skorpie hat folgendes geschrieben:
Tja die lieben Prüfstellen und die Medien keine Ahnung, aber Hauptsache entscheiden was schlecht und was gut ist bzw. mitreden wollen.
Die Pruefstellen haben mehr Ahnung als die meisten ahnen und die Einstufungen sind meiner Meinung nach auch meistens gerechtfertigt.
Siehe Berichterstattung über Onlinerollenspiel WOW im ZDF - wie schlecht Onlinerollenspiele doch sind - als Beispiel haben sie dann einen Spieler gezeigt, der seine Schule vernachlässigt, weil er mit seinen Orc spielt - nur das der Orc eigentlich ein Troll war (so viel zur Recherche) und der Junge noch nicht wirklich lange gespielt haben kann (Ausrüstung). Die Eltern hilflos und wissen nicht weiter, tja sollten es mal mit Erziehung probieren.
So arbeiten die Medien nun mal. Ziel ist es ein Thema/Problem in einem Beitragsblock so rueberzubringen, dass die Grundproblematik dem normalen Zuschauer vermittelt werden kann. Was bei solchen Berichten (ich klammer jetzt mal die rein sensationsgeilen Berichte aus) ruebergebracht werden soll, ist, dass es ein Problem gibt, dass viele Leute (nicht nur Jugendliche) in virtuellen Welten aufgehen und den Rest darueber vergessen. Diese virtuellen Welten koennen klassische Videospiele (ich hab vor 20 Jahren schon zu hoeren bekommen, dass ich sozial abstumpfen werde weil ich zu oft vor dem Computer hocke), Online-Games, aber auch virtuelle Kommunikationsmittel wie IRC sein.
Frueher hab ich solche Vorurteile (waren sie aus meiner Sicht) weit von mir gewiesen, aber mittlerweile faellt mir selber auf, dass ich diesen Trend selber wahrnehme. Immer mehr Leute, junge wie alte, raeumen dieser virtuellen Welt mehr Raum in ihrem Leben ein, als gut ist (zumindest meiner Meinung nach).
Früher sind die Kids rausgegangen und die Eltern haben trotzdem nachgefragt was wo wie gemacht wird, heute sitzen die Kids schon in der Wohnung und da sollte eine Kontrolle ja schon möglich sein.
Ich hab frueher bei gutem Wetter auch draussen meine Huetten gebaut, bin durch den Wald etc und bei schlechtem Wetter haben wir halt vor den Daddelkisten gezockt (VCS 2600, 8bit-Rechner etc). Was wir damals gemacht haben, sei es draussen in der Natur oder vor den Daddelkisten, hat sich auch damals der Kontrolle meiner Mutter entzogen, Kinder sind da ja erfinderisch Ausreden etc zu erfinden. Der Unterschied zwischen damals und heute ist meiner Meinung nach eher, dass den Kindern nicht mehr so wie frueher grundlegende Werte vermittelt werden, zumindest ist das meine Interpretation. Zumindest scheint sich da ein genereller gesellschaftlicher Wandel bezueglich der Wertvorstellungen zu vollzuziehen. Damals[tm] hatte ich z.B. noch nen schlechtes Gewissen, wenn ich die Schule geschwaenzt hatte, auch ohne, dass das meine Mutter mitbekommen hat. Rede ich mit Kids von heute, dann kennen die nen schlechtes Gewissen wegen sowas ueberhaupt nicht...
Keef