Ich habe das Spiel jetzt endgültig eingemottet und zocke wieder Fallout 3, Zeit für ein abschliessendes Fazit.
Drei Durchgänge habe ich absolviert. Drei Durchgänge? Nicht ganz, habe nur ein Mal den Abspann gesehen, in den anderen zwei konnte ich verschiedene Missionen nicht absolvieren, aber in allen habe ich das Spiel schlagartig entnervt mit einem Massaker beendet, um endlich Leben in die Bude zu kriegen.
Ich habe mir zwar das Gameplay erträglich gemacht, indem ich jeweils in Drei-Stunden-Takt alles installierte, was der NVNexus an Neuem zu bieten hatte und lernte dabei gar, selbst am GECK rumzuschrauben, da ich ein SO unfertiges Spiel bekommen habe. Obwohl die Community unter Hochdruck arbeitete, fehlte mir so viel, dass ich selbst begonnen habe, haufenweise FO3-Mods zu portieren, was mehr Spass machte, als das Zocken.
Immerhin habe ich wohl bisher an die tausend Stunden in FO3 verbracht, und der grösste Teil davon noch auf der XBox. Aber New Vegas lässt sich von mir einfach nicht zocken, solange noch ein Stein auf dem anderen bleibt, von dem was Obsisidan schlecht kopiert hat. Wenn sie einfach alles kopiert hätten, wäre das ein besseres Spiel geworden, aber selbst das haben sie nicht hingekriegt.
Oder kann mir jemand einen Grund dafür nennen, dass mein weiblicher Charakter noch übler läuft, als im Vorgänger? Also habe ich die FO3-Original-Animationen kopiert und da ich gerade dabei war, auch alle Welt-Texturen durch das NMC-Paket ersetzt, die es zu ersetzen gab und natürlich auch den Körper, die Gesichts-und Körper-Texturen, die Auge, die Haare, und, und, und..
An den Interiors lässt sich allerdings nichts verbessern, auch die sind ja zu oft deutlich als Klone aus FO3 erkenntlich, nur dass es da an der Liebe gefehlt hat, diese mit Details auszustatten wie im Vorgänger noch. Ich meine, selbst der Schrott, den ich finden kann, kommt aus einem Mod...
Die Engine mag ja aus dem letzten Loch pfeifen, man sollte das aber nicht als wohlfeile Entschuldigung nehmen, diese nicht auszureizen und durch liebevolle Details zu blenden. Gerade hier hätte man noch ein paar Mannstunden in die Optimierung von Engine und der Behebung von Gameplay-Bugs aus dem Vorgänger setzen können, aber nicht mal das hielt man für notwendig.
Das waren bisher alles technische Aspekte, aber es bleibt mir natürlich nichts anderes übrig, als auch den Rollenspiel-Aspekt anzusprechen.
Okay, ich bin kein waschechter Rollenspieler, aber das hielt mich nicht davon ab, FO3 nach einigen Einstiegsschwierigkeiten zu lieben.
Ja, es gibt einige Dialoge, die erwachsener und fieser daher kommen, aber sie sind auch viel zu tief verschachtelt mit teilweise wahnwitzigen Anforderungen an sekundäre Skills, wenn man nicht wie ein Blöder auf der Worldmap rumgeschickt werden möchte. Ich muss es wissen, denn im letzten Durchgang habe ich mir eine Halsband erstellt, dass mir sämtliche Nicht-Kampffähigkeiten auf höchstes Level brachte, nur um mal zu sehen, was mir entgeht. Ich gebe es zu: das Spiel bietet mir einfach nicht genug, um es so lange zu spielen, bis ich Medizin 50 habe oder ein sehr schweres Schloss knacken kann, damit ich mich nicht durchballern muss.
Aber selbst dann noch: als ich alle Aufgaben für die Rumser erledigt hatte und vergöttert wurde, kam ich mir ausgenutzt vor. Und zwar, weil das Missionsdesign oft unterste Schublade ist und in jedem anderen Genre zu heftigen Abzügen führen würde. Das wäre nur noch unspielbar, wenn man nicht die Schnellreise-Funktion hätte, um sich 7 mal den gleichen Dialog(Hier hast du deine Code. Danke, tschüss.) in einer repetitiven Aufgabe anzutun, wo sich jeder Punkt quer über die Karte verstreut befindet. Einige Aufgaben kann man mit hohen Skills und viel Kenntnis des Gameplays abkürzen aber selbst dann noch...
Schnellreisen sind zwar eine Notwendigkeit in einem so grossen Spiel, das sich auch an Leute richtet, die keine 200 Stunden Zeit für einen Durchgang haben, aber man sollte ein Missionsdesign verwenden, in dem Schnellreisen nicht zwingend für das Gameplay sind, denn diese bleiben nun mal unrealistisch. In FO3 kam es mir noch so vor, als ob man sich mit immer schwereren Missionen natürlich durch das Spiel bewegen kann, aber das geht mir hier völlig ab. Kommt ja noch hinzu, dass die entvölkerte Wildnis in NV grausam langweilig ist.
Ich stand diese Woche beim Strip, nachem ich die letzte Wetterlösung eingebaut hatte und dachte mir: Sieht ja jetzt mit Wetter, zwei Farbfiltern und den Type-3- und NMC-Texturen recht ansehlich aus, das Spiel. Aber welche Mission könnte ich mir jetzt antun, die mich nicht zu Tode nerven würde? Da ich darauf keine Antwort wusste: Spiel raus, FO3 zocken...
Gerade so Aufgaben wie bei den Rumsern machen einem am Anfang noch neugierig auf die Auswirkungen auf das Spiel(und sahnen dabei Punkte in den Reviews ab) und neue Schauplätze zu erkunden, aber beim dritten Mal ziehe ich solche Aufgaben vor: Hole mir ein Plakat aus einem ghulverseuchten Museum und erledige anschliessend eine Sklavenjäger-Armee.
Aber habe ich wirklich Lust, 4-6 mal zwischen den Rumsern und der Karawane zu springen, um zwei Turteltäubchen zusammen zu bringen? Möchte ich wirklich 7 mal Schnellreisen, um je ein "Danke" im Dialog-Menu auswählen zu können? Möchte ich wirklich eine Aufgabe auf zwei weit auseinander liegenden Punkten erledigen, indem ich je 6 mal auf eine Solarantenne klicke? Ein grosses "NEIN"....