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Ist ein DDR-Grenzshooter moralisch vertretbar?

Pitlobster

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Der Medienkunst-Student Jens M. Stober hat mit 1378 (km) ein äußerst umstrittenes Spiel entwickelt, das gerade bei der Politik auf wenig Verständnis stößt. Bei dem Titel aus der Ego Perspektive handelt es sich um ein Multiplayer-Spiel für bis zu 16 Teilnehmer. Dabei kann man entweder in die Rolle eines DDR-Flüchtlings oder eines Grenzsoldaten schlüpfen.

Jens M. Stober dazu: "In dem Spiel kann man sich selbst hinterfragen: Wie verhalte ich mich? Man kann zu dem Schluss kommen: Ich schieße nicht auf meine eigenen Landsleute. Einige werden zwar erstmal einfach drauflos ballern. Dann aber kommen sie vor Gericht - und wenn es dann auch nur bei einem klick macht und er ins Nachdenken kommt - dann habe ich schon etwas erreicht."
 
ich finde es gar nicht verkehrt dieses thema in einem spiel zur sprache zu bringen. er will damit eben den leuten damit zeigen das es eine schwere zeit für die deutschen war. ich denke das die politiker mal wieder nur über reagieren, wie so oft und nur das format ego shooter sehen und gleich wieder killerspiel hinein interpretieren. ich finde es eine schande, das jemand den opfern von damals gedenken will und diese art von kunst, wieder durch die engstirnigkeit der menschen zu nichte gemacht wird. für mich ist es in ordnung und würde mich freuen wenn der junge student einige menschen damit erreicht und in ihrem denken umlenkt.
 
Die Idee mag ja ehrenwert sein, aber das gesamte Konzept ist völlig naiv. Das Spiel geht davon aus, dass ein totalitärer Staat (wenngleich diese Bezeichnung in Bezug auf die DDR arg schwammig ist) zwangsläufig fällt und etwaige Verbrecher sich hinterher zu verantworten haben. Würde die DDR aber noch stehen, dann wäre ganz sicher erst mal keiner der "Mauerschützen" vor Gericht gelandet - womöglich hätte es noch Auszeichnungen gegeben. Wie einige Leute bereits in einem anderen Thread zum Thema (nach einer, zugegeben, verdammt dämlichen Aussage meinerseits) angemerkt hatten, wären dann wohl eher die Leute vor Gericht gelandet, die NICHT geschossen hätten. Damit ist die gesamte Dynamik hinter dem Spiel hinfällig.
 
Für mich ist das Spiel unter "Kunst" einzuordnen und nicht unter Kategorien wie "Killerspiel" oder "menschenverachtend".

In diesem Sinne...
 
Ich finds Bullshit, so einen Müll zu entwickeln!
Ich selbst mag seit jeh her Shooter und spiele sie selbst fast nur uncut.
Aber so etwas... für mich die pure Dämlichkeit.
Provoziert viele Menschen und hat einfach keinen Sinn.

Da hilft es auch nicht sich hin zu setzen und zu sagen:
"Ja aber man muss ja nich so unbedingt wenn man denn gerade nich so unbedingt will, also is jedem selbst überlassen... blablabla..."
Schwachsinn!!!
Entweder will der Jung bekannt werden oder hat nen Schaden im Kopf!
Kunst hin oder hier!

Ich stehe auf sämtliche 18er Titel die sich durch die Konsolengenerationen schlängeln, aber so etwas ist einfach nur eine unnötige dumme Entwicklung und stellt uns als Spieler (in der Öffentlichkeit!!!) wieder auf eine neue Stufe der Wiederwärtigkeit!

Was kommt denn als nächstes??
Third Reich - The Game ???
"Vergast so viele Juden wie möglich... ABER ihr müsst ja nicht, also nicht wenn ihr nich wirklich unbedigt wollt. Ihr könnt auch mit ihnen versuchen weg zu rennen..."
Aber hey, es ist ja Kunst! ;)

Also manchmal muss man sich echt an den Kopf fassen... :crazy:
 
@ Hilly the Kid

Aber wehe es werden Shooter wie "Call of Duty", "Left 4 dead" etc. an den Pranger gestellt. - Dann soll man plötzlich alles nicht so ernst nehmen, sind ja nur Games...


In diesem Sinne: Ja, tomk, fällt mir auch auf. Manche Menschen werden aus den untershiedlichsten Gründen plötzlich päpstlicher als der Papst...
 
Marco A hat folgendes geschrieben:

@ Hilly the Kid


Aber wehe es werden Shooter wie "Call of Duty", "Left 4 dead" etc. an den Pranger gestellt. - Dann soll man plötzlich alles nicht so ernst nehmen, sind ja nur Games...


In diesem Sinne: Ja, tomk, fällt mir auch auf. Manche Menschen werden aus den untershiedlichsten Gründen plötzlich päpstlicher als der Papst...


Naaaajaaaa, ist halt immer Ansichtssache.
Aber das Ding find ich schon Grenzdämlich!
Aber hey... so is das nun mal mit der Ansichtssache ;)

PS:
Vom Member zum Papst!!
YEAH BABY!!! :bigsmile:
 
Ich finde es in der Form überflüssig. Das Spiel läuft darauf hinaus, das man 1 Entscheidung fällt. Schiessen oder nicht schiessen. Dies wird im Spiel so dargestellt, dass das eine falsch ist, da diese Entscheidung negative Konsequenzen nach sich zieht, und das andere richtig ist, da dann keine negativen Folgen auftreten. Dieses schwarz-weiss Schema gefällt mir nicht.
 
Hilly the Kid hat folgendes geschrieben:

Marco A hat folgendes geschrieben:

@ Hilly the Kid


Aber wehe es werden Shooter wie "Call of Duty", "Left 4 dead" etc. an den Pranger gestellt. - Dann soll man plötzlich alles nicht so ernst nehmen, sind ja nur Games...


In diesem Sinne: Ja, tomk, fällt mir auch auf. Manche Menschen werden aus den untershiedlichsten Gründen plötzlich päpstlicher als der Papst...


Naaaajaaaa, ist halt immer Ansichtssache.
Aber das Ding find ich schon Grenzdämlich!
Aber hey... so is das nun mal mit der Ansichtssache ;)

PS:
Vom Member zum Papst!!
YEAH BABY!!! :bigsmile:



Sicher ist das Ansichtssache. - Aber es gibt haufenweise Menschen, die ändern ihre Ansichten zum selben Thema gerade so wie es ihnen in den Kram passt.

Entweder man sieht Videospiele als eine Art Kunstform an, oder eben nicht.


Ich finde es viel schlimmer, das es im TV-Programm "DDR-Shows" noch und nöcher gibt, die den ehemaligen Nachbarstaat als "lobenswert" und "gutherzig" anpreisen, mit Gewinnspielen, großen Bühnen, Künstler aus dem Osten etc. p.p.. - So wird der Eindruck eines Staates vermittelt, in dem alles wunderbar lief und die Menschen alle glücklich waren.

Und wenn dann der Schrecken der Mauer und die Abartigkeit der Grenzsoldaten präsentiert wird, dann ist das plötzlich geschmackos!? - :crazy:



In diesem Sinne: Vor ein paar Jahren waren Jugendschützer noch mit Gewalt einverstanden, wenn der Spieler Konsequenzen seiner Taten in den Games erfährt. - Heute hinterfragt man so etwas nicht mehr. Sobald auf dem Schirm eine Waffe und rote Farbe zu sehen ist, werden die Scheuklappen aufgesetzt und los geht es mit dem plakativen Niedermachen!
 
Hmmmm,

ich weiss nicht ob man da immer so konsequent sein muss.
Ich bin nicht der Meinung, das wenn ich ein Uncut Spiel gut finde ich alle gut heissen muss.
Genau so wenig sag ich, dass in der DDR alle Mist war, noch dass alles gut war.
Das wohl ganz bestimmt nicht!!!!
Da ist ne ganze Menge Mist abgegangen da drüben, aber dennoch darf ein Musiker ausm Osten hier doch immer noch Spaß an seiner Musik haben.
Auch wenn die ganze Show drum herum eigentlich nur ein einziger mediengeiler Fake ist.

Das mein ich mit der Ansichtsache...
Ich find es wirklich schwierig ein zu Ordnen.
Nur weil man eine Sache mag, muss man halt nicht alles mögen.
Ich steh auf Shooter, finde dessen Grundidee hier halt aber immer Bullshit :bigsmile:
 
Nunja, was heisst "konsequent"!? - Ich denke schon das man nicht "Hü und Hott"-Technisch seine Meinung ändern sollte. - Man sieht ja bei der Politik was für Konsequenzen das hat! ;)



Ich wollte übrigens nicht ausdrücken, das DU der Meinung meines letztes Beitrages bist.

Ich finde es nur erschreckend das (auf die DDR und das aktuelle Spiel bezogen) der DDR-Staat sehr häufig als "Nostalgie-Praline" verkauft wird. - Die Mädels und Jungs da drüben hatten ein sauschweres Leben, welches von Politikern übelster Sorte regiert wurde.
Und wenn dann ein Spiel wie 1378(km) erscheinen soll, dann schreien plötzlich alle auf.
Alleine schon an dem Titel des Spiels kann man festmachen, das der Entwickler nicht einfach nur dumm-sabbernd vor seinem PC hing, sondern sich Gedanken gemacht hat.

Und davon mal abgesehen finde ich gibt es viel schlimmere Games, als diesen DDR-Shooter, der technisch gesehen nun wirklich nicht auf der Höhe der Zeit ist.

In diesem Sinne: Wenn der Junge ein Buch drüber geschrieben hätte, wäre der Aufschrei wahrscheinlich nicht da gewesen. - Im Kopf ist halt alles erlaubt! ;)
 
Die Idee ansich ist vielleicht gar nicht so schlecht, nur finde ich es eher unpassend, ein solches Spiel als reinen Multiplayer-Shooter zu entwickeln. Wenn man die Thematik richtig angepackt hätte, mit einem interessanten Storymodus, welcher das Leben eines Ostbürgers thematisiert, der als junger Mann zur NVA und zum Grenzschutz muss, von den dortigen Leuten dann auf seine Aufgaben eingeschworen wird usw., wäre es mit Sicherheit ein interessanter Titel. Aber reines MP-Spiel? Wird am Ende eh nur von schießwütigen gespielt, die Lust haben auf ein paar Flüchtlinge zu schießen.
 
Ich finde politische Themen gehören in keinem Computerspiel...Aber jeder sollte selber wissen, was er spielt.
 
Ich finde das die Kunst alleine nicht für alles herhalten kann, sonst könnte man auch argumentieren das Pornographie oder das wahllose abschlachten von Menschen in den Spielen, Kunst sei und genau das kann es irgendwo nicht sein finde ich.

Kunst sollte finde ich eben nicht alles dürfen und in einem Grenzshooter sehe ich persönlich irgendwo nicht wirklich einen Sinn. In meinen Augen handelt es sich hierbei nicht um ein Spiel das die Leute spielen werden weil es so toll ist, sondern höchstens weil es in den Medien derzeit jeden Tag erwähnt wird.
 
Dass Kunst alles darf, wissen wir spätestens seit dem Wiener Aktionismus. Wenn dort unter dem Deckmantel der Kunst sich auf der Bühne in Scheiße, Kotze und ****** gewälzt wurde, dann war das bekanntlich sozialkritisch. Meiner Meinung nach kann Kunst viel - nur muss dann auch a) die Intention transparent und b) das Ganze bis zum Ende durchdacht sein.
 
@ Evil

Ich sag mal so: Besser hätte ich meine Meinung nicht aufschreiben können.
 
Gegenfrage:
Sind 2. Weltkriegsshooter wo deutsche immer abgeschlachtet werden, das immer?


Ich glaube nicht, also warum wird da jetzt so ein Aufstand gemacht?
Weil mal wieder alles was aus den USA kommt, super, toll, prima ist...aber sobald ein Deutscher etwas macht, ist es böse oder ein rassist oder was weiß ich schlimmes, das ist echt zum Kotzen.
Sagt man Fakten, ist es auch gleich wieder rechtsradikal...so ein Bockmist mit unserer verkackten Gesellschaft.


@Evil Wraith
Was die haben sich in das gewälst?
Ernsthaft? Das ist doch keine Kust, das ist ein Fetisch...wie du schon sagst, Deckmantel.
Aber so machen es unsere Politiker ja auch, aber unser dummes Volk? Glaubt es...
 
Ich denke es wird sich in den nächsten Tagen rausstellen dass es hier nicht um das Spiel ansich, sondern um die reaktionen der Öffentlichkeit geht.

Seien wir mal ehrlich, die Umsetzung ist alles andere als gelungen, der Lehrgehalt mehr als fragwürdig.
Zudem gab es jetzt nicht wirklich einen Grund den Release zu stoppen.
Es wurde eine Diskussion ausgelöst; und genau das sollte erreicht werden denke ich.
 
Was ich an der ganzen Sache nicht verstehe - zu nem Shooter gehört für mich beidseitige Aggression... nehmen wir mal Gears, da gibts die bösen Aliens, die ballern zurück und deswegen müssen wir sie erschießen. Mir ist aber nicht bekannt, das DDR Flüchtlinge mit Bazookas auf die Grenzposten losgegangen wären, also wo ist der Sinn, und wo ist das Spiel? Heißt das, man läuft als Grenzsoldat umher und schießt auf Wehrlose - oder lässt es eben sein und sieht die Flüchtlinge massenhaft an sich vorbeiströmen? Abgesehen von allen moralischen Bedenken - was soll das Ganze?
 
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