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Manhunt beschlagnahmt

@rams-es:
Aber ist es nicht genau dieses Argument, dass es einen Unterschied macht ob man staatlich legitimiert Tötet oder aus eigenem Willen, mit dem man die Völker in den Krieg schickt? Derweil gab es bis dato keinen moralisch gerechtfertigten Krieg, was das Argument ad absurdum führt. Damit ist und bleibt Mord ein Mord, egal ob in Soldatenuniform oder im Trainingsanzug ausgeführt, dem Opfer ist das egal. Eben deswegen konnten so einfache Bilder ja so gigantische Wirkung haben, dass sie ganze Kriege beendeten, die nämlich niemand haben wollte, außer die Rüstungskonzerne. Denn du kannst keinem Menschen der Welt erklären warum man Kinder im Irak verstümmelt damit unsere Motoren brummen. Und erst recht kannst du diesen Kindern nicht verdenken, dass sie alles daran legen werden uns zu schaden, denn wir haben ihr Leben zerstört und dafür werden sie sich rächen, wenn sie überleben. Nur gut, dass wir noch genug Chemie haben um sie alle umzubringen. Mord bleibt es trotzdem wenn ein ausgebildeter Soldat auf unbewaffnete Zivilisten schießt, Bomben schmeisst oder ihnen ihr Land zerstört. Oder warum kommen die Soldaten als seelische Wracks zurück? Etwa weil sie sich für moralisch einwandfrei halten, oder doch gemerkt haben was sie angerichtet haben? Nenene, das Töten eines Menschen ist Mord, auch wenn es mir Vater Staat befiehlt, dann ist es nämlich ein Auftragsmord. Klar, dass Vater Staat das anders sieht, aber der hat sich noch nie um das Wohl eines Soldaten gekümmert.

Ansonsten sagtest du ja was auch ich meinte, dass es überhaupt nicht stimmt, dass die Medien heute so brutal wären, das Gegenteil ist der Fall. Und DAS ist moralisch verwerflich, sich hier über eine fiktive Vergewaltigung aufzuregen während es absolut in Ordnung ist ganze Völker ihrer Lebensgrundlage zu entziehen.


8) Pitlobster
 
pitlobster hat folgendes geschrieben:
Und ich glaube das ist genau das was CharLu sagen wollte, dass es unklug ist sich über solche Spiele aufzuregen solange es diese Verbrechen noch im tatsächlichen Leben gibt und sich darüber keiner aufregt.

;) Pitlobster

Grüssings von CL, genau in diese Richtung zielt es ab .. versuche, die Umwelt, das reale Geschehen nachhaltig zu beeinflussen und nicht die Folge davon zu bekämpfen - das bringt nichts.
Danke für die Ausführung, Pit ..
 
Van_Helsing hat folgendes geschrieben:

pitlobster hat folgendes geschrieben:
Und ich glaube das ist genau das was CharLu sagen wollte, dass es unklug ist sich über solche Spiele aufzuregen solange es diese Verbrechen noch im tatsächlichen Leben gibt und sich darüber keiner aufregt.

;) Pitlobster

Grüssings von CL, genau in diese Richtung zielt es ab .. versuche, die Umwelt, das reale Geschehen nachhaltig zu beeinflussen und nicht die Folge davon zu bekämpfen - das bringt nichts.
Danke für die Ausführung, Pit ..

Und nochmal: Wie wäre es denn, wenn man die Umwelt und das reale Geschehen beeinflusst so gut es geht UND auch ein bisschen darauf achtet dass die Folgen nicht ausarten. Wie gesagt, Gewalt wird es IMMER geben da kann man machen was man will. Solche Spiele kann man aber immerhin noch eher zurückweisen. Daher in der realen Welt gucken was abgeht UND sich gegen solche Games einsetzen. Denn diese "Folgen" wird man zwar auch nie ganz los, wenn man die Ursache nicht weg bekommt, aber da diese wohl nie wirklich verschwinden wird, ist es meiner Meinung nach auch sinnvoll gegen die Folgen anzugehen und diese so gut es geht zu dezimieren bzw. nicht ausarten lassen ;)
 
Wenn es Gewalt immer geben wird, wird es auch immer "Spiele" mit Gewaltinhalt geben, das fängt mit den römischen Arenen und noch früher an und ist im Moment eben bei Manhunt angelangt. Was dir besser gefällt sollte klar sein.
Wieso wir aber so etwas brauchen? Damit die perversen befriedigt werden, nur wer das Spiel nicht aus solchen Motiven, sondern aus Spaß am Spiel spielen will wird halt genauso getroffen, obwohl er imho moralisch nicht so verwerflich handelt.
Und dadurch sind ja quasi Undschuldige betroffen.
Ich kann auf die Straße gehen und für Frieden demonstrieren, dafür sorgen, dass in der Realität keine Menschen mehr sterben müssen und meinen Blutdurst, sofern ich diesen denn verspüre, im nächsten Moment mit Manhunt stillen.
Is dann Manhunt eine Folge von Gewalt?
 
Nein, ist es nicht. Das Problem ist auch nicht, dass es Spiele mit Gewalt gibt. Das Problem, zumindest mein Problem, ist, dass der Gewaltgrad in Games eben immer mehr zunimmt.
ICh hab ja auch nix dagegen wenn es mal so richtig kracht und geballert wir. Auch gegen rote Farbe habe ich nichts. Aber Manhunt war einfach einen Nummer krasser. Belohnt zu werden, je brutaler man ist, da stimmt einfach was nicht.

Die Atmosphäre-sehr sehr gut, packend.
Grafik- ordentlich

Das alles wäre es aber auch ohne diesen extreme Gewaltfaktor gewesen, nur dann hätte es sehr viel weniger Leute interessiert.

Und ja, mir ist es auch lieber wenn man die reale Gewalt bekämpft und abschafft und ich trete genauso dafür ein wie ich auch dafür eintrete, dass man extreme Gewalt in Games eindämmt.
 
WIZ hat folgendes geschrieben:

Und ja, mir ist es auch lieber wenn man die reale Gewalt bekämpft und abschafft und ich trete genauso dafür ein wie ich auch dafür eintrete, dass man extreme Gewalt in Games eindämmt.

Genau das meinte ich. Man kann sich ja auch für beides einsetzen! ;) Die Ursache wird es immer geben, also ist es auch nicht sinnlos die Folgen zu bekämpfen!
 
WIZ hat folgendes geschrieben:

Ich gebe zu, ich kann dir nicht folgen...
Ind em Falle also einfach mal: Ja! Gute Idee.
Und am besten sollten sie alle mit R.A.V.W. bewaffnet sein und ständig I.B.W. schreien

Genau!
 
@pit

Aber ist es nicht genau dieses Argument, dass es einen Unterschied macht ob man staatlich legitimiert Tötet oder aus eigenem Willen, mit dem man die Völker in den Krieg schickt? Derweil gab es bis dato keinen moralisch gerechtfertigten Krieg, was das Argument ad absurdum führt.

1. Moralische richtige Kriege hat es in der Geschichte schon einige gegeben, falls man einen Krieg in irgendeiner Weise moralisch nennen könnte. Jedenfalls kann man bestimmte Folgen als moralisch richtig ansehen. Aus moralischen Gründe ist alllerdings noch kein Krieg geführt werden.
2. An dieser Stelle muß ich einfach Augustinus und Thomas von Aquin auspacken, zumal auch noch der gute alte Cicero mit von der Partie ist.

Gerechte Krieg - bellum iustum
1. Der Krieg muss von einer legitimen Autorität, z.B. Papst oder Kaiser, angeordnet sein.
2. Es muss eine gerechter Kriegsgrund (causa iusta) vorliegen, hervorgerufen durch eine Unrechtshandlung des Gegners.
3. Die Krieger müssen von einer guten Absicht (rectae intentiones) geleitet sein, insbesondere christliche Liebe und Barmherzigkeit.

Unterschieden wird dabei zwischen dem Recht zum Krieg (ius ad bellum) und dem Recht im Kriege (ius in bello). Im ius ad bellum sind v.a. drei Prinzipien entscheidend: (1) die Anordnung des *Krieges durch eine rechtmäßige Autorität, (2) das Bestehen eines gerechten Grundes, (3) die Führung des Krieges mit der rechten, auf die Wiederherstellung der Friedensordnung geführten Absicht. Wichtigste Prinzipien im ius in bello sind die Verhältnismäßigkeit der Mittel
und die Immunität der Nichtkombattanten.

3. Hier noch etwas mehr Futter zum Thema :
http://www-hotz.cs.uni-sb.de/home/oertzen/Geschichten/gerechterKrieg.htm


Damit ist und bleibt Mord ein Mord, egal ob in Soldatenuniform oder im Trainingsanzug ausgeführt, dem Opfer ist das egal.

1. Mord ist die durch besondere sozialethische Verwerflichkeit charakterisierte vorsätzliche Tötung. Als die Verwerflichkeit kennzeichnende Mordmerkmale nennt §211 StGB Tatmotive (Mordlust, Befriedigung des Geschlechtstriebs [sog. Lustmord], Habgier und sonstige niedrige Beweggründe), die Art der Tatausführung (heimtückisch, grausam, Verwendung von gemeingefährl. Mitteln) und Ziele der Tötung (um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken). Mord ist mit lebenslanger Freiheitsstrafe bedroht..., und unterliegt keiner Strafverfolgungsverjährung. Straffrei hingegen ist der Selbstmord. Ein Soldat hat im seltensten Fall einen Vorsatz eine bestimmten Gegner zu töten, deswegen Totschlag.
2. Aus Sicht eines Opfers ist es immer Tötung, denn ein Opfer kann in den meisten Fällen nicht beurteilen aus welchen Beweggründen es getötet wird. Das Ergebnis ist allerdings in beiden Fällen das gleiche.

Eben deswegen konnten so einfache Bilder ja so gigantische Wirkung haben, dass sie ganze Kriege beendeten, die nämlich niemand haben wollte, außer die Rüstungskonzerne. Denn du kannst keinem Menschen der Welt erklären warum man Kinder im Irak verstümmelt damit unsere Motoren brummen.

Wer verstümmelt bzw. -e denn die Kinder im Irak?

Und erst recht kannst du diesen Kindern nicht verdenken, dass sie alles daran legen werden uns zu schaden, denn wir haben ihr Leben zerstört und dafür werden sie sich rächen, wenn sie überleben.

So makaber das klingen mag, aber ich sowieso dafür alles gründlich zu machen!:halo:

Mord bleibt es trotzdem wenn ein ausgebildeter Soldat auf unbewaffnete Zivilisten schießt, Bomben schmeisst oder ihnen ihr Land zerstört.

Siehe weiter oben.

Ansonsten sagtest du ja was auch ich meinte, dass
es überhaupt nicht stimmt, dass die Medien heute so brutal wären, das Gegenteil ist der Fall. Und DAS ist moralisch verwerflich, sich hier über eine fiktive Vergewaltigung aufzuregen während es absolut in Ordnung ist ganze Völker ihrer Lebensgrundlage zu entziehen.

D'accord, ich reagiere aber weiter mit relativem Unverständis auf die Aufregung, die das Verbot eines höchstens mittelmäßigen Spiels auslöst.
 
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