Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit
Mr. May ist in der kommunalen Verwaltung dafür zuständig, die Bestattung einsam verstorbener Menschen in die Wege zu leiten und eventuelle Verwandte ausfindig zu machen. Dabei geht er mit höchster Sorgfalt und Gründlichkeit vor, meistens ist er aber doch der einzige Anwesende bei der Trauerfeier. Mr. May nimmt seinen Job extrem ernst. In seinem sehr geordneten Leben nehmen die Toten einen großen Platz ein.
Eines Tages jedoch erfährt er von seiner Kündigung. Sein gründliches, aber langsames Vorgehen ist nicht mehr gefragt. Der Stadt liegt eher an der schnellen und günstigen Entsorgung als am Schicksal der Toten und Hinterblieben.
Für seinen allerletzten Fall nimmt sich Mr. May also vor, ganz besonders gründlich vorzugehen. Ein letztes Mal will er einem einsam Verstorbenen ein Gesicht verleihen, seine Geschichte kennen lernen und nicht allein an dessen Grab stehen.
Klingt nach harter Kost und schwer depressiv, ist aber ein wunderschöner Film voll tiefer Menschlichkeit und mit überraschend viel Witz. Mr. May gespielt von Eddie Marsan ist ein ebenso skurriler wie liebenswerter Charakter, der jetzt schon in meine All-Time-Bestenliste eingegangen ist. Ein stilles, unaufgeregtes und gefühlvolles Porträt eines besonderen Menschen, der einer wenig beachteten und doch so wichtigen Tätigkeit nachgeht.
Uneingeschränkt empfehlenswert!