Die Spiele, die ich bisher aus dem Zoni-Shop bekommen habe, waren immer in korrektem Zustand. Hängt aber auch damit zusammen, dass es fast immer Neuware ist, also Games, die noch unberührt (in Folie eingeschweißt) sind. Beim alten Shop waren es ja meist gebrauchte Spiele und Filme. Halbwegs aktuelle Games zu bekommen, war übrigens auch im alten Shop nicht einfach. Das Angebot war zwar riesig und auch wesentlich aktueller, aber von den echten Top-Titeln waren dann häufig nur jeweils ein Exemplar auf Lager, das sehr schnell vergriffen war. Damals haben im Zoni-Shop ja noch etliche User eingekauft, weil viele von denen was geschrieben und sich Zonies verdient haben.
Grundsätzlich glaube ich nicht, dass es den News- und Lesertest-Usern hauptsächlich darum geht, Zonis zu verdienen. Eigentlich geht es mehr darum, andere Spieler zu informieren (auch über Videospiele, die weniger bekannt, aber spielenswert sind), seine eigene Meinung kundzutun und seine eigenen Sachen zu veröffentlichen. Seiten wie Gamezone und Gamersglobal boten und bieten diese Möglichkeit. Bei Gamersglobal bekommt man nach meinen Infos sogar Geld dafür (allerdings nur für News, Reviews können User dort meines Wissens nicht veröffentlichen), wenn es auch nicht viel ist. Aber ob ich ein Spiel nun durch Zonis oder Geld erwerbe, ist ja eigentlich egal.
Man kann hier auch offizielle Reviews schreiben. Dann erhält man einen aktuellen Titel, den man testen, über den man ein Review schreiben/veröffentlichen und danach auch behalten kann. Ein Videospiel, das bei Verkaufsstart 45 € (PC-Spiel) bis 65 € (Konsolen-Spiel) kostet, kann man also nicht nur pünktlich zum Release zocken, sondern auch noch behalten. So gesehen macht kein Tester was umsonst. Alternativ müsste man sich ins Kaufhaus begeben und die Scheine an der Kasse abgeben, um das Spiel zu bekommen.
Sly Boots hat dennoch Recht. Denn man muss schon fragen, woraus der User-Autor heute noch seine Motivation beziehen soll. Die Bewertungen sind abgeschafft (zugegebenermaßen hat davon in den letzten Jahren eh kaum noch ein User Gebrauch gemacht, von daher eigentlich egal), die Klicks werden nicht mehr angezeigt (bis vor einigen Jahren konnte man sich noch sagen: "Wow, meine News haben 10.000 User gelesen!") und es gibt auch kaum noch Kommentare. Mit anderen Worten: Das Feedback fehlt. Von daher wäre der Zoni-Shop heute eigentlich viel wichtiger als früher, denn mittlerweile ist das noch der einzige "Lohn".
Es ist klar, dass man für die paar noch verbliebenen Aktivisten kein riesen Angebot bereit stellt. Dennoch bekommen Spiele-Verlage wie Computec jeden Monat Dutzende neuer Titel auf den Tisch. Und zwar so viele, dass die Redaktionen gar nicht alle davon testen können (besprochen werden - man sieht es ja auch hier auf GZ - zumeist nur noch die Blockbuster-Games). Da bleibt also ständig was an Neutiteln übrig, und wenn es vielleicht nur ein paar Adventures sind, die die breite Masse nicht so ansprechen und die deshalb nicht behandelt werden und "übrig" bleiben. Und zumindest diese übrig gebliebenen Games könnte man doch am Ende des Monatas in den Shop stellen. Dann würde der ständig um aktuelle Titel ergänzt und würde auch langfristig etwas anwachsen.
Ich persönlich glaube, dass sich Computec deshalb nicht in diese Richtung anstrengt, weil die sich sagen "Es geht doch auch so". Das "alte Gamezone" basierte im Artikel-Bereich zu 90 % auf User-Content, deshalb wurde man als aktiver User geschätzt und hofiert. Mittlerweile liefert die Redaktion 99 % aller Artikel und füllt damit Seite. Man ist auf User-Content also nicht mehr angewiesen, jedenfalls nicht mehr in dem Maße. Wozu sollen die also noch viel unternehmen?