Wie ich sehe, haben einige von euch Indy inzwischen auch schon gesehen.
Also ich war gleich am 21. Mai in der Vorpremiere - als alter Indy-Fan musste das sein. Da ich im Vorfeld schon einige Kritiken gelesen hatte, war ich aufs Schlimmste vorbereitet, doch als ich den Film gesehen hatte, war ich erstmal sprachlos - danach kam die Enttäuschung.
Ich finde, das Drehbuch - sprich die Story - ist George Lucas nicht gerade gut gelungen. Ohne groß spoilern zu wollen, sag ich mal nur die Stichworte "Kühlschrank", "Tarzan" und eigentlich die finale Storyauflösung. Es gibt Szenen, die einfach lächerlich oder für einen Indy-Film unnötig sind, und diese zählen wohl dazu. Und gerade bei der Storyauflösung kam ich mir vor wie bei "Akte X" und das hat - meiner Meinung nach, aber auch der meiner Mitkinogänger - einfach nix bei Indy verloren. Mit dem kitschigen Schluss und den teilweise etwas übertriebenen Gags hätte ich ja vielleicht noch leben können, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass der Schluss der einzige Grund war, warum man Marion Ravenwood überhaupt in die Handlung eingebaut hat. Jedenfalls war es das erste Mal, dass ich aus einem Film raus bin und eine absolute Stille bei den Kinogängern herrschte. Die einzige Reaktion, die ich beobachten konnte, war Kopfschütteln. Insgesamt für mich kein würdiger Indy-Film, was aber nicht an den Schauspielern lag. Teilweise dumme Story - gewürzt mit einer ziemlich schwach charakterisierten Rivalin (gleiches gilt aber teils auch für Indy´s Begleiter), die keinen Moment lang richtig bedrohlich wirkte.
Was ich aber noch erwähnenswert finde und mich überraschte, war die Tatsache, dass viele junge Leute (sprich Leute, die zum Teil unter 20 oder wohl knapp drüber waren) da reinmarschiert sind und sogar teilweise von den alten Indy-Filmen geschwärmt haben. Hätte ich nicht von einer Generation erwartet, die in einer Zeit aufwächst, in der es in jedem großen Blockbuster von Special Effects nur so wimmelt.
Abschließend geb ich ehrlich zu, dass ich aufgrund der Handlung den Film ohne den Namen "Indiana Jones" im Titel wohl allerhöchstens mal aus der Videothek ausgeliehen hätte - wenn überhaupt. Allein bei dem Satz blutet mir schon fast das Fanherz.
Auch wenn er mir nicht gefallen hat, gebe ich aber zu bedenken, dass sich selbst die Kritiker sehr uneins sind. Die einen lieben den Film und die anderen zerreißen ihn. Deswegen werde ich final auch keine Empfehlung in irgendeiner Weise aussprechen, da es wohl sehr vom Geschmack der jeweiligen Person abhängig ist. Deswegen nur meine Meinung inkl. einer Begründung.