Dieses "Verkünstlerischen" ist glaub ich mein einziger Kritikpunkt an ihm. Beispiel Antichrist: ist mein Lieblingsfilm von ihm. Ich find die Handlung toll und die Bilder (sehr geile Tierszenen), aber ich hatte keine Lust, über die Natur als Satans Küche etc. ausgiebig zu philosophieren. Die "Hintergründe" seiner Filme werden mir zu sehr hervorgehoben, da sie für mich zu wenig Bedeutung haben (da sind vielleicht ca. alle anderen Filmemacher dran schuld, denn wenn mir ein Roland Emmerich erzählt, dass er Wert auf gute Story, Handlung und Schauspieler legt, möchte ich seinen Quatsch über das "warum drehe ich den Film" gar nicht mehr hören).
Oder Beispiel Nymphomaniac 1: da der Lars mal ganz pöse Sachen über Juden gesagt hat, wurde er als Antisemit bezeichnet. In dem Film sprechen die beiden Hauptdarsteller ein wenig über Religion und dabei fällt die Bemerkung, dass Anti-Zionismus nicht mit Antisemitismus gleichzusetzen sei.
Ich verstehe, warum er diesen Satz in dem Film untergebracht hat, aber gut finde ich es nicht. Das Thema an sich ist grade in einer Welt voller Nazikeulenträger sehr heikel und sollte daher ausführlicher dargestellt werden, als in zwei Nebensätzen. So ist das einfach nur ein Statement und solche Sachen finde ich meistens in Filmen völlig deplatziert. Das hatte mich beim Anschauen auch kurz aus dem Film gerissen.