. Die sind allerdings alle irgendwie wichtig und miteinander verstrickt. Der Zuschauer muss sich mit gut 20 Figuren auseinander setzen, die alle wichtige Rollen spielen. Folge davon: Bereits nach dem Intro versteht man nur noch Bahnhof, was sich im weiteren Verlauf nur noch verschlimmert.
Trotzdem fühlte ich mich gut unterhalten. Der Film ist nämlich zu keiner Minute langweilig und die eigenwillige zusammengewürfelten Schauspieler (The Rock, Sarah Michelle Gellar, Sean William Scott, Justin Timberlake, Christopher Lambert, ...) machen ihren Job allesamt gut. IMO die beste filmische Leistung von Dwayne "The Rock" Johnson so far.
Alles ist so durchgeknallt, dass der Film wirklich spaß macht, wenn man sich denn darauf einlassen und den Plot mal weglassen kann.
Der gibt übrigens tatsächlich Sinn, wenn man sich das ganze nochmal anschaut und am besten noch eine Inhaltszusammenfassung aus dem Netz hinzuzieht.
Diesen Film zu bewerten, fällt echt schwer. Handwerklich ist er gut gemacht. Die Musik (von Moby) ist auch sehr stimmig. Einzelne Szenen sind sehr gut. Nur die Handlung bleibt eine Katastrophe.
Objektiv also:
5/10
Da ich persönlich aber auf irres Zeug stehe und diesen Film eher als Kunstwerk denn als Unterhaltung sehe, für mich:
8/10